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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Familie.«
    »Chantage?«, fragte ich.
    »Oder Erpressung. Das ist schon mal passiert. ›Gib mir, was ich will, und ich sorge dafür, dass dein Junge beschützt wird‹, so was in der Art. Rudelmitglieder, die ziemlich weit unten in der Rangordnung stehen, versuchen, sich ein bisschen besser zu fühlen, denn auf welcher Stufe man steht, ist, na ja, unveränderlich. Jeder Formwandler hat eine ursprüngliche Form. Das Tier, in das er sich verwandelt. Formwandler werden so geboren. Die Form, die der Formwandler annimmt, verändert sich nicht. Dort wird man hineingeboren, und das hat Einfluss auf die Position im Rudel. Aber ein Teil davon hat auch mit Muskeln, mit reiner Kraft zu tun. Und diese Kraft legt fest, was du mit deiner Position anfängst – lehnst du dich einfach zurück, lässt du das Rudel die Entscheidungen treffen? Oder versuchst du, dir deinen Platz zu erkämpfen, vielleicht sogar Gabriel zu beeinflussen? Das Problem mit der Erpressung, mit der Gewaltandrohung ist, dass die Rudelmitglieder so etwas nicht an Gabriel weiterleiten.«
    »Weil das ein Verhalten ist, das sie noch viel schwächer aussehen lässt – als ob sie noch nicht mal mit ihren eigenen Problemen zurechtkommen würden?«
    Jeff nickte Scott zu. »Genau. Gabriel ist der Herrscher über Zentral-Nordamerika, über das Rudel als Ganzes, als Einheit. Er ist nicht dazu da, Familienstreitereien zu schlichten. Das ist nicht seine Aufgabe.«
    Ethan hielt einen Finger hoch. »Außer sie werden zu einem Problem des gesamten Rudels.«
    Jeff nickte. »Klar. Wenn sie für das gesamte Rudel zum Problem werden. Aber das passiert nicht oft. Wir kümmern uns um uns selbst – das ist das Wesen des Rudels. Wenn sich jemand mit zu vielen Rudelmitgliedern anlegt, kümmern wir uns selbst darum.«
    Diese Worte, die Worte eines dürren einundzwanzigjährigen Programmierers hingen unheilvoll in der Luft.
    »Jeff«, fragte ich, »weißt du irgendetwas Genaueres über einen Plan, Jamie Schaden zuzufügen, oder darüber, ob jemand den Breckenridges feindselig gegenübersteht?«
    »Ich wusste ja nicht mal, dass sie Formwandler sind, bis du es mir gesagt hast. Es ist ja nicht so, als ob es eine Namensliste oder ein Radar dafür gäbe. Denk dran, wir … verbergen uns immer noch, so kann man’s nennen. Und auch wenn wir uns zu Rudeln zusammengefunden haben, so gibt es doch nur vier Rudel in den gesamten USA, und das ist auch nur reine Geografie. Wir werden so geboren, nicht wie ihr verwandelt, also funktionieren wir eher auf einer Art, wie soll ich sagen, familiären Ebene.«
    »Wie die Mafia«, warf Scott ein.
    »So schlimm sind wir nicht«, meinte Jeff.
    Ethan sah sich um. »Wenn Jamie tatsächlich an einer Art magischen Verletzung leidet, dann könnte diese Information von anderen Mitgliedern des Rudels zu seinem Nachteil eingesetzt werden. Was lässt sich daraus schließen?«
    »Wenn das stimmt«, meldete sich Jeff, obwohl die Frage an die anwesenden Vampire gerichtet war, »und jemand hat das entdeckt, dann hätte er bei den Breckenridges ziemlichen Zündstoff gefunden. Etwas, das sie sofort in die Luft gehen ließe.«
    »Etwas, das sie in die Luft hat gehen lassen«, korrigierte Ethan finster.
    »Und wenn derjenige, der diese Information hat, ein Vampir ist«, sagte Luc, dem man seine Angst ansehen konnte, »dann wird das einen Krieg zwischen uns auslösen.«
    Es wurde totenstill.
    Ethan seufzte schwer und bedachte dann jeden am Tisch mit einem Blick. »Da wir nur noch eine halbe Stunde bis zum Sonnenaufgang haben, werde ich Kontakt zum RDI aufnehmen und sie bitten, unsere Nachforschungen tagsüber zu unterstützen – falls wir heute nichts Nützliches mehr beisteuern können. In der Zwischenzeit bitte ich euch, so gut wie möglich zu ermitteln, ob jemand sachdienliche Hinweise für uns hat. Ich schlage vor, wir treffen uns eine Stunde nach Sonnenuntergang wieder hier und tauschen unsere Informationen aus. Irgendwelche Einwände?«
    »Das ist das Beste, was wir in der knappen Zeit tun können«, sagte Scott und schob seinen Stuhl zurück. Noah tat es ihm gleich. Scott und Noah nickten Ethan zu und gingen dann in Richtung Tür. Morgan ließ sich mit seinem Abgang mehr Zeit. Er schob seinen Stuhl zurück, erhob sich und wartete, bis Noah und Scott den Raum verlassen hatten, vermutlich, um sich vor der aufgehenden Sonne in Sicherheit zu bringen. Morgan sah zuerst mich wütend an und richtete dann seinen Blick auf Ethan. Er ging zu ihm, blieb nur wenige Zentimeter

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