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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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willen.«
    »Sie hatte ihr Schwert.«
    »Und ich wiederhole, sie ist gerade mal zwei Monate alt. Versuchst du, sie umzubringen?«
    »Ich habe meine Entscheidung nach einer eingehenden Prüfung ihrer Fähigkeiten getroffen.«
    »Herrgott, Sullivan! Ich verstehe dich nicht.«
    Ethan schob seinen Stuhl zurück, stand auf, und lehnte sich über den Konferenztisch. »Erstens würde ich Merit niemals in eine Situation bringen, mit der sie meiner Meinung nach nicht fertig werden könnte. Und zweitens war sie nicht allein; sie war mit mir unterwegs sowie Catcher und Mallory Carmichael. Die entwickelt genügend eigene Kräfte – und darüber haben wir schon gesprochen –, dass sie alle in ihrem Umkreis beschützen kann. Meines Wissens nach baut der Orden eine eigene Abteilung für Chicago auf, nur um aus ihren Fähigkeiten Nutzen zu ziehen.«
    Das ließ mich aufhorchen. Offensichtlich waren Mallorys Ausflüge nach Schaumburg von größerer Bedeutung, als man mir vorgegaukelt hatte.
    Ethan beugte sich noch weiter vor und bedachte Morgan mit einem Blick, der mich wimmernd und kampflos in die Flucht geschlagen hätte.
    »Zweitens, und das habe ich dir bereits gesagt, und ich sage es zum letzten Mal: Sei dir deiner Position bewusst. Ich bestreite weder das Alter noch das Ansehen deines Hauses, Greer. Aber Merit ist länger Vampir, als du Meister bist, und du erinnerst dich vielleicht daran, dass du dein Haus ihr verdankst, weil deine frühere Meisterin es für angebracht hielt, nach meinem Leben zu trachten.« Er sprach nicht weiter, aber sein Blick sprach Bände – sollte Morgan Ethan noch einmal herausfordern, dann würde er mit den Konsequenzen leben müssen.
    Es wurde vollkommen still. Eine ganze Minute lang hielt Ethan seinen vernichtenden Blick auf Morgan gerichtet – den dieser trotzig erwiderte –, und dann richtete er seine grünen Augen auf mich. Ich entdeckte etwas anderes in ihnen.
    Respekt.
    Ein flaues Gefühl breitete sich in meinem Magen aus, denn sein Blick bewies mir, dass er mich als Vampir gleichen Ranges ansah, wo er mich doch bisher nicht als solchen gesehen hatte. Wir waren zu einer Art Team geworden, das Zweiergespann Cadogans im Kampf gegen seine Feinde.
    »Also«, sagte Ethan und setzte sich wieder. »Wenn sie Formwandler sind, wie beeinflusst das unsere Nachforschungen?«
    »Vielleicht beschützen sie das schwächere Mitglied«, lautete Lucs Schlussfolgerung. »Sie haben Jamie vor dieser angeblichen Bedrohung beschützt. Und soweit ich das verstehe, ist das für die Breckenridges ungewöhnlich. Jamie war bisher immer das schwarze Schaf gewesen. Ohne Sinn und Zweck im Leben. Vielleicht wurden die Breckenridges deswegen ausgewählt. Vielleicht weiß jemand etwas über Jamie und hat geglaubt, das würde die Familie angreifbar machen.« Er runzelte die Stirn. »Vielleicht hat Jamie eine magische Schwäche. Vielleicht kann er sich nicht vollständig verwandeln, vielleicht kann er sich nicht nach Belieben verwandeln. Irgendwas in der Richtung.«
    »Wenn das stimmt, dann hat Papa Breckenridge ein Problem«, stellte Ethan fest.
    »Und da Jamie noch lebt, hat Papa Breckenridge ein Geheimnis«, fügte Luc hinzu.
    Ich sah Luc stirnrunzelnd an. »Was meinst du damit, da Jamie noch lebt?«
    »Die Rudel sind strikt hierarchisch aufgebaut«, erklärte mir Noah. »Die stärksten Mitglieder führen das Rudel an, die schwächeren Mitglieder dienen ihm, oder sie werden ausgemerzt.«
    Ausgemerzt. Ein altertümlicher Begriff dafür, dass das schwächste Tier eines Wurfs getötet wurde. »Das ist … schrecklich«, sagte ich entsetzt.
    »In menschlicher Hinsicht«, meinte Noah, »vielleicht. Aber sie sind keine Menschen. Sie werden von ganz anderen Instinkten geleitet, haben eine andere Vergangenheit, mussten sich im Verlauf ihrer Existenz anderen Herausforderungen stellen.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns ein Urteil erlauben können.«
    »Die Mitglieder des eigenen Verbandes umbringen?« Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mir dieses Urteil erlauben kann, ungeachtet ihrer Vergangenheit. Natürliche Selektion ist eine Sache, aber das ist doch Rassenhygiene, Sozialdarwinismus.«
    »Merit«, sagte Ethan. Seine Stimme klang leicht zurechtweisend. »Weder die Zeit noch der Ort.«
    Ich schloss meinen Mund wieder und nahm seine Kritik hin. Morgan rümpfte angewidert die Nase, und ich nahm an, dass er entweder mit der Zurechtweisung oder meiner widerspruchslosen

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