Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
einfallsreicher Hilfe einen wichtigen Hinweis erhalten. Er hatte tagsüber einige Stunden damit verbracht, das Netz nach Daten zu durchsuchen, die uns helfen könnten, und hatte es geschafft ein Cache-Abbild von Peters E-Mail-Verkehr der letzten Wochen zu besorgen. Wir konnten die E-Mails zwar nicht lesen, aber wir hatten dabei eine Adresse entdeckt, die uns auf merkwürdige Art bekannt vorkam: Marie Collette.
Celinas menschlicher Name.
Zudem war die E-Mail nur eine Woche vor unserem Treffen mit Celina am North Pond abgeschickt worden, als Ethan sie wegen ihrer Beteiligung an den Morden zur Rede gestellt hatte. Peter und Celina hatten miteinander kommuniziert, und sie hatten das getan, kurz bevor sie versucht hatte, Ethan aufzuspießen. Ein Zufall? Vielleicht. Aber wohl eher nicht.
Doch selbst wenn Celina nicht die Anstifterin zu diesem Verrat war, so machte doch die Tatsache, dass Peter und sie miteinander kommuniziert hatten, es um einiges wahrscheinlicher, dass er neugierig genug wäre, um den Köder zu schlucken. Vor allem, weil er gewarnt worden war, dass sie versuchen könnte, wieder nach Chicago zu kommen. So oder so würden wir sicherstellen, dass er sich nicht mehr im Haus befand – um damit die Sicherheit der Vampire im Haus zu garantieren –, bevor wir ihn zur Rede stellten.
»Lindsey«, sagte Luc nur, nachdem ich meinen Plan vorgestellt hatte.
Sie nickte. »Da Jeff uns keinen Zugang zum bestehenden Account ›Marie Collette‹ verschaffen konnte, habe ich einen neuen eingerichtet, unter einer anderen Domain. Peter hat mindestens sechs funktionierende E-Mail-Adressen, so sollte es ihn nicht wirklich überraschen, dass Celina mehr als nur eine hat.«
»Wir machen das Beste aus dem, was uns zur Verfügung steht«, meinte Luc. »Wir müssen ihn nur aus dem Haus kriegen. Und die Nachricht?«
Ich drückte einen Knopf, damit der Text auf der Leinwand auf der anderen Seite des Konferenztischs dargestellt wurde, und las laut vor: »Du wurdest kompromittiert. Treffen am üblichen Ort so schnell wie möglich.«
»Wir haben uns nicht getraut, eine genaue Zeit anzugeben, da wir nicht sicher sind, wann er die E-Mail liest«, betonte Juliet. »Aber wenn wir davon ausgehen, dass wir mit unserer Vermutung richtigliegen und Celina dahintersteckt, ist es gar kein schlechter Plan.«
Luc nickte und sah mich dann an. »Dein Einsatz, Hüterin. Bist du so weit?«
Ich dachte an Ethans Blick, als er von dem Verrat erfuhr, und nickte, die linke Hand auf dem Schwertgriff meines Katana. »Schnappen wir ihn uns!«
Lindsey und Luc saßen im Geländewagen vor dem Haus und ließen Peters Sportwagen (der vom RDI mit einem Peilsender versehen worden war) nicht aus den Augen. Sie waren bereit, Peter zu verfolgen, wenn alles nach Plan verlief. Ich stand neben der Kellertür und wartete ungeduldig auf Juliet, die die Aufgabe übernehmen würde, uns beide zu fahren. Ihr Auto, ein schwarzes Coupé, war weniger auffällig als mein orangenfarbener Volvo, gegen den Luc sofort Veto eingelegt hatte. Zumindest als Fahrzeug bei einer Observation.
Ich hörte Schritte auf der Treppe und straffte die Schultern, aber es war nicht Juliet, die um die Ecke bog. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen kam Ethan auf mich zu. Er hatte seine blonden Haare zusammengebunden und sich ein kurzärmeliges schwarzes T-Shirt und dunkle Jeans angezogen. Sein Katana hing in seiner königsblauen Schwertscheide an seiner Seite.
»Schau mich nicht so überrascht an, Hüterin«, sagte er und ging an mir vorbei, um den Zahlencode in den Nummernblock einzutippen. »Ich kann dir nicht guten Gewissens erlauben, allein den ganzen Spaß zu haben.«
»Wo ist Juliet?«, fragte ich.
»Ich bin noch im Haus«, sagte Juliets Stimme durch meinen kleinen Ohrknopf, während Ethan und ich zum Mercedes gingen. »Kelley und ich achten auf das Haus, während ihr vier Vampir-A-Team spielt. Und was das Spaßhaben angeht, unsere hohle Nuss ist noch auf seinem Zimmer, und Kelley überwacht ihn von der Küche im zweiten Stock aus. Alle anderen in Position?«
»Wagen eins bereit«, sagte Luc. »Und Blondie ist auch hier und sieht wie immer großartig aus.«
Ich verkniff mir ein Grinsen, als ich die Flüche über meinen Ohrknopf hörte.
»Zweiter Stock bereit«, flüsterte Kelley.
»Wagen zwei ist bereit« sagte Ethan und ließ die Alarmanlage des Mercedes kurz piepen. Wir stiegen ein, Ethan startete den Motor, korrigierte den Rückspiegel und fuhr zur Rampe.
»E-Mail wird
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