Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Breckenridge und stand auf. »Ich nehme an, das bringt diese Angelegenheit zu einem Abschluss.«
Nick durchbrach die Stille. »Wartet – ich will etwas sagen.«
Wir sahen ihn an.
»Chicago verfügt über drei Häuser«, sagte er. »Mehr als jede andere Stadt in den Vereinigten Staaten. Hier haben die Vampire der Welt ihre Existenz bekannt gegeben, und es entwickelt sich schnell zum Zentrum aller Vampiraktivitäten in den Vereinigten Staaten. Chicago ist der wichtigste, der zentrale Ort für alle amerikanischen Vampire.
Ich weiß über die Raves Bescheid«, fuhr Nick fort, und im Raum hätte man jetzt eine Stecknadel fallen hören können. »Vielleicht hattet ihr bisher eine Ausrede. Als ihr euch noch versteckt habt, als Vampire noch ein Mythos waren und in Horrorfilmen verheizt wurden, vielleicht war es da noch in Ordnung, so zu tun, als ob die Raves nichts anderes als das Ergebnis einer blühenden menschlichen Fantasie wären. Aber die Dinge haben sich geändert. Dies ist eure Stadt. Das Presidium weiß darüber Bescheid. Die Vampire wissen Bescheid. Die Nymphen wissen Bescheid. Die Elfen wissen Bescheid.
Die Formwandler wissen Bescheid«, sagte er leise und richtete dann seine blauen Augen auf mich. Ich weiß nicht genau, was ich in ihnen erblickte; ich bin mir nicht sicher, ob ich für diese Emotion die richtigen Worte fände. Aber sie waren unergründlich – eine Quelle der Erfahrung, des Lebens, der Liebe und des Verlusts. Ein reiches menschliches Leben oder vielleicht das Leben eines Formwandlers und der daraus resultierende Weltschmerz in all seinen Schattierungen.
Nick erhob sich, stand vor dem Tisch, die Hände in die Seiten gestemmt. »Bringt eure gottverdammte Stadt in Ordnung, oder jemand anders wird das für euch übernehmen.«
Mit dieser Erklärung schob er den Stuhl zurück und ging hinaus. Papa Breckenridge folgte ihm, und die Vampire schwiegen, bis Luc sie aus dem Raum geleitet hatte und die Tür wieder geschlossen war.
Ethan stützte die Hände auf den Tisch. »Und damit«, sagte er, »haben wir diese Krise überwunden, glaube ich.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob wir das überwunden haben«, sagte Scott, der seinen Stuhl zurückschob, aufstand und den Stuhl wieder an seinen Platz am Konferenztisch schob. »Ich war schon nicht darauf vorbereitet, mich mit der Tribune oder Tate anzulegen, aber das mit Celina ist noch um einiges schlimmer. Ich meine, saubere Arbeit, dass ihr das so schnell in den Griff bekommen habt, aber ich hätte es lieber gesehen, wenn Peter eigenständig gehandelt hätte.«
»Obwohl ich es bevorzugt hätte, wenn Cadogan nicht für Celinas Personalbeschaffung hätte herhalten müssen«, sagte Ethan finster, »verstehe ich, was du sagen willst. Ich würde aber vorschlagen, dass wir in Kontakt bleiben, für den Fall, dass Informationen über Celinas Rückkehr nach Chicago – oder eines ihrer zukünftigen Projekte – bekannt werden.«
»Einverstanden«, sagte Scott.
»Einverstanden«, sagte Noah.
Wir alle sahen Morgan an. Er starrte immer noch geistesabwesend auf den Tisch, mit schmerzerfülltem Blick. Vielleicht hatte er es endlich übers Herz gebracht, sich der Wahrheit über Celina zu stellen – und dem Chaos, das sie offenbar nur zu gerne anrichtete. Diese bittere Pille zu schlucken konnte nicht einfach gewesen sein.
»Einverstanden«, sagte er schließlich ganz leise.
Ethan stand auf und ging zur Bürotür. Die anderen Vampire folgten ihm. Er öffnete sie und verabschiedete sich höflich von Noah, Scott und Morgan, und als Luc, Malik und ich noch übrig waren, entließ er uns.
»Ich glaube, wir haben für die nächste Zeit erst mal genug Theater gehabt«, sagte Ethan. »Nehmt euch die Nacht frei, genießt den Abend. Wir sprechen uns morgen nach der Abenddämmerung.«
Luc, Malik und ich grinsten uns gegenseitig an und schenkten Ethan dann ein Lächeln.
»Danke, Boss«, sagte Luc und verließ den Raum.
»Ich schließe mich ihm an«, sagte ich mit einem verschmitzten Lächeln und folgte Luc nach draußen.
Ich schaffte es gerade um die Ecke, als Morgan meinen Namen rief. Er stand im Foyer, die Hände in die Taschen gesteckt, und seine Haltung und sein Blick verrieten eine Mischung aus Wut und Niedergeschlagenheit.
»Können wir miteinander reden?«
Ich nickte, und mein Magen krampfte sich zusammen, denn ich fürchtete mich vor dem drohenden Kampf. Er öffnete die Tür, und ich folgte ihm hinaus. Nebelschwaden stiegen von der Straße auf, und eine kühle
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