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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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zurückgebunden, was ihre schönen, wenn auch kantigen Gesichter hervorhob. Ihre Uniformen bestanden aus schwarzen Hemden, Cargohosen, die ordentlich in schwarzen Stiefeln steckten, und Schwertern in schwarzen Schwertscheiden. Ihre Gesichter ähnelten sich so sehr, dass man sie für Geschwister hätte halten können, und ich konnte sie praktisch nicht auseinanderhalten. Ich wusste nicht, ob sie Brüder oder Zwillinge oder überhaupt miteinander verwandt waren. Ich kannte nicht einmal ihre Namen, und als ich die anderen Wachen danach gefragt hatte, bekam ich keine verlässliche Antwort. Es schien, dass die Mitarbeiter des RDI es vorzogen, auf rein geschäftlicher Basis mit Vampiren in Kontakt zu treten, wenn überhaupt.
    Lindsey hatte irgendwann angefangen, die beiden Wachen die »Zwillinge« zu nennen. Ich hatte mich für Rob und Steve entschieden. Ich war mir nicht ganz im Klaren, welcher Rob und welcher Steve heute Wache schob, aber sie erwiderten mein Nicken, und das kam mir auf beruhigende, wenn auch recht kühle Art, irgendwie vertraut vor. Das wenige, das ich in den letzten zwei Monaten über die Übernatürlichen gelernt hatte, ließ mich froh darüber sein, dass diese schwertschwingenden Krieger auf unserer Seite waren … zumindest, solange wir sie dafür bezahlten.
    »Presse?«, fragte ich sie. Einer von ihnen sah auf mich herab und hob eine Augenbraue. Trotz meiner 1,75 Meter fühlte ich mich plötzlich sehr, sehr klein.
    »An der Ecke«, sagte er und richtete seinen Blick wieder auf die Straße. Da er mir offenbar seine Aufmerksamkeit nicht mehr schenkte, sah ich die Straße entlang.
    Sie standen tatsächlich an der Ecke. Von der Größe ihres Grüppchens ausgehend schätzte ich sie auf etwa dreizehn Leute. Da Paparazzi nicht gerade in dem Ruf standen, sich besonders leicht kontrollieren zu lassen, hatten die Wachen eine ziemlich beeindruckende Leistung abgeliefert, als sie sie dort zusammengetrieben hatten. Aber auf der anderen Seite musste man sich die Frage stellen, wer zwei übernatürlichen schwerttragenden Wesen mit einer Gesamtgröße von fast vier Metern nicht Folge leisten würde?
    Ich ging auf dem Bürgersteig in ihre Richtung, denn ich wollte erst die Umzäunung kontrollieren, bevor ich meine Patrouille des Anwesens durchführte. Ich war mir nicht sicher, ob ich den Mut hatte, mich einer ganzen Gruppe Paparazzi zu stellen, aber ich kam zu dem Schluss, dass ich genauso gut auch jetzt mein Selbstbewusstsein auf die Probe stellen konnte. Ethan erwartete schließlich, dass ich es am Freitagabend zur Schau stellte. Ich setzte ein freundliches, aber unverbindliches Lächeln auf, als ich zu ihnen schlenderte und sie unter meinem langen, gerade geschnittenen Pony hervor anstarrte.
    Als ich mich ihnen näherte, fiel es mir leichter, Selbstbewusstsein vorzutäuschen. Ihnen allen stand zwar ins Gesicht geschrieben, dass sie ganz wild auf den nächsten super Schuss waren, aber in der Luft hing der Geruch von Angst. Vielleicht lag es an den RDI-Wachen, die nicht weit von uns entfernt standen, oder auch daran, dass sie sich in der Nähe von Vampiren befanden. Es war schon ein wenig ironisch, dass sie Angst vor den Leuten (ähm) hatten, die sie mit solcher Besessenheit fotografieren wollten.
    Als ich noch jünger und ein anerkanntes Mitglied des Merit-Clans war, wurde ich mit meiner Familie oft bei wohltätigen Veranstaltungen fotografiert oder beim Sport oder beim Abriss oder Neubau wichtiger Gebäude in Chicago. Doch diesmal waren die Reporter vor Ort anders, und auch meine Rolle war anders. Ich war nicht nur das süße, kleine Mädchen, das von seinen erfolgsorientierten Eltern quer durch Chicago geschleift wurde – diesmal stand ich im Mittelpunkt des Interesses. Als ich mich ihnen näherte, fingen sie an, meinen Namen zu rufen, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und das perfekte Foto machen zu können.
    Blitzlichter zuckten auf, und die Nachbilder blendeten meine an die Nacht gewöhnten Augen. Ich nahm meine »Der Schein bestimmt das Sein«-Haltung ein, klopfte mit den Fingern meiner linken Hand gegen den Schwertgriff meines Katana und genoss es, wie sie sichtlich nervös wurden.
    Nervös wie meine Beute.
    Ich knabberte aufreizend an meiner Lippe.
    »Guten Abend, Gentlemen!«
    Die Fragen prasselten so schnell auf mich ein, dass ich sie kaum auseinanderhalten konnte. »Merit, zeig uns das Schwert!«
    »Merit, Merit, hierher!«
    »Merit, wie läuft’s heute Abend in Haus Cadogan?«
    »Es ist eine

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