Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Date.«
»Was auch immer. Du bist scharf auf den Meister.«
»Wir waren in der Bibliothek.«
»Oh, Quickie zwischen den Bücherregalen. Du wirkst auch genau wie der Typ, der solche Fantasien hat, als Doktorandin und so.« Sie hüpfte vom Bett und grinste mich an, ihre Füße in Laufschuhen, die schon bessere Tage gesehen hatten. »Lass uns mal was lernen gehen.«
In der Operationszentrale warfen Lindsey und ich einen kurzen Blick in unsere Mappen (leer), bevor wir uns den anderen auf dem Weg in den riesigen Raum am Flurende anschlossen. Das war der Sparringsraum – der Ort, an dem ich Ethan während meines ersten Besuchs in Haus Cadogan herausgefordert hatte. Der Raum hatte hohe Decken, war mit Sportmatten vollgestopft – und antiken Waffen – und verfügte außerdem über eine Galerie, die Zuschauern einen erstklassigen Blick auf die Geschehnisse unterhalb ermöglichte.
Heute war die Galerie glücklicherweise leer. Der Raum allerdings nicht. Wachen lungerten in der Nähe der Sportmatten herum, und ein ziemlich angesäuerter Hexenmeister stand in der Mitte in einer weißen Hose, wie sie für asiatische Kampfsportarten typisch ist. Die blaugrüne, kreisrunde Tätowierung auf seinem Unterleib war gut zu erkennen. In seiner Hand hielt er ein funkelndes Katana, dessen makellose Klinge das Licht der Deckenleuchten reflektierte.
Ich folgte Lindsey und wäre fast in sie hineingerannt, als sie plötzlich anhielt und leise in Catchers Richtung pfiff. Sie warf mir einen Blick über die Schulter zu. »So viel zum Thema ›Scharf auf den Meister‹. Er ist noch mit Carmichael zusammen, oder?«
»Auf jeden Fall.«
Sie murmelte ein Schimpfwort, das bei Juliet zu einem Kichern und bei Luc zu einem leisen, besitzergreifenden Knurren führte. »Das ist eine verdammte Schande.«
»Könntest du wenigstens heute so tun, als ob du ein Profi wärst?«
Lindsey blieb stehen und sah Luc an. »Zeig mir einen Profi, und ich zeige dir einen Profi.«
Luc schnaubte, aber auf seinem Gesicht zeichnete sich Schadenfreude ab. »Süße, du würdest einen Profi noch nicht mal erkennen, wenn er dir in den Hintern beißt.«
»Ich bevorzuge es, an anderen Stellen gebissen zu werden.«
»Ist das eine Einladung?«
»Das hättest du wohl gern, Cowboy.«
»Ich? Mit mir rumzumachen wäre der beste Tag deines Lebens, Blondschopf.«
»Ich bitte dich.« Ihr Tonfall triefte nur so vor Sarkasmus, und sie zog die Silben des »bitte« in die Länge.
Luc verdrehte die Augen. »Okay, du hast deinen Spaß gehabt. Wie wäre es, wenn du deinen Hintern auf die Matten bewegst und einige deiner kostbaren Minuten erübrigst.« Er ließ sie stehen, bevor sie darauf antworten konnte, und begann andere Wachen an ihren Platz zu bringen.
Vor den Matten zogen wir die Schuhe aus, und ich warf Lindsey einen Blick von der Seite zu. »Folter ist nicht nett.«
Sie nickte mir zustimmend zu und lächelte. »Stimmt. Aber es macht auf jeden Fall eine Menge Spaß.«
Barfuß traten wir auf die Matten und dehnten uns routinemäßig, wichen anschließend an den Rand zurück und stellten uns in einer Reihe vor Catcher auf. Wir knieten uns hin und nahmen die Seiza-Haltung ein, linke Hand auf dem Schwertgriff, bereit zuzuhören.
Als wir bereit waren, trat Luc neben Catcher, die Hände in die Seiten gestemmt, und musterte uns.
»Ladys und … Ladys«, sagte Luc, »da die sexuelle Belästigung bereits begonnen hat, nehme ich an, dass ihr unseren besonderen Gast bereits bemerkt habt. In den nächsten zwei Wochen werden wir euer Geschick mit dem Katana beurteilen, ob ihr alles im Kopf behaltet, die Fähigkeit, die Bewegungen auszuführen. Anstatt uns gegenseitig in den Arsch zu treten, sosehr ich das auch genießen würde, wird Catcher Bell« – er neigte den Kopf in Richtung Catcher –, »ein ehemaliger Schlüsselmeister, euch zeigen, wie es richtig gemacht wird. Als Wachen Cadogans und unter meiner glücklichen Führung gehört ihr natürlich zu den Besten der Besten, aber er wird euch noch besser machen.«
»Top Gun«, flüsterte ich Lindsey zu. Wir hatten damit angefangen, auf Lucs allgegenwärtige Anspielungen auf die moderne Popkultur hinzuweisen. Da er sich seine Fangzähne im hintersten Wilden Westen verdient hatte, waren wir zu dem Schluss gekommen, dass er von Film und Fernsehen völlig fasziniert sein musste. Es wirkte nur etwas seltsam, weil sein Leben als Vampir, als magisches Wesen, ganz bestimmt nicht langweilig sein konnte.
»Er ist nicht mehr Mitglied des
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