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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Ordens«, teilte uns Luc mit, »sondern Zivilist. Ihr müsst ihm also nicht die Hand küssen.« Luc lachte in sich hinein, da ihn dieser kleine Einwurf zu erheitern schien. Einige Wachen lachten mit, aus Pflichtgefühl, aber die meisten von uns stöhnten.
    Lindsey beugte sich zu mir. »Du hast es getroffen. Netter Hintern«, flüsterte sie, »aber ein Komiker ist er nicht.«
    Ich war stolz, dass Luc wenigstens als »netter Hintern« durchging.
    Catcher trat einen Schritt vor, und der Ernst in seinem Blick – den er auf jeden Einzelnen von uns richtete –, ließ jegliche weiteren Kommentare verstummen.
    »Ihr könnt springen«, sagte er, »aber ihr könnt nicht fliegen. Ihr lebt bei Nacht, weil ihr die Sonne nicht ertragen könnt. Ihr seid unsterblich, aber ein kleines Stück Holz wird euch, an der richtigen Stelle platziert, zu Asche verbrennen lassen.« Schweigen senkte sich auf den Raum. Er schritt die Reihe bis zu ihrem Ende ab und kehrte langsam zurück. »Ihr seid gejagt worden. Ihr seid ausgelöscht worden. Ihr habt Tausende von Jahren im Verborgenen existiert. Weil ihr, wie die Menschen, wie wir anderen, Schwächen habt.«
    Er hob sein Katana, und ich blinzelte, als die Klinge das Licht reflektierte und funkelte. Er blieb vor Peter stehen. »Aber ihr kämpft ehrenvoll. Ihr kämpft mit Stahl.«
    Er machte einen weiteren Schritt und blieb vor Juliet stehen. »Du bist stärker.«
    Noch ein Schritt, und er stand vor Lindsey. »Du bist schneller.«
    Er hielt vor mir inne. »Du bist mehr, als du warst.«
    Ich bekam am ganzen Leib eine Gänsehaut.
    »Lektion Nummer eins«, sagte er. »Dies ist kein Schwertkampf. Nennt es so in meiner Nähe, und ihr habt mit den Konsequenzen zu leben. Lektion Nummer zwei. Ihr habt bis jetzt Glück gehabt – ihr hattet fast ein Jahrhundert lang Frieden, zumindest zwischen den Häusern, aber das wird sich ändern. Celina läuft da draußen rum, Celina ist ein Narziss, und Celina wird Schaden anrichten, vielleicht jetzt, vielleicht später.« Er klopfte sich mit einem Finger an die Schläfe. »So geht sie vor.«
    Er hob das Katana und hielt es waagerecht vor sich. »Dies ist eure Waffe, euer Sicherheitsnetz, euer Leben. Dies ist kein Spielzeug, kapiert?«
    Wir nickten alle.
    Catcher drehte sich um, ging an den anderen Rand der Matte und nahm die Schwertscheide seines Katana. Er ließ das Schwert in die Scheide gleiten, griff sich dann zwei Bokken – Trainingsschwerter aus Holz, deren Form und Gewicht einem Katana ähnelten – und kehrte zu uns zurück. Ein Bokken ließ er in der Hand rotieren, als ob er sich an das Gewicht gewöhnen wollte. Mit dem zweiten deutete er auf mich. »Auf geht’s, Sonnenschein.«
    Verdammt, dachte ich, denn mir gefiel es nicht, im Mittelpunkt von Catchers Interesse zu stehen, vor allem nicht vor Publikum. Doch ich stand auf, legte mein Katana ab und verbeugte mich respektvoll, bevor ich in die Mitte der Matte trat. Catcher reichte mir das zweite Bokken.
    »Wenn wir das nächste Mal trainieren«, sagte er, an die anderen Wachen gerichtet, die mir alle zu begeistert schienen, mich kämpfen zu sehen, »werden wir es mit verbundenen Augen tun. Eure Sinne sind geschärft genug, um einen Angriff auch ohne eure Augen abwehren zu können. Doch heute« – Catcher nahm die Kampfhaltung ein, ein Fuß vor dem anderen, Knie gebeugt, beide Hände um den Schwertgriff gelegt – »dürft ihr eure Augen benutzen. Aus dem Stand«, befahl er, was für mich bedeutete, dass ich seinen ersten Angriff abwehren durfte, ohne mich wieder hinsetzen, aufstehen und vorgeben zu müssen, mein Schwert zu ziehen.
    Ich ahmte seinen Stand nach, zwei Schwertlängen Abstand zwischen uns, die Bokken hatten wir über unsere Köpfe erhoben.
    »Erste Kata«, sagte er, einen Augenblick bevor er auf mich einschlug. Meine Muskeln spannten sich an, als der Luftzug des vorbeisausenden Holzes zu spüren war, aber er berührte mich nicht. Ich reagierte mit demselben Schlag nach unten und führte die Bewegung gleichmäßig und flüssig aus. Ich war keine Meisterin, aber ich kannte die Katas gut genug, die Bausteine, aus denen das Katana-Training bestand. Im Grunde war es dasselbe wie bei den Ballettpositionen – erst lernt man die Grundlagen, und durch sie erarbeitet man sich die Kenntnisse, aus denen sich kompliziertere Bewegungsabläufe zusammenstellen lassen.
    Als wir die erste Kata abgeschlossen hatten, nahmen wir die Grundhaltung wieder ein und kämpften uns durch die restlichen sechs. Er schien

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