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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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mit meiner Leistung insgesamt zufrieden zu sein, und an einem Punkt ging er einige Schritte zurück und ließ mich die letzten drei Katas gegen einen unsichtbaren Gegner ausführen, um an meiner Technik zu feilen. Er war ein anspruchsvoller Lehrer, der Kommentare über die Haltung meines Rückens, die Platzierung meiner Finger am Schwertgriff und die gleichmäßige Verteilung meines Schwerpunkts abgab. Als wir fertig waren und er der Gruppe einiges zu meiner Vorführung gesagt hatte, drehte er sich wieder zu mir.
    »Und jetzt Zweikampf«, sagte er und hob herausfordernd die Augenbrauen.
    Mir rutschte das Herz in die Hose. Es war recht einfach, meine multiplen Vampirpersönlichkeiten zu verstecken, wenn ich hübsche Klamotten anhatte oder um den Block spazierte. Während eines Zweikampfs würde es mir aber wesentlich schwerer fallen, vor allem, wenn ein Holzschwert auf meinen Kopf gerichtet war. Das war genau das, was ihre Aufmerksamkeit erregte.
    Ich atmete aus und nahm wieder Haltung an, das Schwert vor mir. Ich spielte kurz mit den Fingern, um ihre Platzierung am Schwert zu kontrollieren, und versuchte meinen Herzschlag in Vorbereitung auf den Kampf gleichmäßig zu halten.
    Nein. Korrektur: Kämpfe.
    Zwischen mir und Catcher und zwischen mir und ihr. Der Vampirin in mir.
    »Achtung. Fertig. Kampf«, sagte Catcher und griff mich an.
    Er kam mit erhobenen Armen auf mich zugestürzt und brachte das Bokken in einem sauberen, geraden Schnitt nach unten. Ich drehte mich aus seiner Angriffslinie, führte mein Schwert in die Horizontale und schwang es in einer kreisförmigen Bewegung nach ihm, was seinen Magen hätte aufschlitzen sollen. Doch für einen Menschen war Catcher schnell, um nicht zu sagen flink. Er drehte sich in der Luft, den Körper abgewinkelt, und wich dem Angriff meines Bokken aus.
    Ich war so beeindruckt von seiner Bewegung – es schien mir, als ob ich etwas ansah, das Gene Kelly hätte tun können, der bekanntermaßen die Schwerkraft außer Kraft setzen konnte –, dass ich meine Deckung vernachlässigte.
    In diesem Augenblick erwischte er mich.
    Catcher schloss an sein Ausweichmanöver eine vollständige Drehung an und brachte mit der Masse seines gesamten Körpergewichts sein Bokken in einer blitzschnellen Bewegung auf meinen linken Arm herab.
    Schmerz explodierte in meinem Kopf. Ich fluchte und kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen.
    »Niemals die Deckung vernachlässigen«, warnte mich Catcher ohne ein Zeichen von Reue. Ich sah zu ihm auf und fand ihn wieder in der Grundstellung vor, das Bokken bereit. »Und niemals den Blick vom Gegner wenden.« Er nickte mir zu. »Das wird verheilen, und du wirst vermutlich noch schlimmere Verletzungen davontragen, bevor alles vorüber ist. Weiter geht’s.«
    Ich murmelte einen deftigen Fluch über »meinen Angreifer«, nahm aber wieder Haltung an und richtete meine Finger am Griff des Bokken aus. Mein Bizeps pochte, aber ich war ein Vampir; es würde verheilen. Das war Teil unserer genetischen Veranlagung.
    Er war zwar kein Vampir, aber er war gut. Ich war schnell und stark, doch ich hatte weder sein Talent noch seine Kampferfahrung. Außerdem war ich verletzt. Und ich versuchte, so gut es ging, zu kämpfen, ohne zu kämpfen. Ich versuchte, das Adrenalin in meinen Adern, den Zorn in mir zu unterdrücken, der sie zum Vorschein kommen lassen würde – und das vor einer Horde kampferprobter Vampire. Einen nur halb fertigen Vampir freizulassen und das vor Zuschauern: Das konnte nicht gut gehen.
    Aber auf diesem schmalen Grat zu balancieren war sehr schwer.
    Als frischer Vampir und ehemalige Doktorandin reagierte ich immer noch einfach auf alles, was mir Catcher hinwarf: Ich drehte mich aus seinen Angriffen heraus oder schlug einfach nach ihm, wenn er nicht blockte, anstatt meine eigene Strategie zu verfolgen. Er bewegte sich einfach zu schnell für mich, um mich sowohl zu verteidigen als auch ihn mit Angriffen einzudecken, obwohl ich es versuchte. Ich versuchte, seine Bewegungen zu analysieren und seine Schwächen zu entdecken.
    Je länger wir kämpften, umso schwerer fiel es mir, einfach nur zu analysieren.
    Mit jedem Bogen, den mein Bokken beschrieb, mit jedem Schlag und jeder Drehung lockerte sich meine Muskulatur, befreite sich mein Geist von seinen üblichen Grenzen, und ich fing an zurückzuschlagen.
    Doch in der Sekunde, in der ich wirklich zurückzuschlagen begann, in der ich zuließ, dass das Adrenalin immer schneller durch meinen Körper strömte, und

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