Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Bezeichnung passt auf beide recht gut.« Ich setzte mich an die Kücheninsel.
»Du solltest dir ›Darth Vader Sullivan‹ nicht zu Herzen nehmen«, sagte Mallory und drehte wie ein erfahrener Sommelier den Korkenzieher in die Flasche. »Und du solltest dir Catcher echt nicht zu Herzen nehmen. Er labert tagaus, tagein nur Blödsinn.«
»Wie bezaubernd von dir, Mallory«, meinte er.
Mallory zwinkerte mir zu und schenkte drei Weingläser ein. Wir stießen an, und ich nahm einen Schluck. Gar nicht so übel für einen Schnellschusseinkauf. »Was haben wir heute auf der Karte?«
»Lachs, Spargel, Reis«, sagte Catcher, »und wahrscheinlich zu viele Mädchen-und Fangzahnthemen.«
Ich wusste die gute Laune zu schätzen. Wenn er unsere Probleme im Sparringsraum in Haus Cadogan lassen konnte, dann konnte ich das auch. »Du bist dir aber schon im Klaren, dass du mit einem Mädchen zusammen bist, oder?«, fragte ich. Mallory liebte zwar Fußball und natürlich alles Okkulte, aber sie war ein Mädchen durch und durch, von den blauen Haaren bis zu den offenen Lederballerinas.
Mallory verdrehte die Augen. »Unser Mr Bell hier verschließt vor einigen Tatsachen die Augen.«
»Es ist Lotion, Mallory, um Gottes willen.« Catcher verwendete einen langen, flachen Pfannenwender und seine Fingerspitzen, um den Lachs in der Kasserolle zu wenden.
»Lotion?«, fragte ich, schlug die Beine auf meinem Stuhl übereinander und freute mich auf eine großartige Szene. Ich hatte es schon immer zu schätzen gewusst, Streitereien im eigenen Haus zu beobachten, wenn es nichts mit mir zu tun hatte. Und weiß Gott, Mallory und Catcher waren eine Rund-um-die-Uhr-Zwei-Mann-Show – ich hätte mir TMZ eigentlich sparen können, jetzt, wo mein Bedürfnis an Klatsch und Tratsch durch die Carmichael-Bell-Streitigkeiten befriedigt war.
»Sie hat mindestens vierzehn Lotionen.« Er brachte die Worte kaum hervor, so sehr schien ihn Mallorys Vorratslager an Feuchtigkeitscremes entsetzt und bekümmert zu haben.
Mallory winkte mir mit ihrem Glas zu. »Sag’s ihm.«
»Frauen reiben sich mit Feuchtigkeitscreme ein«, wies ich ihn zurecht. »Unterschiedliche Lotionen für unterschiedliche Körperteile, verschiedene Düfte für verschiedene Gelegenheiten.«
»Unterschiedliche Konsistenzen, je nach Jahreszeit«, fügte Mallory hinzu. »Es ist tatsächlich ziemlich kompliziert.«
Catcher ließ ein Küchenbrett geschnittenen Spargels in einen Dampfgarer fallen. »Es handelt sich um Lotion. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die moderne Forschung einen Punkt erreicht hat, an dem eine einzelne Flasche all das in den Griff kriegen kann.«
»Du verstehst nicht, worum es geht.«
»Er versteht nicht, worum es geht«, plapperte Mallory mir nach. »Du verstehst überhaupt nicht, worum es geht.«
Catcher schnaubte und drehte sich mit verschränkten Armen zu uns um. Er trug ein Marquette-T-Shirt. »Ihr zwei würdet der Aussage zustimmen, die Erde ist eine Scheibe, wenn ihr euch damit gegen mich zusammenschließen könntet.«
Mallory nickte mit Nachdruck. »Stimmt. Das stimmt absolut.«
Ich nickte und grinste Catcher an. »Das macht uns so unglaublich großartig. Zu einer Naturgewalt.«
»Was mir an diesem Gespräch überhaupt nicht schmeckt«, sagte Catcher, während er auf Mallory zustolzierte und abwechselnd mit dem Finger auf sie und sich selbst zeigte, »ist, dass wir zusammen sind. Du solltest eigentlich auf meiner Seite sein.«
Mallory brach in schallendes Gelächter aus, und Catcher erreichte sie gerade noch rechtzeitig, um ihr das Weinglas wegzunehmen, bevor sie den Cabernet über uns alle verteilte. »Catch, du bist ein Kerl. Ich kenne dich vielleicht seit einer Woche.« Eigentlich waren es zwei Monate, aber wer zählte bei so was schon mit? »Merit kenne ich seit Jahren. Okay, der Sex ist schon super und so, aber sie ist meine beste Freundin.«
Zum ersten Mal, seitdem ich Catcher kannte, war er sprachlos. Oh, er versuchte natürlich krampfhaft, etwas hervorzubringen, aber Mallorys Worte hatten ihn umgehauen. Er sah mich hilfesuchend an. Wenn ich nicht extrem erheitert gewesen wäre, hätte mich die Verzweiflung in seinem Blick vielleicht sogar beeindruckt.
»Du bist hier eingezogen, Superstar«, sagte ich mit einem Achselzucken. »Sie hat recht. Vielleicht sollte Mr Sherlock Bell das nächste Mal ein paar Nachforschungen anstellen, bevor er sich Hals über Kopf auf ein neues Verbrechen stürzt.«
»Ihr zwei seid einfach unmöglich«, sagte er,
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