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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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– und schloss mein Zimmer hinter mir ab. Ich ging den Flur im ersten Stock entlang und bog um die Ecke.
    Als ich die Treppe hinunterging, hob ich den Blick von den Stufen zu dem Kerl, der auf der anderen Seite hinaufging. Es war Ethan, der seine Anzugjacke locker über dem Arm trug.
    Sein Gesichtsausdruck verriet ein unbestimmtes, aber typisch männliches Interesse, als ob ihm noch nicht ganz klar geworden wäre, wen er da unter die Lupe nahm. Es war keine Überraschung für mich, dass er mich nicht sofort erkannte, denn der Wechsel von schwitzender Merit direkt nach dem Training zu Merit auf dem Weg zum Date war doch recht groß.
    Aber als wir aneinander vorbeigingen, als er erkannte, dass ich es war, sah er mich mit großen Augen an. Und einen äußerst befriedigenden Sekundenbruchteil lang zögerte er.
    Ich verkniff mir ein Lächeln und ging einfach weiter. Als ich durch das Erdgeschoss ging und zur Tür hinausschlenderte, wirkte ich vermutlich unbekümmert.
    Aber ich wusste, dass ich dieses kurze Zögern niemals vergessen würde.
    Kapitel Zwölf
    Merits tiefdunkles Geheimnis (72 Prozent Kakaoanteil)
    Es war fast Mitternacht, als ich Wicker Park erreichte, aber ich hatte Glück, denn ein Eckladen hatte noch geöffnet, was mir das Neon-blinkende Zeichen im Schaufenster verriet. Ich kaufte eine Flasche Wein und eine Schokoladentorte, meine kalorienreiche Beteiligung an Mallorys Ich-geh-doch-nicht-so-weit-weg-Party.
    Auf meinem Weg nach Norden hatte ich versucht, nicht mehr an meinen Stress auf der Arbeit zu denken. Es war ja nicht so, dass ich die erste Frau war, die mit ihrem Chef Schwierigkeiten hatte, aber wie viele Chefs waren vierhundert Jahre alte Meistervampire oder schwerttragende Hexenmeister? Es war auch nicht gerade hilfreich, dass derselbe schwerttragende Hexenmeister ein Viertel von Mallorys Party ausmachte.
    Als ich bei ihr ankam, entschloss ich mich, das Schwert im Wagen zu lassen. Da ich außer Dienst war und mich auch nicht auf dem Anwesen des Hauses Cadogan befand, hielt ich es für unwahrscheinlich, dass ich es brauchen würde. Und was noch viel besser war: Die Entscheidung fühlte sich wie ein kleiner Aufstand an. Ein wundervoller Aufstand. Ein Aufstand, den ich brauchen konnte.
    Mallory öffnete mir die Tür, sobald ich die Treppenstufen erreicht hatte. »Hallo, Süße«, sagte sie. »Schlechten Tag auf der Arbeit gehabt?«
    Ich hielt den Fusel und die Schokolade hoch.
    »Das scheint mir ein Ja zu sein«, sagte sie und hielt mir die Tür auf. Als ich drinnen und die Tür verschlossen und verriegelt war, überreichte ich ihr die Geschenke.
    »Schokolade und Fusel«, sagte sie. »Du weißt, wie man das Herz einer Frau erobert. Übrigens hast du Post.« Sie nickte in Richtung Beistelltisch und ging in die Küche.
    »Danke«, murmelte ich ihr hinterher und hob den Stapel hoch. Offensichtlich hatte die Post meine Adressänderung noch nicht ganz mitbekommen. Ich legte die Magazine, interessanten Kataloge und auch die Rechnungen beiseite und warf die Kreditkartenangebote an »Merit, Vampir« auf einen Haufen, um sie dem Reißwolf zuzuführen. Ich hatte außerdem eine Hochzeitseinladung einer Cousine erhalten, und ganz unten lag ein kleiner karminroter Umschlag.
    Ich drehte ihn um. Auf dem Umschlag stand nichts, abgesehen von meinem Namen und meiner Adresse, die in eleganter, weißer Schönschrift geschrieben waren. Ich fuhr mit einem Finger unter die Lasche und entdeckte eine schwere cremefarbene Karte. Ich zog sie heraus. Ein einziger Satz stand auf ihr geschrieben, in derselben Schönschrift, nur diesmal mit blutroter Tinte:
    Du bist eingeladen.
    Das war’s. Kein Veranstaltungshinweis, kein Datum, keine Uhrzeit. Auf der Rückseite stand nichts. Die Karte enthielt nichts außer diesem Satz, als ob der Schreiber auf halbem Weg vergessen hätte, zu welcher Party er mich hatte einladen wollen.
    »Seltsam«, murmelte ich. Aber die Leute, mit denen meine Eltern Zeit verbrachten, konnten schon mal etwas kapriziös sein; vielleicht hatte es der Drucker eilig gehabt und nicht alle Einladungen fertigstellen können. Was immer auch der Grund war, ich stopfte die halb fertige Einladung in den Stapel, ließ den Haufen wieder auf den Tisch fallen und ging in die Küche.
    »Also, mein Chef«, sagte ich, »ist eine Art Arsch.«
    »Welchen Chef meinst du?« Catcher stand am Herd und rührte in einer Kasserolle. Er warf mir einen Blick zu. »Den Vampir-Arsch oder den Hexenmeister-Arsch?«
    »Oh, ich glaube, die

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