Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
Vom Netzwerk:
Blick zu. »Aber das könnten wir auch relativ schnell ändern.«
    »Ja klar. Mich auszuziehen, um Mallory eine Lektion zu erteilen, ist auf meiner Prioritätenliste nicht wirklich auf Platz eins.«
    Er lachte schallend, und obwohl er sich dabei zurücklehnen musste, waren unsere Körper an den Hüften noch miteinander verbunden. Dann lächelte er auf mich herab, mit strahlenden Augen und breitem Grinsen. »Ich hab dich vermisst, Merit.«
    Ich konnte nichts dagegen tun – mein Lächeln verschwand, und ich hasste mich selbst dafür. Ich hasste es, dass ich sein fröhliches, sorgloses Lächeln nicht erwidern konnte. Ich hasste, dass ich nicht denselben Funken verspürte – oder noch nicht verspürte? –, der Morgans Augen aufleuchten ließ. Ich fragte mich, ob er entflammen konnte, mit der Zeit und mit wachsender Vertrautheit. Ich fragte mich, ob ich mir gegenüber zu hart war, ob ich zu viel von mir erwartete, wenn ich daran dachte, ob ich mich nach nur wenigen Wochen in jemanden verlieben konnte. Vielleicht brauchte ich einfach mehr Zeit. Vielleicht machte ich mir auch einfach nur zu viele Gedanken.
    Morgans Lächeln verlor ein wenig an Glanz. »Alles okay?«
    »Ja, ich bin nur … Es war eine wirklich lange Nacht.« Und das war die Wahrheit. Eigentlich war es keine Lüge, ich sagte ihm nur nicht alles.
    »Ja?« Er schob eine Strähne hinter mein Ohr. »Möchtest du darüber reden?«
    »Nein. Lass uns was essen und uns über Mallory und Catcher lustig machen.«
    Er schloss die Augen, und ich bemerkte seine Anspannung. Ich hatte ihn verletzt, weil ich ihm nichts von meiner Nacht erzählt hatte, weil ich ihn nicht an mir teilhaben ließ, und innerlich verpasste ich mir eine schallende Ohrfeige. Doch als er die Augen wieder öffnete, wirkte er nachsichtig, und in einem seiner Mundwinkel deutete sich ein Lächeln an. »Du musst mir hier schon ein bisschen helfen, Merit. Ich kann das nicht allein.«
    Seine Ehrlichkeit hatte meinen Respekt verdient, und dass er nicht ausgesprochen hatte, dass ich es ihm schuldete, es wenigstens zu versuchen, da Ethan unser Liebeswerben praktisch angeordnet hatte. Ich schenkte ihm ein schiefes Lächeln, denn ich fühlte mich zum einen erleichtert, weil zumindest er unsere Beziehungskiste angesprochen hatte, zum anderen aber hatte ich eine ungute Vorahnung, dass ich diejenige sein würde, die diese Beziehung zusammenbrechen lassen würde.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich weiß. Ich kann mit Beziehungen genauso gut umgehen wie mit meinem Dasein als Vampir. Ich bin ein ziemlich cleveres, aber fürchterlich unfähiges Mädchen.« Und das war nichts als die Wahrheit.
    Morgan lachte herzlich und drückte mir dann einen Kuss auf die Stirn. »Komm schon, mein kleines Genie. Lass uns was essen.«
    Das Essen war in dem Moment fertig, als wir die Küche betraten, und auf unserem Weg hielten wir Händchen. Morgans Finger lösten sich erst aus meiner Hand, als er Mallory den Strauß weißer Tulpen überreichte, deren Blütenblätter mit einem Hauch Rot versehen waren. »Danke für die Einladung.«
    »Oh, die sind wunderschön!« Sie begrüßte ihn mit einer ungestümen Umarmung, die er offensichtlich nicht erwartet hatte, aber mit großer Zufriedenheit zur Kenntnis nahm. »Und wir freuen uns, dass du da bist. Schön, dass du dir freinehmen konntest.«
    Mallory schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und mir ein von den Jungs unbemerktes Daumen-nach-oben-Zeichen, um sich dann auf die Suche nach einer Vase für die Blumen zu machen. Morgan und Catcher begrüßten sich wie echte Kerle – ein symbolisches Nicken von Catcher (Typ »Du hast gerade meine Höhle betreten«), auf das Morgan ebenfalls mit einem Nicken (Typ »Du bist hier der Herr im Hause«) reagierte.
    Mit der Vase in der einen und den Blumen in der anderen Hand blieb Mallory in der Tür zur Küche stehen. »Merit, brauchst du Blut?«
    Darüber musste ich nicht einmal nachdenken. Obwohl ich seit meiner ersten Woche als Vampirin keinen weiteren ernsthaften Anfall von Blutdurst gehabt hatte – wie beim Ersten Hunger, als ich meine Fangzähne beinahe in Ethans Hals geschlagen hätte, und nach einem äußerst unangenehmen Gespräch mit meinem Vater –, wollte ich kein Risiko eingehen und versuchte Prophylaxe zu betreiben. Wie es der Kanon vorschrieb, trank ich brav alle zwei Tage einen halben Liter. Wir Vampire sind bei Weitem nicht die Monster, als die wir in zahlreichen Märchen und Fernsehsendungen dargestellt werden. Wir unterscheiden uns

Weitere Kostenlose Bücher