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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Magie aufgeladen war, konnte er sie vermutlich wirklich spüren.
    »Können wir Ihnen behilflich sein, Gentlemen?«, fragte Ethan.
    Beide Männer hoben unter ihren Sonnenbrillen die Augenbrauen, kamen aber weiter auf uns zu.
    Obwohl ich mein Herz laut klopfen hören konnte, trat ich an Ethans Seite, um mit ihm eine fangzahnbewehrte Sperre zu bilden. Ein Lied aus Les Misérables ertönte in meinem Kopf, wie unpassend es auch sein mochte.
    »Wir haben eine Lieferung«, sagte der Mann, der nicht das Paket trug. Er griff in seine Anzugtasche, doch Ethan hatte sein Schwert gezogen, bevor der Mann herausholen konnte, wonach er suchte.
    Ich lockerte mein Katana.
    »Langsam«, sagte der Mann mit dem Paket. Sein Chicagoer Akzent war so ausgeprägt, dass man ihn sogar bei diesem einzelnen Wort hören konnte. »Wir sind bloß hier, um was abzuliefern, okay?« Er hielt uns das Paket hin.
    »Du hältst das einfach fest«, befahl ihm Ethan und richtete seinen Blick wieder auf den Mann, dessen Drosselvene nur wenige Zentimeter von der Schwertspitze entfernt war. »Und du«, befahl er, »ziehst deine Hand ganz, ganz langsam raus.«
    Der Mann schluckte schwer, tat aber, wie ihm befohlen worden war. Als die Hand zum Vorschein kam, hielt er ein schwarzes Lederportemonnaie hoch. »Ich hole nur den Ausweis raus, mein Freund.«
    »Öffnen«, sagte Ethan.
    Der Mann klappte das Portemonnaie auf und hielt den Ausweis erst Ethan und dann mir hin.
    »Ich habe ein Import-Export-Geschäft«, sagte er. »Ich bin ein ganz einfacher Geschäftsmann.«
    »Was ist in dem Paket?«
    Die Männer tauschten einen Blick. »Es ist ein Geschenk für den, äh, Boss aller Bosse, wenn ihr versteht, was ich meine.« Er hob eine Augenbraue, als ob Ethan ihn damit besser verstehen würde.
    »Für euren Boss aller Bosse?«, fragte Ethan.
    Die Männer nickten erleichtert. Offensichtlich waren sie Mitglieder des Zentral-Nordamerika-Rudels (die sich das praktisch nicht anmerken ließen) und froh darüber, dass sie es nicht offen aussprechen mussten. Vieleicht war es gar nicht so einfach, im Verborgenen zu leben, wie Tony gedacht hatte…
    »Und was ist in der Schachtel?«, fragte Ethan.
    Der Mann mit dem Paket beugte sich vor und befeuchtete nervös seine Lippen.
    »Ist ein ziemlich guter Jahrgang. Ein Jahrgang von der roten Sorte? Es ist ein Geschenk von einer ziemlich bekannten Familie hier in Chicago an die Familie von Mr Keene.«
    »Ah«, sagte Ethan laut und wechselte dann in den lautlosen Modus. Was ist in der Schachtel?

Ich beugte mich ein wenig vor und runzelte die Stirn, während ich die irrelevanten Geräusche und die Magie aus meinem Geist aussperrte. Die Schachtel erwies sich als unbeschriebenes Blatt – kein Magie aus meinem Geist aussperrte. Die Schachtel erwies sich als unbeschriebenes Blatt – kein Metall, keine Magie –, also wechselte ich zu einer simpleren Vorgehensweise und schnüffelte daran.
    Das war es.
    »Es ist Alkohol«, sagte ich und richtete mich wieder auf. »Ziemlich gutes Zeug, soweit ich das beurteilen kann.«
    Der Mann ohne Paket lockerte die Schultern und schob seine Krawatte zurecht. »Natürlich ist es gut. Was glaubt ihr, wer wir sind? Kleindarsteller?«
    Ethan lächelte höflich und hielt die Schwertscheide mit der linken Hand fest, als er das Katana vorsichtig wieder zurückgleiten ließ. Dann trat er beiseite.
    »Genießen Sie die Versammlung, Gentlemen.«
    Wir sahen den beiden nach, als sie den Flur entlanggingen.
    »Ich glaube, diese Herren gehören dazu, Hüterin.«
    »Zum Rudel, meinst du?«
    »Sie gehören zu einer, wie soll ich es ausdrücken, Organisation?«
    Ich brauchte einen Augenblick, bis ich seine Anspielung verstand – Ethan hielt sie für Mafiosi. »Und du lässt sie einfach in die Kirche gehen?«
    »Mit Alkohol in der Hand. Sie sind Mitglieder des Rudels, die ihre Beute mitbringen. Wir können nicht jedes Mitglied des Rudels aufhalten, das die Kirche mit Alkohol betritt.« Er lachte leise. »Sonst wäre die Kirche leer.«
    Ich konnte nicht anders, ich musste kichern.
    Er nickte in Richtung der letzten Tür. »Das ist die Küche?«
    »Ja.«
    »Ich werde mir was zu trinken holen.«
    Ich folgte ihm und wartete an der Tür, während er einen Blick in den Kühlschrank warf. Er holte eine Wasserflasche heraus, öffnete sie und nahm einen großen Schluck. Als er damit fertig war, warf er die leere Flasche und die Verschlusskappe in die Wertstofftonne und nickte mir dann zu.
    Ich wollte die Tür gerade aufschieben,

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