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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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der möglichen Gefühle.«
    »Ich habe nicht um die Werbung gebeten«, betonte ich. »Der Artikel war eine Art Gefallen.«
    »Ich habe gehört, dass du dich bei den Formwandlern gut geschlagen hast.«
    Ich nahm an, dass Luc den anderen Hauptleuten in der Nachbesprechung die Informationen hatte zukommen lassen. Also nickte ich bejahend.
    »Es geht das Gerücht um, dass Gabriel Keene dich mag.«
    Das hätte ich nicht bestätigen können. Mit Jonah die Grundlagen unserer Sicherheitsvorkehrungen für die Versammlung durchzugehen, wäre kein Problem – er hatte schon mit Luc darüber gesprochen. Doch die Informationen, die Gabriel mir und Ethan anvertraut hatte, gingen nur uns und das Rudel etwas an.
    Wenn ich schon Verrat an Ethan beging, dann würde ich es sicherlich nicht tun, ohne vollwertiges Mitglied der Roten Garde zu sein. Wenn ich schon seinen Zorn auf mich zog, dann wollte ich wenigstens die goldene Mitgliedskarte dafür kriegen.
    »Gabriel ist ein sympathischer Typ«, sagte ich schließlich.
    »Du lässt dir nicht in die Karten sehen, oder?«
    »Ich bin kein Mitglied der Roten Garde.«
    »Noch nicht.« Jonahs Tonfall war überheblich. Davon hatte ich heute mehr als genug gehabt. Ich wollte mich daher schon abwenden und deutete über die Schulter in Richtung Bar.
    »Wenn du nichts Interessantes zu sagen hast, werde ich zu meinen Freunden zurückgehen.«
    »Du wirst dich der Garde möglicherweise nicht anschließen«, sagte er und klang überrascht. »Du wirst vieleicht wirklich Nein sagen.«
    Mein Schweigen sprach Bände.
    »Soweit ich weiß, hat noch niemand Nein gesagt.«
    Ich wandte mich ihm noch einmal zu und lächelte schwach. »Dann werde ich vielleicht eine neue Tradition ins Leben rufen, indem ich meine eigenen Entscheidungen treffe, anstatt etwas nur deshalb zu tun, weil es alle anderen vor mir auch getan haben.«
    »Das ist widerlich.«
    »Ich hatte eine widerliche Nacht. Hör zu«, sagte ich und verschränkte die Arme, »ich möchte nicht unhöflich sein, aber es war eine verdammt lange Nacht und eine noch längere Woche. Meine Begeisterung darüber, verfolgt zu werden, nur weil jemand, mit dem ich in Zukunft zusammenarbeiten soll, herausfinden will, ob ich wirklich so unfähig bin, wie er gedacht hat, hält sich deshalb in Grenzen.«
    Er widersprach mir nicht. War das nicht schmeichelhaft?
    »Vielleicht solltest du die Option in Betracht ziehen, dir einen anderen Partner zu suchen«, sagte ich.
    »Du kennst mich nicht, und ich kenne dich nicht. Bei allem Respekt, aber ich hätte lieber einen Partner, der sich eine Meinung über mich erst dann bildet, wenn wir uns ein paarmal unterhalten haben.«
    »Und ich hätte lieber eine Partnerin, die ihren Job ernst nimmt.«
    Ich hätte ihn fast angefaucht. »Kumpel, wenn du mich auch nur ein bisschen kennen würdest, dann wüsstest du, dass ich meinen Job verdammt ernst nehme.« Wir standen schweigend da, und die unausgesprochene Frage hing zwischen uns in der Luft – würde ich seine Partnerin werden?
    »Was wirst du machen?«, fragte er schließlich.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich kurz darauf leise.
    Ich sah hinauf zu den Lichtern der Stadt und dachte an Ethan. Ich dachte an das, was wir getan hatten, was er gewollt hatte, was er mir anbieten konnte und was nicht.
    Meiner Meinung nach gab es zwei Möglichkeiten.
    Erstens, ich könnte Ethan den Mittelfinger zeigen und der Roten Garde beitreten. Ich würde einen schnellen Abschied aus dem Haus Cadogan vorbereiten, entweder wenn die Menschen beschlossen, dass sie genug von den Vampiren Cadogans hatten (oder Celina das für sie entschied), oder wenn Ethan alles herausfand und mir das Medaillon Cadogans vom Hals riss.
    Zweitens, ich könnte Jonah den Mittelfinger zeigen, indem ich Noah sagte: »Nein, danke.« Ich würde mich an Haus Cadogan binden – und an Ethan.
    War das nicht paradox?
    Mir gefielen beide Möglichkeiten nicht. Beide fühlten sich wie eine List in einem übernatürlichen Spiel an, und ich war mir nicht sicher, ob ich den richtigen Überblick hatte. Am wenigsten gefiel mir der Gedanke, mich für eine der beiden Optionen zu entscheiden, bloß um den jeweiligen Vampir möglichst wütend zu machen. Dafür stand zu viel auf dem Spiel – mein Leben, meine Freunde und die Zukunft meiner Unsterblichkeit.
    »Ich rufe Noah an, wenn ich mich entschieden habe«, sagte ich schließlich, drehte mich um und ging zurück zur Bar.
    Aus offensichtlichen Gründen behielt ich mein Gespräch mit Jonah

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