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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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für das Vorurteil. Ich wusste, dass die Weigerung der Formwandler, den Vampiren während der Zweiten Säuberung zur Seite zu stehen – ihr eigenes Leben zur Rettung der Vampire zu riskieren –, eine tiefe Wunde hervorgerufen hatte. Und zwar nicht nur eine tiefe Wunde, sie riss auch immer wieder auf, selbst nach mehr als hundert Jahren. Ich hatte die Feindseligkeit aufseiten der Formwandler kennengelernt; sie hatten sie ziemlich deutlich gezeigt.
    Ihr Verlangen, sich zurückzuziehen, hörte sich an, als ob es mit der Angst vor den Ereignissen der Zukunft zu tun hätte. Mir war aber immer noch nicht klar, warum so viele Formwandler auch die Vergangenheit mit solcher Verbitterung betrachteten.
    Doch obwohl Ethan seine Vampire für aufgeklärt hielt, so waren der Zorn und die Verbitterung in unserem Lager genauso vorhanden… Selbst hier, in diesem Hort des Lernens und des Wissens, herrschten sie vor.
    Er hörte schließlich auf, Bücher aus den Regalen zu holen, und sah mich an. »Mehr wirst du nicht brauchen«, sagte er. »Damit deckst du die Grundlagen ab.« Ich nickte und versuchte mein Lächeln neutral zu halten und sah dann zu, wie er mich umrundete und auf den Hauptgang zusteuerte.
    »Ich weiß, was du denkst«, sagte er, als er ihn erreicht hatte. Er sah zurück, die Arme in die Seiten gestemmt. Sein Gesichtsausdruck war nun streng, und seine Sorge konnte ich an seinem Blick ablesen. »Dass ich einfach nur ignorant bin oder dass ich auf etwas sauer bin, das vor hundert Jahren passiert ist.« Schlagartig wurden seine Augen silbern, und mir stellten sich die Nackenhaare auf, als sich Magie in unserer Ecke der Bibliothek ausbreitete, weil die Emotionen hochkochten.
    »Wir sind unsterblich, Hüterin. Diese Schmerzen wurden nicht unseren Ahnen, unseren Vorvätern zugefügt. Diese Schmerzen wurden uns zugefügt. Unseren Familien. Unseren Geliebten. Unseren Kindern. Uns.«
    Mit diesen Worten ließ er mich stehen. Ich blinzelte ihm hinterher, mit mehreren Kilogramm Büchern in den Händen.
    Ich versuchte, nicht an den Zorn in seiner Stimme zu denken, an den Schmerz, den die vergangenen Ereignisse hervorgerufen hatten, sondern an die Angst, die Sorge, dass ohne Wachsamkeit solche Dinge erneut geschehen könnten.
    Und ich dachte an die Leidenschaft, die ich in Gabriels Stimme gehört hatte, sein Anliegen, die Mitglieder seines Rudels zu schützen. Ich dachte an den Zorn, den ich einmal in Nicks Stimme gehört hatte, und an seinen Wunsch, seine Familie in Sicherheit zu wissen.
    Ich verglich die Verachtung und die gegenseitigen Vorwürfe… und fragte mich immer noch, wer die größere Bedrohung darstellte.
    KAPITEL EINUNDZWANZIG
    Einfach nur tanzen
    Die nächste Nacht brach kühl und klar an. Ich zog meine Sonnenschutzjalousie hoch und öffnete das Fenster. Eine willkommene Brise wehte durch die Stadt und vertrieb einen Teil der gestrigen Luftfeuchtigkeit. Ich sollte wieder mit Ethan trainieren, also stand ich auf und ging kurz zur Küche, um mir Orangensaft, Blut und einen Donut mit Speck und Ahornsirupglasur mitzunehmen. Ja, richtig gelesen. Speck. Und Ahornsirup. Auf einem Donut.
    Natürlich war ich von der Aussicht auf das Training nicht begeistert. Ich hatte Ethan in der letzten Woche ziemlich häufig gesehen, und ich hätte gerne einen Abend für mich gehabt, ohne politische Manöver oder Beziehungsstress, ohne Schwertkampf oder Seitentritte. Aber was sollte ich tun? Ich hatte meine Eide geleistet und so kam es nicht infrage, in meinem Zimmer mit einem Donut in der hatte meine Eide geleistet und so kam es nicht infrage, in meinem Zimmer mit einem Donut in der Hand abzuhängen. Nachdem ich also mein Frühstück hinuntergeschlungen hatte, schlüpfte ich in meine Flipflops, zog eine Laufjacke an und ging hinaus auf den Flur.
    Ich wollte gerade die Treppe in den Keller hinuntergehen, als ich sie sah. Sie stand auf dem Absatz zwischen Erdgeschoss und erstem Stock, in einem schwarzen Kostüm, mit verschränkten Armen und erhobener Augenbraue.
    Sie war eine Meisterin nach dem Bild ihres Meisters.
    Ich ging die Stufen hinab, blieb aber kurz vor dem Absatz stehen und hob die Augenbrauen.
    »Wartest du auf mich?«
    »Du und Ethan, ihr habt eine außergewöhnliche Beziehung«, sagte Lacey.
    »Wir haben eine Beziehung?«
    »Ich spiele keine Spielchen, Merit.«
    Sie war zwar der lebende Gegenbeweis, aber ich zwang mich, höflich zu sein.
    »Bei allem Respekt, aber ich auch nicht. Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Ich gebe

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