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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Indigoblau der Nacht und wurde heller.
    »Wir sollten hineingehen«, schlug ich vor. »Es sei denn, du möchtest herausfinden, wie gut du mit deiner Sonnenallergie zurechtkommst?«
    »Da kann ich drauf verzichten«, sagte er, richtete sich auf und hielt mir seine Hand hin. Ich ging an ihm vorbei, über den Hinterhof und auf die Ziegelsteinterrasse, die sich an der Hausrückseite entlangzog.
    Als wir die Hintertür erreichten, packte er die Klinke, hielt aber inne.
    Ich sah ihm in die Augen.
    »Weißt du, ich bin nicht dein Vater.«
    Ich brauchte eine Sekunde, um meine Sprachlosigkeit zu überwinden. »Wie bitte?«
    »Ich bin fähig, dir ein Kompliment zu machen und es vollkommen ehrlich zu meinen.«
    Ich hatte schon den Mund geöffnet, um ihm einen Kommentar an den Kopf zu werfen, aber mir wurde klar, dass er nicht ganz unrecht hatte. Komplimente zu verteilen, um sich die Gunst anderer zu sichern, war genau das, was mein Vater machen würde. Ich musste es Ethan anrechnen, dass er den Unterschied erkannt hatte.
    »Dann danke ich dir«, sagte ich mit dem Hauch eines Lächelns.
    Er nickte gnädig. »Gern geschehen. Ich sehe dich heute Abend.«
    »Gute Nacht, Sullivan.«
    »Gute Nacht, Hüterin.«
    KAPITEL VIER
    Was in Chicago geschieht… bleibt in Chicago
    Mit einem Mal wachte ich auf und saß senkrecht in meinem Bett im Haus Cadogan, umgeben von Büchern über die amerikanischen Formwandler. Ich strich mir meinen lang gewachsenen Pony aus dem Gesicht, und mir wurde klar, dass ich erneut während meiner Recherchen eingeschlafen war.
    Das war das Blöde daran, wenn man vom Auf-und Untergang der Sonne abhängig war – es war ein langes, ermüdendes Hinabsinken in die Bewusstlosigkeit bei Sonnenaufgang und ein schlagartiges Erwachen mit Einbruch der Dämmerung.
    »Willkommen in deinem Leben als Vampirin«, brummte ich laut die Begrüßung, die ein früherer Freund – einer meiner Ehemaligen – an mich weitergegeben hatte. Ich stapelte die Bücher auf meinem Bett, stand auf und streckte mich. Immerhin hatte ich daran gedacht, meine Schlafklamotten anzuziehen, bevor ich ohnmächtig wurde. Mein »LICENSE TO ILL«-Tank-Top rutschte höher, als ich die Arme über den Kopf hob und sie dehnte. Das orangefarbene Tank-Top passte nicht wirklich zu den blauen Cubs-Boxershorts, die ich dazu angezogen hatte, aber wer würde das schon sehen?
    Was mich anging, gehörte das zu den größten Vorteilen des Single-Daseins – in hässlichen, aber extrem bequemen Klamotten schlafen zu können.
    Und ich war definitiv Single.
    Ich war eigentlich schon ziemlich lange Single, wenn man die Wochen nicht mitrechnete, während derer ich fast mit Morgan zusammen gewesen wäre. Er hatte sich das Recht »erkämpft«, mit mir auszugehen, weil er Ethan vor der Hälfte der Bewohner des Hauses Cadogan sowie vor Noah und Scott Grey herausgefordert hatte. Danach hatten wir eine Handvoll halbherziger Dates hinter uns gebracht. Unglücklicherweise kam das »halbherzig« hauptsächlich von meiner Seite, denn Morgan war von Anfang an Feuer und Flamme. Ich brachte ihm nicht dieselben Gefühle entgegen, und er war davon überzeugt, dass meine Zurückhaltung etwas mit meiner Beziehung zu Ethan zu tun hatte, ob nun körperlicher oder anderer Natur. Ich musste eingestehen, dass mir Ethan öfter durch den Kopf ging, als es für mein Seelenheil gut war, aber unsere angespannten Zusammentreffen eine »Beziehung« zu nennen, ähnelte dem Vergleich zwischen einem Softball-Team und den Cubs. Baseballschläger kamen bei beiden zum Einsatz, aber es war einfach nicht dasselbe.
    Nachdem ich mich ausgiebig gestreckt hatte, warf ich einen Blick auf meinen Wecker. Es war Mitte Juni, was bedeutete, dass die Tage weiterhin länger wurden und die Stunden im vollen Besitz meiner Kräfte kürzer. Erst mit der Sommersonnenwende würde die Uhr langsam wieder zu meinen Gunsten ticken. Da mir klar war, dass ich meine Trainingsstunde mit Ethan nicht ewig aufschieben konnte, stellte ich die Bücherstapel auf den Boden und ließ meine Beine folgen.
    Ich machte mir nicht die Mühe zu duschen, da ich ohnehin gleich mit Ethan trainierte, aber ich zog mir zumindest einen Sport-BH und eine Yogahose an und noch ein eng anliegendes Cadogan-T-Shirt über. Ich hatte Hunger und wollte vorher noch frühstücken gehen, also war es nur angebracht, ein wenig mehr zu tragen als meine knappen Trainingsklamotten.
    Nachdem ich mich angezogen und mir mein Katana gegriffen hatte, ging ich die Treppe hinauf

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