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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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zögern, mit seinem Körper beschützt und sich zwischen mich und die Gefahr geworfen. Und dann war da noch dieser Blick gewesen. Es erschien mir unwahrscheinlich, dass ich das Ziel dieser Schießerei gewesen war, aber das verringerte die Bedeutung seines Einsatzes nicht im Geringsten, und schon gar nicht im Vergleich zum letzten Mal, als er mich gerettet hatte – in der Nacht, als ich angegriffen und zur Vampirin gemacht worden war.
    Trotz seines Mutes war die Situation nun aber sehr unangenehm. Als ob wir Teenager wären, die plötzlich verschämt wahrnahmen, dass sie sich mochten.
    Ethan erwiderte schließlich meinen Blick und betrachtete mich sachlich und nüchtern. Da er das Gefühl offensichtlich verdrängt hatte, erwiderte ich den Meistervampir-Blick und nickte nur kurz, eine schnelle, effiziente Geste, die nichts über das aussagte, was zwischen uns passiert war. Verleugnung schien die einfachste Lösung zu sein.
    »Ich nehme an«, sagte Ethan laut und wandte sich wieder den Formwandlern zu, »dass einer von euch Ziel dieses Angriffs war?«
    »Alles deutet auf Gabriel hin«, sagte Jason mit verschränkten Armen, während er die Zerstörung der Bar begutachtete. »Die Versammlung der Rudel war seine Idee.«
    Ich verstand den reuevollen Unterton in seiner Stimme. Die Bar war ein einziges Chaos. Von dem Panoramafenster war nichts mehr übrig außer einigen Glasbruchstücken, die noch im Rahmen hingen; der Rest verteilte sich auf den Schachbrettfliesen, vermischt mit den Überresten der Neonschilder und zerfetzten Bierwerbepostern. Ein Luftzug wehte durch das riesige Loch in der Vorderseite der Bar und trug den Gestank heißen Metalls und Schießpulvers und das Heulen von Sirenen mit sich, die schnell näher kamen.
    »Es sind drei Rudelanführer hier«, warf Adam ein, »nicht nur der Anführer von Zentral-Nordamerika. Jeder von euch hätte das Ziel sein können.«
    »Guter Punkt«, sagte Gabriel.
    Adam beugte sich zu mir. »Übrigens, saubere Leistung. Ich bin mir nicht sicher, ob Sullivan die richtig anerkennt.«
    Ich wusste das Kompliment zu schätzen. Ich hätte es noch mehr zu schätzen gewusst, wenn es von einem Topf Kohlrouladen begleitet worden wäre, aber ein Mädchen musste nehmen, was es kriegen konnte. Ich grinste ihn mit strahlenden Augen an. »Ich weiß. Ich bin was ganz Besonderes.«
    Er lachte prustend.
    »Ein Rudelanführer ist auffällig abwesend«, sagte Ethan. »Und die Art des Angriffs – da wir vorher und hinterher ein Motorrad gehört haben – lässt darauf schließen, dass es ein Formwandler war.«
    »Tony war schon sauer, als er angekommen ist«, meinte Robin. Schweigen folgte dieser Andeutung.
    Jason schüttelte schließlich den Kopf. »So dumm ist Tony nicht. Dass er einen derartigen Anschlag verübt, nachdem er aus dem Raum gestürmt ist. Außerdem«, fügte er hinzu, als drei Polizeiautos vor der Bar zum Stehen kamen, »bedeutete das nur noch mehr Theater. Es würde die Aufmerksamkeit auf die Rudel lenken.«
    Wagentüren wurden zugeschlagen, als Polizisten aus den Fahrzeugen sprangen, die Hände auf den Halftern.
    Aufmerksamkeit, dachte ich. Genau das, was die Formwandler eigentlich verhindern wollten.
    Vielleicht war diese Aufmerksamkeit die Motivation für den Schützen? »Würden mehr Theater und Aufmerksamkeit die Rudel dazu veranlassen, sich nach Aurora zurückzuziehen? Um nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit zu stehen, meine ich?«
    Köpfe drehten sich in meine Richtung.
    »Guter Gedanke«, sagte Gabriel. »Ein solcher Plan wäre zwar lächerlich, falls der Schütze sich das überlegt hat, aber der Gedanke ist dennoch gut.« Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Da wir gleich alle befragt werden, sollten wir übernatürliches Theater und komplizierte Lügen möglichst auf ein Minimum beschränken, okay? Erspart euch die Feinheiten, erzählt aber alles andere. Wir haben Poker gespielt und ein Familientreffen organisiert. Wir waren gerade mit dem Kartenspielen fertig und wollten gerade gehen, als auf einmal …« Als auf einmal Chicagos Polizei zur Tür hereinkam.
    Sie nahmen von allen die Aussage auf. Vier Uniformierte und eine Reihe Zivilpolizisten gingen mit uns die Details der Schießerei durch, während sich ein forensisches Team durch das Glas und Kleinholz kämpfte, um Kugeln und andere Beweise zu sichern, die sie zu dem Schützen führen könnten. Ich hielt mich an das, was Gabriel vorgeschlagen hatte – ich gab den Ablauf der Geschichte so wieder, wie sie

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