Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse
weiche Mousse bis hin zur Kuvertüre – in der Mitte weißer exquisiter Kuchenteller befanden, holte ich uns zwei Silbergabeln.
Ich drehte mich um, um die Teller zur Sitzecke zu bringen, aber er stand bereits hinter mir. Ich reichte ihm einen Teller und eine Gabel und stach genüsslich in den Kuchen und seine zarten Schichten.
Durch reinen Zufall sah ich auf, als ich gerade einen Bissen nehmen wollte, und bemerkte, wie er mich betrachtete. Er hatte den Kopf zur Seite gelegt, und in seinem Blick lag unerwartete Sanftheit.
»Was?«, fragte ich.
Einer seiner Mundwinkel zuckte nach oben. »Das willst du vermutlich gar nicht wissen.«
»Ha«, sagte ich, denn ich ging von anzüglichen Gedanken seinerseits aus und hob die Schichten samtweichen Brauns an meine Lippen. Ich schloss die Augen, um mich ganz dem Genuss hinzugeben. Der Himmel bestand offensichtlich aus Schokolade, und Margot war seine Göttin.
»Gut?«, fragte er so leise und mit so tiefer Stimme, dass ich mir nicht sicher war, ob die Frage mit dem Nachtisch zu tun hatte. Ich brachte mich dazu, mich auf den intensiven Geschmack der Schokolade zu konzentrieren und nicht auf seinen Tonfall.
Als ich meine Augen wieder öffnete, betrachtete er mich immer noch, und seine Augen waren zu schillernden smaragdgrünen Seen geworden.
»Was?«, fragte ich.
Er hob eine sarkastische Augenbraue.
Ich schüttelte den Kopf. »Ob mit oder ohne Schokolade, es wird auf keinen Fall passieren.«
Ethan schnaubte und kam einen Schritt auf mich zu. »Du hast da was«, sagte er und hob seine Hand an mein Gesicht. Er wischte mit seinem Daumen über meine Lippen, während er mit den anderen Fingern mein Kinn festhielt. Während wir dastanden und uns anstarrten, hob er seinen Daumen an seinen wunderschönen Mund und lutschte die Schokolade ab.
Mein Mund öffnete sich ohne mein Zutun. Obwohl meine Haut in Flammen zu stehen schien und sich meine Lippen nach seiner Berührung wie geschwollen anfühlten, schaffte ich es noch zu flüstern: »Du spielst nicht fair.«
»Ich spiele nicht, Hüterin.«
Einen Augenblick standen wir schweigend da, und keiner reagierte auf die offensichtliche Einladung.
Ethan nahm mir Teller und Gabel aus der Hand und stellte sie auf den Servierwagen. Dann ergriff er meine Hand und drückte sie an seine Brust und den frisch gestärkten Baumwollstoff seines Hemds. Ich spürte sein Herz unter meiner Hand schlagen und sein Blut unter meinen Fingerspitzen rauschen.
Plötzlich erinnerte ich mich an das Blut, das er mit mir geteilt hatte – ich auf meinem alten Bett in Malorys Haus liegend, Ethan vor mir kniend, wie er mir sein Handgelenk darbietet, um mir während des restlichen Verlaufs der Verwandlung Kraft zu geben. Doch obwohl mich mein Blutdurst fast in den Wahnsinn getrieben hatte, hatte ich ihn zurückgewiesen. Ich konnte nicht trinken; ich war noch nicht bereit, diesen Schritt zu gehen, vor allem nicht mit ihm. Blut mit jemandem zu teilen, mit dem ich andauernd gefühlsmäßig im Streit lag, schien eine zu intime Handlung zu sein. Doch dann hatte er vorsichtig in sein Handgelenk gebissen und es mir erneut dargeboten. Obwohl seine Selbstkontrolle normalerweise nicht zu erschüttern war, hatte er sich mir preisgegeben und erlaubt zuzusehen, wie seine Augen sich in gleißendes Silber verwandelten. Er hatte mir erlaubt, sein Verlangen, seine Gier zu sehen. Das war genug für mich.
Ich hatte seinen Arm gepackt und sein Handgelenk an meinen Mund gepresst. Ich trank – trank zum ersten Mal richtig –, und während ich mein fieberhaftes Bedürfnis stillte, blieben wir zusammen, in einer Atmosphäre des Hungers und des Verlangens und der Lust, die die Luft elektrifizierte.
Die Erinnerung traf mich wie ein Schlag in den Magen, und ich riss meine Hand zurück, denn die Heftigkeit meiner Emotionen schockierte mich. Als ich ihn in diesem Moment ansah, erkannte ich, dass er es wusste. Er wusste, woran ich mich erinnert hatte, aber er wusste auch, dass meine Erinnerung meine Meinung nicht ändern würde. »Du bist so stur.«
Ich sah ihn ärgerlich an. »Das hast du immer gewusst. Du hast von Anfang an gewusst, wer ich bin.«
»Ich weiß, dass du nicht wie die anderen bist.«
»Ich wurde nicht wie die anderen erschaffen«, wies ich ihn zurecht. »Ich habe nicht darum gebeten, einer deiner Vampire zu werden. Ich wurde ein Vampir, weil du dich dazu entschlossen hast.«
»Und was, Hüterin, habe ich aus dir gemacht?«
Für einen Augenblick herrschte absolute
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