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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Haus Cadogan. Er würde mich doch normalerweise anlügen, es sei denn, er war sicher, dass Vampire sich nicht an ihm vergreifen würden … oder vielmehr an der Person, für die er arbeitete. Und wer war die einzige Frau, die dank des GP völlig tabu für uns war?
    Ich musste nachhaken, aber ich wollte weder ihn noch Celina nervös machen.
    »Arbeiten Sie allein?«, fragte ich ihn.
    »Die meiste Zeit«, sagte er vorsichtig, als wüsste er nicht recht, worauf ich mit meiner Frage abzielte.
    »Mit Vampiren?«
    »Schätzchen, ich habe eine Halsschlagader. In Anbetracht der Art meiner Waren ziehe ich es vor, meine Verkäufe möglichst schnell zu tätigen und Fangzähnen ansonsten aus dem Weg zu gehen.«
    »Man hat Sie mit einer Vampirin namens Marie gesehen.«
    Er erwiderte meinen Blick, antwortete aber nicht. Vielleicht war ihm die Sicherheitskamera nicht aufgefallen.
    Cermak hatte mir zum Thema V relativ freimütig Auskunft gegeben, aber in Bezug auf eine mögliche Beteiligung Celinas war er deutlich weniger offenherzig. Was das zu bedeuten hatte, war mir noch nicht klar. Und mir gingen langsam die Fragen aus.
    »Ich weiß, was es deiner Meinung nach heißt«, sagte Paulie.
    »Was?«
    » V «, sagte er. »Der Name der Droge. Du glaubst, er steht für ›Vampir‹, oder?«
    Ich zögerte. Es verblüffte mich immer noch, dass er so offen mit mir darüber sprach. »Der Gedanke ist mir durchaus gekommen, ja«, sagte ich schließlich.
    Er deutete mit einem Finger auf mich. »Damit liegst du falsch. Es steht für veritas . Das ist das lateinische Wort für ›Wahrheit‹. Die Idee ist, Vampire daran zu erinnern, was es heißt, ein echter Vampir zu sein. Wir reden hier von den guten alten Horrorfilm-Vampiren: Transsilvanien, sich in Fledermäuse verwandeln, der Blutrausch. Der richtige, unverfälschte Blutrausch. Rohe Gewalt. Ich rede nicht von modernen Weicheiern, von den gestylten Schlappschwänzen, zu denen euch die Menschen degradiert haben. Es geht darum, richtig auf den Putz zu hauen und den Leuten da draußen zu zeigen, was Sache ist. Es ist ein Geschenk an die Vampire, das V . Veritas. Die Wahrheit«, wiederholte er. »Mit dem Gedanken kann ich mich sehr gut anfreunden.«
    Einen Amateurphilosophen hatte ich in diesem Fall nicht erwartet. »Und was hat Sie dazu gebracht, den Vampiren gegenüber so wohlwollend zu sein?«
    »Ich bin kein wohlwollender Mensch, Kleine. Ich kann dir nicht einmal bestätigen, dass ich V jemals in der Hand hatte, aber wenn dem so wäre, dann würde ich mich ganz bestimmt nicht aus reiner Herzensgüte damit beschäftigen. Ich würde damit eher meinen Lebensunterhalt verdienen.«
    »Wer würde so was tun wollen?«
    Paulie lachte schnaubend. »Für wen wäre so etwas denn ein Beweggrund? Vampire wegen Blut ausflippen zu lassen, damit sie sich mal wieder wie ›echte Vampire‹ verhalten?« Er zuckte mit den Achseln. »Alles, was ich dazu sagen kann, ist, dass du etwas weiter oben in der Nahrungskette suchen solltest, meine Hübsche.«
    Ein weiter Hinweis auf Celina? Oder eine andere hochgestellte Persönlichkeit aus den Häusern Chicagos? Ich brauchte mehr Informationen. »Möchten Sie mir vielleicht diesbezüglich einen Tipp geben?«
    »Und damit riskieren, weniger zu verdienen? Nein danke, Kleine!« Irgendwo im Haus klingelte ein altmodisches Telefon. Paulie warf einen Blick über die Schulter und wandte sich dann mir wieder zu. »Sonst noch was?«
    »Im Moment nicht.«
    »Du weißt ja, wo du mich finden kannst.« Er wich zurück, schloss die Tür und ging mit schweren Schritten, die das Gebäude ein wenig wackeln ließen, zum Telefon, dessen Klingelton bald verstummte.
    Ich schloss die Augen und blendete die Geräusche aus der Nachbarschaft aus, um mich auf den Anruf zu konzentrieren.
    »Da haben Sie die falsche Nummer«, hörte ich ihn sagen. Das Klingeln begann sofort wieder, nachdem er den Hörer aufgelegt hatte.
    Ich ging die Treppenstufen hinunter und über den Rasen zur Auffahrt, wo ich mich umdrehte und das Haus noch einmal betrachtete. Während ich an meiner Lippe knabberte, überlegte ich, wie ich weiter vorgehen sollte. Selbst in der Dunkelheit war deutlich zu erkennen, wie die Farbe von den Schindeln abblätterte. Das Dach sah ziemlich schlecht aus, und das Fliegengitter der Tür war unten zerrissen.
    Ich musterte die Garage. Das Haus war in einem erbärmlichen Zustand – aber sein alter Mustang war bestens in Schuss? Wenn er es sich nicht leisten konnte, das Haus in Ordnung zu

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