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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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hier sah man sonst nur in einschlägigen Design-Fachzeitschriften. (Es handelte sich um die Sorte, die zwar museumstauglich schien, aber in puncto Gemütlichkeit sehr zu wünschen übrig ließ – auf ihnen ließ sich an einem netten Samstagnachmittag sicherlich kein Spiel im Fernsehen genießen.)
    Habe ich schon erwähnt, dass Navarre einen Empfangsschalter hatte?
    Nachdem ich den Volvo abgestellt und mich, soweit das möglich war, mit Hilfe meines Rückspiegel zurechtgemacht hatte, ging ich hinein und bereitete mich emotional darauf vor, den drei dunkelhaarigen Frauen zu begegnen, die den Zugang zu Navarre und seinem Meister kontrollierten.
    Ethan und ich hatten sie die drei Schicksalsgöttinnen genannt (griechische Mythologie sei Dank!), weil sie eine vergleichbare Macht besaßen. Sie wirkten zierlich, aber ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass eine falsche Bewegung – oder ein unerlaubter Schritt am Empfangsschalter vorbei – eine ganz schlechte Idee wäre.
    Heute allerdings schienen sie einfach nur überfordert zu sein. Das Foyer des Hauses war völlig überfüllt. Keiner der Anwesenden passte in die üblichen Kategorien – keine Journalisten, keine Vampire, niemand, der auch nur ansatzweise zu McKetricks Truppe hätte gehören können (und das Haus auszuspionieren versuchte). Der Großteil der Anwesenden trug die obligatorischen schwarzen Anzüge, aber sie wirkten eher wie Buchhalter als wie Vampire Cadogans, und sie trugen Notizblöcke und unscheinbare schwarze Taschen.
    Ich schob mich an ihnen vorbei zum Empfangsschalter und wartete, bis die Schicksalsgöttin zur Linken auf mich aufmerksam wurde.
    Mit einer Sekunde Verzögerung sah sie zu mir hoch, wirkte sehr erschöpft und ließ ihre Finger weiter über die Tasten fliegen, während sie mich betrachtete.
    »Ja?«, fragte sie.
    »Merit, Hüterin, Cadogan. Ich würde gerne Morgan sprechen, wenn er im Haus ist?«
    Sie atmete tief durch, sah schließlich auf ihren Monitor und hackte weiter wie wild auf ihre Tastatur ein. Ein Mann quetschte sich an mir vorbei und sah auf sie hinab.
    »Ich hatte vor fünfzehn Minuten einen Termin.«
    »Nadia arbeitet so schnell wie möglich, Sir. Sie wird sich gleich um Sie kümmern.« Sie deutete mit einem langen, gepflegten Fingernagel auf eine Bank hinter dem Empfangsschalter. »Bitte nehmen Sie Platz!«
    Dem Mann gefiel ihre Antwort eindeutig nicht, aber er biss sich auf die Zunge und drängte sich wieder durch die Menge zu seinem Platz zurück.
    Ich beugte mich vor. »Was ist denn hier heute los? Ich dachte, Tate hätte verboten, die Menschen in die Häuser zu lassen?«
    Sie verdrehte die Augen. »Er hat eine Ausnahme von der Regel gemacht. Wir sind gerade dabei, unsere Lieferanten für das nächste Kalenderjahr auszuwählen. Der Bürgermeister hat Nadia vorgeschlagen, sie sollte doch mit den menschlichen Geschäftsleuten der Stadt reden und Angebote einholen.«
    Nadia war Morgans Nummer Eins und damit seine Vizepräsidentin. Außerdem war sie traumhaft schön; es war eine ziemlich erschreckende Erfahrung, wenn man das Zuhause eines ehemaligen Freunds zum ersten Mal seit der Trennung betrat und von einem Supermodel begrüßt wurde.
    Die Schicksalsgöttin warf einen unzufriedenen Blick auf das Chaos. »Ich zweifle ernsthaft daran, dass sie unseren Ansprüchen gerecht werden.«
    Ich war selbstverständlich davon ausgegangen, dass wir einen Putztrupp hatten und Mitarbeiter, die sich um das Anwesen kümmerten, und eine der Chefköchinnen des Hauses kannte ich auch. Doch ich war nie auf den Gedanken gekommen, dass Vampire Lieferanten brauchten. Aber natürlich musste jemand die Küchen der Häuser beliefern, Textmarker und Ordner in der Operationszentrale zur Verfügung stellen und dafür sorgen, dass die Kristallkaraffen in Ethans Büro stets mit köstlichem Nass gefüllt waren. Im Haus Navarre war das Nadias Aufgabe, und sie musste das mit einer wilden Horde Lieferanten koordinieren, die alle für sich das Privileg beanspruchten, das Haus beliefern zu dürfen.
    Ich fragte mich, ob Malik dasselbe für Cadogan tun musste – sich mit Lieferanten unterhalten, Angebote und Kostenvoranschläge vergleichen und Verträge prüfen. Das wäre sicherlich sinnvoll, denn Ethan war zwar der Chef des Hauses, aber Malik war sein leitender Geschäftsführer.
    Eine Blondine, die es nicht nur mit ihren Lockenwicklern, sondern auch mit dem Eyeliner zu gut gemeint hatte, trat an den Empfangsschalter heran.
    »Ist Mr Greer zu sprechen?

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