Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)
bringen, wie konnte er sich dann den Mustang leisten?
Darauf wusste ich keine Antwort, aber ich war der Meinung, dass man sich das genauer anschauen sollte. Ich holte mein Handy hervor und schickte Jeff eine SMS . » KEIN GLÜCK BEI CERMAK . KONZENTRIER DICH AUF DEN WAGEN .«
Ich war gerade erst in mein Auto eingestiegen, als mich Jeff zurückrief.
»Das ging aber schnell«, sagte ich.
»Wir waren auf derselben Wellenlänge. Seit unserem letzten Gespräch habe ich mich durch einige Datenbanken gekämpft und nicht die geringste Spur von diesem Auto gefunden. Wenn es tatsächlich regulär verkauft worden ist – wenn also wirklich Geld den Besitzer gewechselt hat – , dann ist das Ganze unter der Hand abgelaufen. Die einzige Möglichkeit, mehr zu erfahren, wäre, wenn Cermak dir zufällig gesagt hat, wer ihm das Ding verkauft hat.«
»Ein klares Nein zu dem Thema. Der Wagen ist damit eine Sackgasse.«
»Außer natürlich, du stolperst über den Typen, der den Wagen an Cermak verkauft hat.«
»Ziemlich unwahrscheinlich. In Chicago leben immerhin drei Millionen Leute.« Aber er brachte mich auf eine Idee. Ich konnte mich zwar kaum an Celina heranmachen und sie freundlich fragen, ob sie Paulie Cermak kannte, aber ich kannte jemanden, der mir möglicherweise weiterhelfen konnte.
Ein Blick auf meine Uhr zeigte, dass es elf war. Ich hatte noch genügend Zeit für einen kleinen Ausflug Richtung Osten – und einige Zen-Atmungstechniken, bevor ich an meinem Bestimmungsort ankam. Bei diesem Treffen musste ich nämlich all meine Geduld zusammennehmen.
»Könntest du mir einen Gefallen tun, Jeff? Schickst du mir das Bild von Cermak aus dem Videoband?«
»Schon geschehen.«
Nachdem ich die E-Mail erhalten hatte, packte ich mein Handy weg. Ich überlegte kurz, ob ich Ethan auf den neuesten Stand bringen sollte, aber der Gedanke schmeckte mir irgendwie überhaupt nicht. Er hatte gerade erst mit Darius telefonieren müssen, und ich wollte nicht wirklich wissen, wie dieses Gespräch verlaufen war.
Ethan wäre vermutlich auch nicht begeistert von meinem nächsten Ziel. Nein – ein Besuch des Hauses Navarre gehörte wohl zu den Dingen, für die ich mich hinterher leicht entschuldigen konnte, für die ich aber im Vorfeld sicherlich keine Erlaubnis erhalten würde. Schon gar nicht, solange der schlecht gelaunte Anführer des GP in der Stadt war.
Ich hatte meine Entscheidung getroffen und fuhr los. Es war Zeit für einen Besuch der Gold Coast.
KAPITEL SIEBZEHN
ZWEI MEISTER UND EINE FALSCHE EINSTELLUNG
Ich befand mich auf halber Strecke zum Haus Navarre, als mein Handy erneut klingelte. Es war Jonah, also klappte ich es auf und klemmte es zwischen Ohr und Schulter.
»Hallo, Jonah! Was gibt’s?«
»Wollte nur mal nach dir hören. Wie laufen die Nachforschungen?«
»Nun, wir haben den kleinen Kerl identifizieren können, den Sarah außerhalb der Bar getroffen hat. Haben ein Video, auf dem sein Auto zu sehen ist. Der Typ heißt Paulie Cermak. Habe ihn gerade besucht.«
»Irgendwas Spannendes dabei rausgekommen?«
»Nicht wirklich. Lebt in einem runtergekommenen Haus, hat aber einen erstklassigen alten Mustang. Er leugnet seine Beteiligung praktisch nicht, aber er stellt es so dar, als ob er nur eine kleine Leuchte wäre. Er behauptet, die hohen Tiere seien für alles verantwortlich. Die Polizei hat keine Beweise gegen ihn, also werden wir vermutlich auch nicht viel finden können.«
»Könnte es sein, dass McKetrick der Drahtzieher ist?«
»Er scheint nicht einmal zu wissen, wer McKetrick ist. Er sagt außerdem, dass V für veritas steht.«
»Wahrheit?«
»So ist es.«
»Ganz schön tiefsinnig für einen Pillen-Ticker.«
»Genau das habe ich auch gedacht.«
»Zwei Herzen, ein Gedanke … «, sagte er und klang dabei leicht amüsiert. »Bist du bei der großen Party heute Abend dabei?«
»Ja. Du auch?«
»Mit allem Brimborium … und einem teuren italienischen Anzug, den ich tragen muss, ob ich will oder nicht.«
»Sei bloß froh, dass du den nur zu besonderen Anlässen tragen musst«, sagte ich. »Ihr dürft in Sporttrikots rumlaufen – bei uns heißt es jede Nacht teure italienische Anzüge.«
Er lachte leise. »Das stimmt allerdings. Wo wir gerade bei Ethan sind, nur eine schnelle Abstimmung – meine Variante lautet, dass wir uns das erste Mal nach dem Vorfall vor der Temple Bar getroffen haben.«
»Geht in Ordnung. Hast du schon mit Darius gesprochen?«
»Noch nicht. Ich war heute mit der Wache
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