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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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mich für die direkte Herangehensweise. »Paulie Cermak?«
    »Das bin ich«, sagte er und legte den Kopf zur Seite, um mich genauer zu betrachten … und dann mein Schwert. »Sie sind Merit.«
    Er musste meine Überraschung bemerkt haben, denn er lachte leise. »Ich weiß, wer Sie sind, Kleine. Ich schaue regelmäßig Fernsehen. Und ich glaube auch zu wissen, warum Sie hier sind.« Er öffnete die Fliegengittertür ein wenig. »Wollen Sie nicht reinkommen?«
    »Ich bleibe lieber hier draußen.« Ich war vielleicht neugierig, aber nicht völlig bescheuert. Ich blieb lieber hier draußen, die Stadt im Rücken, als freiwillig das Haus eines Verdächtigen zu betreten.
    Er ließ die Tür wieder zwischen uns zufallen und verschränkte die Arme. »In dem Fall sollten wir direkt zur Sache kommen. Sie haben nach mir gesucht – und mich gefunden. Was wollen Sie von mir?«
    »Sie haben in den letzten Wochen viel Zeit an der Temple Bar verbracht.«
    »Ist das eine Frage oder eine Feststellung?«
    »Da wir beide wissen, dass Sie ihren Wagen vor der Bar geparkt haben, bezeichnen wir es einfach mal als Feststellung.«
    Er zuckte lässig mit den Achseln. »Ich bin bloß ein Kleinunternehmer, der irgendwie in dieser Welt zurechtkommen will.«
    »Und was für ein Unternehmen betreiben Sie, Mr Cermak?«
    Er lächelte breit. »Ich verbessere die gemeinschaftlichen Beziehungen in unserer Gemeinde.«
    »Und Wrigleyville ist also die von Ihnen so betreute Gemeinde?«
    Paulie verdrehte die Augen. »Kleine, ich engagiere mich im gesamten Stadtgebiet.«
    Ich begann mich bei all diesen Fragen wie eine Mischung aus Polizistin und Enthüllungsjournalistin zu fühlen – ohne aber ihre Fähigkeiten zu besitzen, geschweige denn über ihre Autorität zu verfügen. »Ist es dann reiner Zufall, dass Sie vor der Temple Bar auftauchen, und auf einmal wird überall eine neue Droge verkauft?«
    »Falls Ihnen das noch nicht klar sein sollte, die Uniformierten haben mein gesamtes Haus auf den Kopf gestellt. Sie unterstellen mir hier, ich würde Drogen verkaufen. Meinen Sie nicht, dass sie etwas entdeckt hätten, wenn dem so wäre?«
    Ich musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Mr Cermak, möchten Sie wirklich wissen, was ich denke?«
    Ein Lächeln machte sich langsam auf seinem Gesicht breit und ähnelte auf seltsame Weise einer gierigen Hyäne. »Wie es der Zufall so will, möchte ich das. Ich möchte wissen, was Sie denken.«
    »Sie haben im Vorfeld darauf geachtet, keinerlei Spuren des V in Ihrem Haus zu hinterlassen. Das bedeutet für mich nur, dass Sie ein intelligenter Mann sind, der sich zu helfen weiß. Die Frage, die sich mir in diesem Fall stellt, ist, wo bewahren Sie die Drogen auf … und von wem bekommen Sie sie? Möchten Sie mir vielleicht etwas darüber erzählen?«
    Einen Moment lang starrte er mich mit großen Augen an und fing dann schallend zu lachen an; die Sorte Gelächter, die einen dazu bringt, irgendwann wie wild zu husten.
    Als er sich schließlich wieder unter Kontrolle hatte, wischte er sich Tränen aus den Augen. Seine Finger waren länger und zarter, als ich es erwartet hatte. Sie wirkten wie die Finger eines Klavierspielers, die aber dummerweise am Körper eines klein geratenen Drogenhändlers mit einem breiten Brustkorb angebracht waren.
    »Oh Herr im Himmel!«, sagte er. »Wegen dir kriege ich noch einen Herzinfarkt. Du bist ’ne ganz schöne Nummer, weißt du das? Und zurückhaltend bist du auch nicht gerade.«
    »Ist das ein Nein?«
    »Die Geschäftswelt ist eine sehr komplexe Konstruktion. Es gibt die hohen Tiere. Den Mittelsmann. Und die einfachen, ganz gewöhnlichen Verkäufer.«
    »Leute wie Sie?«
    »Wenn du das so nennen willst. Sollte ich jedoch dafür verantwortlich sein, dass den anderen Ebenen meines Unternehmens zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, dann gerät die gesamte Konstruktion ins Wanken, und das kann die Geschäftsführung gar nicht gut leiden.«
    »Ist McKetrick Ihr Geschäftsführer?«
    Er schwieg einen Moment lang. »Wer ist McKetrick?«
    Ich war mir nicht sicher, aber ich hatte den Eindruck, dass er seine Verwirrung nicht vortäuschte, sondern dass er McKetrick wirklich nicht kannte. Außerdem hatte er mir gegenüber praktisch eingestanden, dass er Drogen verkaufte. Warum also sollte er in diesem Fall lügen?
    Plötzlich kam mir ein Gedanke, der mir nicht gerade erholsamen Schlaf versprach. Warum war er so offen zu mir? Ich war die Enkelin eines Polizisten und hatte als Vampirin gute Beziehungen zu

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