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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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erledigen.«
    Wäre ich in seiner Lage, dann hätte ich mich auch erwürgt. Ich nickte nur.
    Als Ethan mich wieder ansah, lag Verzweiflung in seinem Blick.
    »Ein Sachwalter. In meinem gottverdammten Haus. Ein Haus, auf das ich achtgegeben, das ich geführt und diszipliniert habe, wenn es notwendig war. Verstehst du, was für ein Affront das für mich ist? Mich durch einen Bürokraten ersetzen zu lassen, der auf Organisationsstrukturen spezialisiert ist, aber Vampire nicht einmal mit Karte und Kompass durch diese Stadt führen könnte? Der mir sagt, was ich falsch oder richtig gemacht habe und wie ich ›in Ordnung bringen‹ soll, was ich angeblich verbockt habe?«
    Mir blutete das Herz, als er so sprach. Es musste schon furchtbar sein, sich vom obersten Anführer aller Vampire anhören zu müssen, dass die eigene Leistung nicht zufriedenstellend war. Aber dass man nun auch noch erwog, jemanden über den Großen Teich zu schicken, der an seiner statt die Dinge ausbügeln sollte – nein, das hätte mich auch nicht glücklich gemacht.
    Und das Schlimmste an der ganzen Sache? Das Ganze war zumindest teilweise meine Schuld. Sicher, es schien unwahrscheinlich, dass Darius überhaupt so weit gereist wäre, wenn es nicht schon Bedenken in Bezug auf unser Haus gegeben hätte. Nichtsdestoweniger hatte ich ihm genau den Tropfen geliefert, der das Zwangsverwalter-Fass zum Überlaufen brachte.
    »Dieses Haus ist alt, Merit. Es ist ein achtbares Haus. Die Ernennung eines Sachwalters ist ein Schlag ins Gesicht.« Er sah zur Seite und schüttelte reumütig den Kopf. »Wie kann ich das anders verstehen als eine völlige Missachtung von allem, was ich seit Peters Tod geleistet habe?«
    Peter war Peter Cadogan, der Namensgeber des Hauses und sein erster Meister. Der Mann, der bis zu seinem Tod die Zügel fest in der Hand gehalten hatte und dessen Nachfolger Ethan war.
    »Ich würde es auch persönlich nehmen.«
    Ethan lachte verbittert. »Ich kann das wohl kaum persönlich nehmen, Hüterin, denn das ist nicht nur ein Schlag in mein Gesicht, sondern auch eine Geringschätzung der Leistungen von Malik, Luc, Helen – allen, die hier arbeiten. Jeder einzelne Initiant, der aufgenommen wurde, jeder einzelne Novize, der hier gedient hat. Jedes Opfer, das wir gebracht haben, war vergeblich. Du hast ihm nichts anderes gesagt, als dass wir die Situation nicht unter Kontrolle haben.«
    »Das haben wir tatsächlich nicht, wenn das, was letzte Nacht passiert ist, gang und gäbe ist. Es ging da nicht um ein halbes Dutzend Vampire und ein paar Menschen, Ethan. Es waren Dutzende Vampire, Dutzende Menschen. Die Party war riesig, sie war zügellos, und es ging nicht um ein paar Tropfen Blut.«
    »Also war es kein Rave.«
    »Nicht so wie die Raves, die wir bisher kannten. Die Vampire standen kurz vor der Explosion, die verströmte Magie war stärker als alles, was ich bisher erlebt habe. Die Vampire haben sich regelrecht aufeinandergestürzt.«
    »Musstet ihr beide euch verteidigen, du und Noah?«
    Ich hasste es, Ethan anzulügen. Ich hasste es. Aber es war nicht fair, mein Gewissen über Jonahs Schicksal zu stellen. Also riss ich mich zusammen und erzählte das, was wir uns ausgedacht hatten.
    »Ja, wir mussten uns verteidigen. Wir sind nicht in einen ernst zu nehmenden Kampf verwickelt worden, aber die Lage war äußerst unangenehm, als wir die Party verließen. Ich war über einen hilfsbedürftigen Menschen gestolpert – ob sie unter Drogen gesetzt oder verzaubert wurde, kann ich dir nicht sagen. Sie musste jedenfalls da raus, und es gab einige Vampire, die sie nicht gern gehen lassen wollten. Noah vergoss als Ablenkungsmanöver ein bisschen Blut, und daraufhin sind die Vampire völlig ausgerastet. Die Situation entlud sich in brutaler Gewalt, aber wir konnten das Mädchen hinausbringen und nach Hause schicken. Sie war uns sehr dankbar – das Ganze war ihr ausgesprochen peinlich – , daher glaube ich, dass sie uns im weiteren Verlauf keine Schwierigkeiten bereiten wird.«
    Ich seufzte und wich seinem Blick aus.
    »Ich hasse es, das zu sagen, Ethan, aber es schockiert mich, dass ich diese junge Frau, die in einer wirklich schlimmen Lage war, als Belastung für uns ansehen soll. Sie war für diese Vampire einfach nur eine Art Gebrauchsgegenstand. Das sollte nicht noch mal passieren. Wir sollten für so etwas nicht verantwortlich sein.«
    Ich sah ihn wieder an und freute mich insgeheim, dass in seinem Blick Mitgefühl lag.
    »Du bist eine sehr

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