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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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überschreiten. Deshalb löste ich mich vorsichtig aus seiner Umarmung, kehrte an meinen Platz auf der anderen Seite des Schreibtischs zurück und setzte mich.
    Ich erwartete, ihn verärgert zu sehen, aber er überraschte mich zum zweiten Mal. Er lächelte einfach nur – ein ehrliches, bescheidenes, wirklich süßes Lächeln.
    »Vielleicht stelle ich mich ja mit der Zeit etwas geschickter an?«, fragte er. »Vielleicht lerne ich allmählich, so um dich zu werben, wie es dir eigentlich gebührt?«
    Ich schlug die Beine übereinander und begegnete seinem Blick. »Meine Aufgabe ist es, die Sicherheit des Hauses zu gewährleisten. Es schien mir eine gute Idee, erst mal dafür zu sorgen, dass der Meister wieder bei Sinn und Verstand ist.«
    »Ist das die Version, an die du dich halten willst?«
    »Das ist meine Antwort.«
    »Die nehme ich dir nicht ab.«
    Ich lächelte vorsichtig und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Das musst du auch nicht.«
    »Hm«, sagte er. Unser kleiner Schlagabtausch gefiel ihm offensichtlich sehr.
    Diesmal ging er in die Offensive. Er stand auf, umrundete den Schreibtisch und kam auf mich zu. Ich setzte mich gerade hin und war auf der Hut. Als er vor mir stand, ergriff er meine Hände, wie es Bürgermeister Tate vor wenigen Nächten getan hatte.
    »Ich bin selbstkritisch genug, um mir einzugestehen, dass ich gerne die Kontrolle innehabe«, sagte er. »Das ist eine Folge meiner Verantwortung gegenüber dem Haus, glaube ich. Aber ich habe dir gesagt, was ich für dich empfinde –«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Er blinzelte. »Wie bitte?«
    Ich lächelte ihn an. »Du hast mir gesagt, dass du anfängst dich daran zu erinnern, wie es ist, jemanden zu lieben. Du hast das nicht in aller Deutlichkeit auf mich gemünzt.«
    Er kniff die Lippen zusammen, war aber intelligent genug, die richtige Frage zu stellen. »Wird es einen Unterschied machen, wenn ich es ausspreche?«
    »Nein, aber ein Mädchen weiß so was trotzdem zu schätzen.«
    Die einzige Vorwarnung, die ich erhielt, war ein Funkeln seiner Augen. Dann ließ er sich vor mir auf die Knie nieder.
    Mir wurde flau im Magen, und ich erstarrte. Auch wenn ich ihn gerade ein wenig geneckt hatte – wenn ein Junge vor mir auf den Knien lag, dann war etwas im Busch, was ich jetzt auf keinen Fall gebrauchen konnte.
    Ethan beugte sich vor, legte eine Hand an meinen Hals und ließ seinen Daumen über meine Haut gleiten, bis er meinen Puls gefunden hatte. »Merit, ich li–«
    » Lass es !« Ich wusste, ich hatte ihn dazu angestachelt, aber das hieß noch lange nicht, dass ich für die drei Worte bereit war. Meine Stimme klang kläglich, aber ich schaffte es, ihn zu unterbrechen, bevor er das entscheidende »L«-Wort aussprechen konnte. »Sag es nicht! Wenn du es aussprichst, wird es uns nur das Leben schwer machen, und wir werden noch mehr Mühe damit haben, unsere Pflicht zu tun.«
    »Es schmeichelt mir nicht gerade, dass du offenbar nicht sicher bist, ob ich es ernst meine.«
    »Meinst du es denn ernst?«
    Erst sah er mich ausdruckslos an, aber dann änderte sich sein Blick – er wurde forschend, und das machte mich nervös.
    »Was ist?«, fragte ich ihn.
    »Wir sind Vampire.«
    »Das ist mir schon aufgefallen.«
    »Als Vampire handeln wir, wir verhandeln, und wir behandeln unsere Vereinbarungen als Ehrensache.«
    Ich sah ihn neugierig an. »Und was für eine Vereinbarung schwebt dir vor?«
    »Ich will einen Kuss. Einen«, fügte er rasch hinzu, bevor ich seine Absichten infrage stellen konnte, »und ich halte mich mit Gefühlsbekundungen zurück. Ein Kuss, und ich werde mein Flirten, wie du es gerne bezeichnest, sofort einstellen – bis du mit eigenen Gefühlsbekundungen an mich herantrittst.«
    Ich sah ihn scharf an, denn ich wusste, dass er vor psychologischen Tricks nicht zurückschreckte, um seine Ziele zu erreichen; diese Vereinbarung ergab auch sonst keinen wirklichen Sinn. Dass es zwischen uns beiden regelmäßig funkte, war mir durchaus klar, aber ich war mir auch ziemlich sicher, dass ich es im Griff hatte, meinem Chef keine zweideutigen Angebote zu machen.
    »Ein Kuss?«, wiederholte ich.
    »Ein Kuss.«
    »Einverstanden«, sagte ich und hoffte, es schnell hinter mich bringen zu können. Ich schloss die Augen und schürzte leicht die Lippen. Ethan lachte leise, aber sonst geschah nichts, bis ich ein Auge wieder öffnete.
    »Glaub bloß nicht, dass du so einfach davonkommst!« Seine Hand glitt ein wenig hinab; sein Daumen ruhte nun auf der

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