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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Vampire Cadogans, die dumm genug waren, es auszuprobieren.« Ich sah zu Catcher hinüber. »Darum waren sie alle so gewalttätig. Es lag nicht an der Verzauberung oder Magie –«
    »Sondern an den Drogen«, bestätigte Catcher und nickte. »Die sind nicht für Menschen, sondern für Vampire.«
    »Ich würde behaupten, dass du damit recht hast«, sagte mein Großvater und zog zwei kleine, durchsichtige Beweisbeutel aus einer Jackentasche. In beiden befanden sich Tabletten und Umschläge.
    »Wo hast du sie gefunden?«
    »Auf dem Fußboden im Thekenraum«, sagte er. »Jemand muss sie in dem Durcheinander fallen gelassen haben. Vielleicht steht das V für ›Vampir‹ oder für ›Vergeltung‹.«
    »Welch bescheuerte Aussage auch immer dahintersteckt«, sagte Catcher, »es sieht wirklich schlimm aus. V ist in Clubs erhältlich, auf Partys, die Vampire nehmen es in Scharen.«
    Mein Großvater betrachtete kurz die Paparazzi, die weiterhin von der anderen Seite des Absperrbands ihre Fotos schossen. Ihre grauen und schwarzen Zoomobjektive schoben sich ständig vor und zurück, um keinen Schnappschuss zu verpassen.
    »Ich kann ihnen nicht verbieten, ihren Job zu machen«, sagte er, »aber ich werde V so lange wie möglich unter Verschluss halten. Bisher ist diese Droge nur auf Vampire gemünzt, und sie selbst scheint für Menschen kein direktes Risiko darzustellen.«
    »Ich weiß das sehr zu schätzen und Ethan sicherlich auch.«
    Ein Streifenpolizist kam auf meinen Großvater zu und gaffte mich kurz an. Catcher, Jeff und ich schwiegen, als mein Großvater leise mit ihm sprach und ihm schließlich den Kübel in die Hand drückte.
    Als mein Großvater zu uns zurückkehrte, hatte er die Stirn in Falten gelegt, und mir war klar, dass das nichts Gutes bedeuten konnte.
    »Was hältst du davon, mit aufs Revier zu kommen und eine Aussage abzugeben?«
    Das schlug mir auf den Magen. Ich wusste, dass er mir damit einen Gefallen tat, denn so konnte ich die Kontrolle darüber behalten, wie die nähere Zukunft des Hauses aussah, sozusagen, aber ich war von dem Gedanken, freiwillig ein Revier zu betreten, nicht sonderlich begeistert.
    »Nicht gerade viel, um ehrlich zu sein. Ethan wird einen Anfall kriegen.«
    »Nicht, wenn die Alternative irgendein willkürlich herausgegriffener Vampir Cadogans ist, der weder deine Ausbildung genossen hat noch ihm so treu ergeben ist. Wir müssen auf jeden Fall mit einem Vampir Cadogans sprechen«, sagte er, »und von daher gilt wohl, besser du als jemand anders.«
    Ich seufzte. Nicht nur war ich die Überbringerin schlechter Nachrichten; ich sollte auch noch der Informant sein, der der Chicagoer Polizei alles fein säuberlich erzählte. Aber mein Großvater hatte recht – wir hatten im Grunde gar keine Wahl.
    Ich nickte zustimmend, atmete tief durch und holte erneut mein Handy hervor.
    Ich mochte vielleicht keine guten Neuigkeiten haben, aber immerhin konnte ich ihn vorwarnen – und wenn Gott es so wollte, dann würde er am Ende dieser Nacht nicht auf mich warten, um mir mein Medaillon abzuerkennen.
    Das Adrenalin in meinen Adern wich tiefer Erschöpfung, als ich auf dem Weg zum Downtown-Revier der CPD vom Beifahrersitz des alten Oldsmobiles meines Großvaters in die Nacht starrte. Er stellte den Wagen auf einem Dienstparkplatz ab und begleitete mich ins Gebäude. Seine Hand legte er mir fürsorglich auf den Rücken und gab mir damit ein wenig Kraft für meine bevorstehende Aufgabe.
    Das Gebäude war recht neu und wirkte ausgesprochen steril – keine Spur von den typischen Elementen alter Polizeiserien, abblätternde Farbe und Metallmöbel waren Bürozellen, Automaten und hell gefliesten Fußböden gewichen.
    Es war fast vier Uhr morgens und von daher recht ruhig. Kaum jemand zu sehen bis auf einige Uniformierte, die festgenommene Personen in Handschellen durch die Flure führten: eine Frau im kurzen Rock mit hohen Stiefeln, die offensichtlich sehr erschöpft war; ein nervöser Mann mit eingefallenen Wangen und schmutzigen Jeans; ein korpulenter Junge, dessen glatte Haare ihm ins Gesicht fielen, sein zu groß geratenes T-Shirt blutverschmiert. Es war ein trauriger Anblick, eine bunte Mischung ganz unterschiedlicher Leute, die aber alle ohne Zweifel einen üblen Abend hinter sich hatten.
    Ich folgte meinem Großvater durch ein Großraumbüro, in dem mehrere Reihen identischer Tische und Stühle von einigen Zimmern umgeben waren. Die Detectives sahen kurz auf, als wir an ihnen vorbeikamen, nickten

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