Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)
kassierten, Tates Wutanfälle, die Raves – war entstanden, weil ein paar bescheuerte Vampire sich dazu entschlossen hatten, Drogen zu nehmen.
Sie hatten sich entschieden, Chaos in unsere Reihen zu tragen. Damit waren sie bei mir an der falschen Adresse.
Ich ging entschlossenen Schritts zur Theke, sprang hinüber und packte das Seil der riesigen Glocke, die über ihr hing. Sie wurde normalerweise für vampirische Albernheiten benutzt, zum Beispiel wenn ein Trinkspiel eröffnet wurde, bei dem die Beteiligten Ethans Marotten nachahmten und durch den Kakao zogen.
Jetzt benutzte ich sie für etwas wesentlich Ernsteres.
Ich ließ den Klöppel kräftig gegen das Metall schlagen, bis mir die ganze Aufmerksamkeit aller Anwesenden gehörte. Dann zog ich einen Eiskübel aus einem der Regale und stellte ihn mitten auf die Theke. Ich überflog die Menge, um sicherzustellen, dass sich nur Vampire im Raum befanden, und als die Magie mir das bestätigte, legte ich los.
»Es geht also um Drogen«, sagte ich strafend und fühlte mich ein klein wenig besser, als einige der unbeeinträchtigten Vampire überrascht dreinschauten. Zumindest sie schienen bisher nichts davon mitgekriegt zu haben. Aber das waren dann wohl auch die Einzigen.
»Ein paar von euch haben Drogen genommen«, sagte ich. »Ich weiß nicht, warum, und es ist mir auch ziemlich egal. Aber ihr hättet euch keinen schlechteren Zeitpunkt dafür aussuchen können. Darius ist in der Stadt, und Ethan steckt in ernsthaften Schwierigkeiten. Das Haus steht dank Tate unter beträchtlichem Druck, und das hier wird uns sicherlich nicht helfen, diese Probleme zu lösen.«
Ich ließ ihnen einen Augenblick Zeit, über meine Worte nachzudenken, und bemerkte leises Flüstern und besorgte Blicke.
»Es liegen Veränderungen an«, sagte ich in einem sanfteren Tonfall. »Unser Haus ist in letzter Zeit durch die Hölle gegangen, und unsere Zukunft sieht auch nicht gerade rosig aus. Ich werde Ethan nicht sagen, wer heute hier gewesen ist.«
Allen war die Erleichterung anzusehen.
»Aber wir können so etwas nicht noch einmal geschehen lassen. V darf nicht in unser Haus eindringen. Da ich der Polizei ohnehin von den Drogen erzählen muss, besteht eine ziemlich gute Chance, dass ihr alle gefilzt werdet, wenn ihr die Bar verlasst.«
Ich hielt den Eiskübel hoch, um ihnen zu zeigen, dass ich es ernst meinte, und stellte ihn wieder auf der Theke ab. »Wenn einer von euch V dabei hat, dann gehört es hier in den Kübel. Ich nehme es mit nach draußen und übergebe es der Polizei. Es ist besser, es kommt von mir als von euch. Wir können nicht zulassen, dass die ganze Sache noch schlimmer wird. Tut das Richtige, zum Wohle des Hauses.«
Ich drehte mich um und starrte an die Wand, damit sie unerkannt die Drogen abliefern konnten. Es dauerte ein paar Sekunden, aber schließlich hörte ich Schritte, zur Seite geschobene Stühle und das Klappern einzelner Tabletten oder das leise Zischen eines Umschlags, der am Kübelinneren hinabrutschte.
Die Geräusche des sich reinigenden Gewissens.
Kurze Zeit später rief Colin meinen Namen. »Ich glaube, das war es jetzt«, sagte er leise, als ich ihn ansah.
Ich nickte und richtete meinen Blick wieder auf die Gruppe. »Danke! Ich werde Ethan wissen lassen, dass ihr geholfen habt und dass ihr euch eurer Pflicht bewusst wart. Und ihr könnt jederzeit, wirklich jederzeit zu mir kommen, wenn ihr ein Problem habt.«
Nachdem ich das gesagt hatte, fühlte ich mich zwar immer noch wie ein drittklassiger Drogenfahnder, aber ich schnappte mir trotzdem den Kübel und ging damit zur Tür. Jetzt wusste ich, warum all dies geschah, wusste, warum die Raves größer wurden und brutaler waren als zuvor. Hoffentlich hatte ich das Haus vor dem allergröbsten Chaos schützen können.
Nun bestand meine Aufgabe darin, den Drogendealer zu finden und dafür zu sorgen, dass er damit aufhörte, die Welt mit diesem Chaos zu überziehen.
Ich verließ die Bar und traf draußen auf meinen Großvater, Catcher und Jeff. Mein Großvater saß mit düsterer Miene auf der Bordsteinkante.
Er stand auf, als er mich näher kommen sah. Ich ging mit ihm hinter einen der Streifenwagen, bevor ich ihm den Eiskübel überreichte – damit die Paparazzi davon keine Bilder machen konnten.
»Das ist V «, sagte ich. »Dasselbe Zeug, das auch bei der Party in Streeterville zum Einsatz kam. Offensichtlich wurde es von Benson’s über Haus Grey zur Temple Bar geschleust, und dort gab es ein paar
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