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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Großvater schüttelte ihm die Hand, aber auch seinen Kopf. »Dank deiner Hüterin! Sie macht ihrem Haus alle Ehre.«
    Ethan sah mich mit stolzerfülltem Blick an. »Da sind wir einer Meinung.« In seiner Stimme schwang aber nicht nur Stolz mit.
    »Ich bin müde«, sagte ich, »und ich habe meinen Wagen nicht hier. Können wir nach Hause fahren?«
    »Selbstverständlich.« Er wandte sich wieder meinem Großvater zu. »Gab es sonst noch etwas?«
    »Nein. Für heute reicht es. Genießt die restliche Nacht, soweit das möglich ist.«
    »Das wird zwar nichts«, sagte ich und tätschelte seinen Arm, »aber wir werden das Beste draus machen.«
    Doch noch bevor wir uns in Richtung Ausgang aufmachen konnten, wurde die Tür am Flurende aufgestoßen, und Tate erschien, gefolgt von einer Horde Anzug tragender Assistenten. Sie wirkten verschlafen, und sie hatten mein Mitgefühl; wenn man um Viertel nach fünf morgens schon Krawatten tragen musste, konnte es sich nur um einen miesen Job handeln.
    Tate kam entschlossenen Schritts direkt auf uns zu, sein Gesichtsausdruck eine Mischung aus Verärgerung und Verständnis. Ich nahm an, der Stratege in ihm war für die Verärgerung verantwortlich, da er sich auf ziemlich viele Anfragen rund um das »Vampirproblem« einstellen durfte. Verständnis für einen Mann in einer schwierigen Lage brachte wohl der berufsmäßige Politiker auf.
    Er wandte sich zuerst an meinen Großvater. »Sie haben die Situation im Griff?«
    »Das haben wir, Herr Bürgermeister. Die Lage in der Bar hat sich beruhigt, und Merit hat eine äußerst detaillierte Aussage geliefert, mit der wir das zugrunde liegende Problem angehen können.«
    »Das da wäre?«
    »Daran arbeiten wir noch, Sir. Ich reiche meinen Bericht so schnell wie möglich ein.«
    Tate nickte. »Das weiß ich zu schätzen, Chuck.« Er sah zu Ethan. »Hat das mit dem Problem zu tun, über das wir gesprochen haben?«
    »Das könnte sein«, sagte Ethan ausweichend. »Merit verwendet den größten Teil ihrer freien Zeit auf die Nachforschungen, einschließlich des heutigen Abends.«
    Tates Gesichtsausdruck wurde freundlicher und ließ den Berufspolitiker erkennen. »Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr mich das erleichtert.«
    Man kann es aber sehen, dachte ich insgeheim. Die Erleichterung hatte was mit zehn bis fünfzehn Prozentpunkten in den Meinungsumfragen zu tun.
    Zum Abschied schüttelte Tate erst mir, dann meinem Großvater die Hand. »Merit, wir müssen uns mal wieder treffen. Chuck, ich freue mich auf ihren Bericht.«
    Es sah aus, als ob er auch Ethan die Hand geben wollte, aber anstelle eines einfachen Händedrucks beugte er sich vor und flüsterte Ethan etwas ins Ohr. Ethan verspannte sich sofort, starrte ausdruckslos vor sich hin und konnte seine Wut kaum unter Kontrolle halten, als Tate an ihm vorbei- und davonstürmte.
    Ethan hatte seinen Wagen auf einem bewachten öffentlichen Parkplatz neben dem Revier abgestellt. Selbst die wenigen Schritte bis zu seinem Auto waren fast zu viel für mich. Die Anstrengungen der letzten Nacht machten sich jetzt endgültig bemerkbar, und obwohl ich als Vampirin außergewöhnliche Kräfte besaß, war ich doch langsam am Ende. Ich konnte nicht mehr klar denken, ich fühlte mich nur noch erschöpft, und meine Körpertemperatur schien auf die Werte zu sinken, die kurz vor einer Grippe typisch waren.
    Ethan hielt mir die Beifahrertür auf und schlug sie von außen zu, nachdem ich Platz genommen hatte. Ich sah kurz auf die Uhr am Armaturenbrett; es war fast Viertel vor sechs und damit nur noch zwanzig Minuten vor Sonnenaufgang. Ich würde wieder spät ins Bett kommen – wenn wir denn das Rennen gegen die aufgehende Sonne gewannen.
    Wortlos setzte sich Ethan neben mich und ließ den Motor an.
    Ich versuchte ein letztes Mal, die pflichtbewusste Hüterin zu sein. »Möchtest du jetzt eine Nachbesprechung?«
    Meine Erschöpfung war mir offensichtlich anzusehen, denn er schüttelte nur den Kopf. »Luc hat mir bereits die wichtigsten Punkte mitgeteilt, und die Frühstückssendungen haben das Thema schon aufgegriffen. Ruh dich aus!«
    Diese Anweisung muss ich wortwörtlich verstanden haben, denn ich erinnere mich noch, sofort eingenickt zu sein – aber nicht, wie wir nach Hause kamen. Als er losfuhr und das Parkhaus verließ, sank mein Kopf gegen die Kopfstütze. Ich wachte erst wieder auf, als wir in die Tiefgarage Cadogans hinabfuhren.
    »Du bist wirklich müde«, sagte er.
    Ich legte mir schnell eine Hand auf den

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