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Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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das für das Beste hältst. Wir kümmern uns um die Morde und lassen das Personal da oben das Haus retten. Das Personal da oben«, sagte er leise lachend und sah mich neugierig an. »Deine Eltern haben doch Geld, oder, Hüterin? Hattet ihr das auch in deiner Kindheit, Personal für oben und unten?«
    Meinem Vater gehörte Merit Properties, eine der größten Immobiliengesellschaften Chicagos. Wir hatten ein sehr gestörtes Verhältnis zueinander, vor allem, weil er der Meinung war, ich hätte ihm eine bessere Tochter sein sollen.
    Und weil er versucht hatte, Ethan zu bestechen, damit er mich in eine Vampirin verwandelte.
    Ethan hatte das Angebot abgelehnt, aber die Vorgehensweise meines Vaters - die so typisch für seinen autoritären Charakter war - hatte unserer Beziehung nicht gerade gutgetan.
    Ich mochte es in der Regel nicht, wenn ich auf meine Eltern angesprochen wurde, aber als Luc sie erwähnte, machte es in meinem Kopf klick. Mir war plötzlich ein Gedanke gekommen, und ich starrte Luc an.
    Luc verzog das Gesicht. »Oh, entschuldige, Hüterin. Ich weiß, dass du nicht gerne über sie sprichst.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht wütend«, entgegnete ich und betrachtete dann das Whiteboard. »Ich denke nur gerade an Immobilien beziehungsweise Grundbesitz.«
    Wir hatten herausbekommen, wo Oliver und Eve zum letzten Mal gesehen wurden - an der Registrierungsstelle - und wo sie später hingebracht wurden - ins Lagerhaus. Aber wir hatten in dieser Richtung nicht wirklich weitergeforscht.
    »Das Gebäude, in dem Oliver und Eve gefunden wurden«, sagte ich und umkreiste das Wort auf dem Whiteboard. »Das Lagerhaus. Jeff konnte den Besitzer nicht ausfindig machen.«
    »Und?«
    Ich verschloss den Marker wieder mit seiner Kappe und tippte mit ihm auf das Whiteboard. »Oliver und Eve wurden in einem Geheimzimmer entdeckt. James, einer von Noahs Freunden, hatte die Existenz eines solchen Raums überhaupt nur vermutet, weil er das Blut gerochen hat. Aber woher konnte der Mörder von diesem Raum wissen? Vielleicht gibt es eine Verbindung zwischen dem Mörder und dem Gebäude.«
    »Es erscheint mir ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Grundstückseigentümer in seiner Immobilie Leichen deponiert, die man dann zu ihm zurückverfolgen kann.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Aber der Mörder muss ja nicht der Besitzer sein. Er könnte auch ein ehemaliger Lagerarbeiter sein, der zum Vampir gewandelt wurde.«
    »Der zum Vampir Navarres gewandelt wurde«, fügte Luc hinzu.
    »Noch besser. Die Liste der Leute, die einen Bezug zu diesem Lagerhaus haben und zugleich Vampire des Hauses Navarre sind, kann nicht lang sein.«
    »Okay«, sagte Luc, »aber Jeff meinte, die Nachforschungen zu den Grundbucheinträgen hätten nichts erbracht.«
    »Das sagte er, aber irgendwo muss es Einträge geben, auf die selbst er keinen Zugriff hat. Ich würde darauf wetten, dass mein Vater Zugriff auf all diese Daten hat. Ich könnte mit ihm darüber reden.«
    Ein tiefes Schweigen trat ein, als sich die anderen darüber klar wurden, welche Bedeutung mein Angebot hatte.
    Lindsey verzog das Gesicht. »Bist du sicher, dass du das tun willst?«
    »Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass ich es nicht tun will, und ich muss irgendwas tun. Ich will hier nicht herumsitzen und mich fragen, ob wir morgen das Haus verlieren ... oder weitere Opfer zu beklagen haben.«
    »Weißt du, Hüterin«, sagte Luc, »du hast dich wirklich besser entwickelt als gedacht.«
    Zum Beweis ihrer Freundschaft boxte Lindsey ihm gegen den Arm, was ihn schmerzerfüllt aufschreien ließ.

KAPITEL VIERZEHN
MEIN GÖNNERHAFTER VATER
    Meine Eltern lebten in Oak Park, einem Vorort von Chicago, der vor allem für seine wunderschönen Häuser und die Architektur Frank Lloyd Wrights bekannt war. Das Haus meiner Eltern fiel in keine dieser Kategorien, zumindest meines Empfindens nach. Es handelte sich um einen klobigen Betonklotz, den man gedankenlos zwischen die schönen Prairiestilhäuser mit ihren Ziegelsteinen und glänzenden Holzelementen geklatscht hatte. Ich konnte es absolut nachvollziehen, dass die örtliche Bürgerinitiative einem Herzinfarkt nahe gewesen war, als meine Eltern die Pläne vorgestellt hatten.
    Heute Abend wurde die übliche Stille und Ruhe dieses Viertels durch Männer eines Umzugsunternehmens unterbrochen, die die sorgfältig ausgewählten Möbelstücke meiner Eltern aus dem Haus heraustrugen und in einem auf der Straße geparkten Umzugswagen

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