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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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sicher, woher ich es wusste, aber ich wusste es. Das war keine magische Verletzung.
    »Ich hatte recht. Mallory hat Dominik nicht aus dem Maleficium herbeibeschworen«, stellte ich fest.
    Ethan sah mich stirnrunzelnd an. »Was meinst du damit?«
    »Dominik war auf einmal da, das stimmt schon, aber er kam weder aus dem Nichts noch aus dem Maleficium .« Ich sah Seth an. »Wir haben beobachtet, wie ihr beide euch geteilt habt. Aber sie hat euch nicht geteilt, nicht wirklich. Sie hat Dominik aus dir herausgezogen  – und die Narbe ist der Beweis dafür.«
    »Wie kann so etwas möglich sein?«, fragte Ethan. »Wie konnte Dominik in Seth existieren?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Das müssen wir unbedingt herausfinden.« Wie immer hatte uns die Antwort auf eine Frage sechs oder sieben neue Fragen beschert.
    Seth zog sich das T-Shirt runter.
    »Du bist in unser Haus gekommen«, sagte Ethan zu ihm. Haltung und Tonfall hatten sich geändert – er war wieder ganz der ruhige, bedächtige und gefasste Meister. »Warum bist du hier?«
    »Sühne«, sagte Seth, ohne zu zögern. »Ich hätte früher kommen sollen, aber ich war … zutiefst beschämt. Entsetzt über das, was wir angerichtet haben. Dominik hat erneut gemordet. Er wurde erschaffen, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, aber er legt die Gesetze nach seinem Belieben aus. Nur selten ist eine Hinrichtung gerecht, und schon gar nicht, wenn die Menschen bereits einen Schuldspruch gefällt haben und er ihnen zuwiderhandelt.«
    Seth hatte recht – und es gab gewisse Ähnlichkeiten zwischen Paulie und den Polizisten. Paulie war bereits verurteilt worden; die Polizisten hatte man freigelassen. Die Menschen hatten bereits Recht gesprochen, aber Dominik war nicht bereit, ihre Entscheidung zu respektieren.
    »Er ist nicht alleine schuld.« Er trat an eine der Festsaalwände heran und betrachtete sich im Spiegel. Es schien fast so, als ob ihm der Anblick fremd wäre.
    »Ich habe viele Dinge getan.« Er schüttelte den Kopf. »Während meines gesamten Daseins habe ich mich dafür engagiert, der Gemeinschaft zu helfen, die Menschen in ihrem Handeln zu bestärken. Ich habe für das Amt des Bürgermeisters kandidiert, in diesem Leben und in dieser Stadt, damit ich auch hier meine Arbeit fortsetzen konnte. Doch irgendwann bin ich vom Kurs abgekommen. Ich habe Menschen gefährdet, die mir vertraut haben. Ich habe dabei geholfen, Drogen an Vampire zu verkaufen.« Er rieb sich mit einer Hand über die Schläfe. »Hatte das alles überhaupt noch einen Sinn?«
    Ich begegnete seinem Blick im Spiegel. »Ich muss mich vor allem bei dir entschuldigen, Ballerina. Ganz besonders für die Dinge, die in meinem Büro geschehen sind. Dass ich dir das Leben zur Hölle gemacht habe. Ich hatte Informationen. Über deinen Vater.« Seth ließ seinen Blick über die anderen im Raum schweifen. »Über die Art und Weise, wie du zur Vampirin gemacht wurdest«, sagte er vorsichtig. »Ich dachte, du hättest ein Recht darauf, dies zu erfahren.«
    »Bei der Benefizveranstaltung.« Ich erinnerte mich. »Du hast gesagt, du hättest mir etwas mitzuteilen. Wolltest du darüber mit mir sprechen?«
    Seth nickte. »Es ergab sich nie die Gelegenheit dazu, und als ich meine Schuld bekannte, geschah es im Zorn. Es rief nur Gewalt hervor.« Er sah zur Seite. »Sie mochte ihre Fehler haben, aber Celina hatte es nicht verdient, durch meine Hand zu sterben. Oder deine.«
    Tief in mir regte sich das unendliche Bedauern, ein Leben ausgelöscht zu haben, selbst wenn es ein so verdorbenes, vergiftetes war wie Celinas. Ich hatte im Kampf schon andere getötet, aber ihr Tod hatte sich mir am meisten eingeprägt.
    »Wir können nichts an dem ändern, was geschehen ist«, sagte ich zu ihm.
    »Wir können es nicht mehr ändern«, sagte Seth, »doch vielleicht können wir dafür Buße tun.«
    »Vielleicht war all das, was geschehen ist, nicht deine Schuld«, sagte Ethan. »Wenn Dominik in dir gefangen war und dich auf den falschen Weg geführt hat …«
    »Vielleicht war es Dominik. Vielleicht war es der langsame, schleichende Einfluss des Maleficium . Vielleicht war ich es selbst. Aber ich habe nie getötet. Und ich würde es nie tun. Er muss aufgehalten werden. Ich werde tun, was ich kann. Ich werde auf meine Weise Buße tun. Ich werde an eurer Seite gegen ihn kämpfen.«
    Entschlossenheit lag in seinem Blick, aber ich wusste, dass es sehr lange dauern würde, bis er wieder gänzlich genesen war. Selbst wenn

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