Chicagoland Vampires
Zauberspruch zu wirken, der Dominik und dich wieder vereinte.«
»Deswegen kann sie ihren Turm nicht verlassen«, sagte Ethan.
Ich nickte. »Und Seth war der Anker, mit dem sich Dominik vor dem Maleficium retten konnte. Deswegen hat es wehgetan. Er wurde im wahrsten Sinne des Wortes herausgerissen.«
»Das klingt auf ziemlich perverse Weise logisch«, sagte Luc. »Ihr seid vorher Zwillinge gewesen. Vermutlich war es gar nicht so schwer, den entsprechenden Zauberspruch zu wirken, um euch wieder zu vereinen.«
»Hast du irgendetwas gespürt, als es passiert ist?«, fragte Paige. »Als das Maleficium fertiggestellt wurde und Dominik versucht haben muss, wieder mit dir eins zu werden?«
»Ich litt unter großen Schmerzen«, bestätigte Seth. »Ich war sehr schwach. Aber wir dachten alle, es läge an der Trennung der Magie. Der Trennung von Gute und Böse. Es handelte sich um eine künstlich herbeigeführte Trennung, und alle übernatürlichen Wesen spürten sie.«
»Dominik hat sich zweifellos ruhig verhalten«, sagte ich. »Wenn er zu häufig auftauchte oder sogar versuchte, dich komplett zu kontrollieren, dann hättest du etwas bemerkt.«
Seth nickte. »Dann hätte ich sofort einen Hexenmeister gefunden, der ihn wieder herausgerissen und in das Maleficium gesperrt hätte.«
»Und damit wäre Dominik wieder ganz am Anfang gewesen«, sagte ich. »Es gab für ihn also keinen Grund, sich zu erkennen zu geben.« Das erklärte auch, warum Dominik Mallory in ihrem Bestreben so begeistert unterstützt hatte. Sie war seine erste echte Chance seit Jahrhunderten, wieder in die Freiheit zu gelangen.
»Aber Dominik ist der Einzige, der sich bei der Aktivierung des Buchs von seinem Zwilling abspaltete. Warum nur er?«, fragte Paige. »Sicherlich haben doch andere genau dasselbe versucht. Warum hat das Maleficium nicht alle freigegeben?«
»Es mag schon andere gegeben haben«, pflichtete ich ihr bei. »Aber Dominik war der Einzige, der das Buch in genau diesem Augenblick berührt hat.«
Seth nickte. »Alle anderen Dämonen, die nicht die Verbindung zu ihrem Zwilling gesucht hatten, waren im Maleficium eingesperrt und wurden vernichtet, als es zerstört wurde. Oder sie haben sich ihren Zwillingen angeschlossen und konnten nicht wie Dominik die Flucht antreten, weil ihnen der Kontakt zum Maleficium fehlte.«
»Wie lautet unser Plan?«, fragte Jeff.
»Wir kämpfen gegen ihn«, sagte ich. »Etwas anderes können wir nicht tun.«
Ich zog das hölzerne Symbol hervor, das mir Claudia gegeben hatte, und überreichte es Seth. »Das ist sein Sigill. Wir können ihn damit auf ein Schlachtfeld unserer Wahl beschwören. Wenn wir ihn rufen, muss er erscheinen.«
»Das stimmt«, sagte Seth und betrachtete das Sigill. »Aber wir brauchen einiges an Zubehör.«
»Ich kann dabei helfen«, sagte Paige. »Ich verstehe mich ein wenig auf Beschwörungen, und je nach verwendetem Hilfsmittel gibt es große Unterschiede bei der Anwendung dieser Art von Magie.«
Seth nickte. »Wir können ihn sicherlich beschwören, aber was dann.«
»Dann kämpfen wir mit ihm.«
Wir alle sahen Ethan an.
»Er schuldet mir etwas«, sagte er. Doch bevor ich widersprechen konnte, hielt er eine Hand hoch. »Ich weiß bereits, welche Gegenargumente du vorbringen wirst, Hüterin, und obwohl ich weiß, dass sie durchaus vernünftig sind, so ist dies doch mein Kampf. Es wird keine Diskussion geben. Es gibt keine Debatte.« Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Er hat sich diesen Kampf selbst eingebrockt, und ich werde ihn zu Ende bringen.«
»Bei allem Respekt, Lehnsherr«, sagte Luc, »aber selbst zu zweit konnten Jonah und Merit ihn nicht besiegen. Mit einigen oberflächlichen Verletzungen kommen wir nicht weiter. Verdammt noch mal, selbst wenn du ihn mit dem Schwert ordentlich erwischst, wird das nicht reichen. Der Mann kann fliegen, und er hat Merit durch eine Berührung einfach verschwinden lassen. Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass du dies zu deinem Kampf machst, aber wir sollten versuchen, dir eine bessere Gewinnchance zu verschaffen.«
Ethan und ich sahen uns an. Ich musste ihm widersprechen, und er wusste das auch, auch wenn ich schwieg. Es war aber auch offensichtlich, dass er diesen Kampf brauchte. Und wenn er ihn brauchte, dann würde ich ihm ganz bestimmt nicht im Weg stehen.
Aber ich würde an seiner Seite sein.
Ich sah Ethan an. »Wenn die Gewinnchancen schlecht stehen, müssen wir sie verbessern.«
Er schenkte mir ein Lächeln,
Weitere Kostenlose Bücher