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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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das mein Herz kurz flattern ließ. »Und was schlägst du vor, Hüterin?«
    Ich hielt eine Hand hoch. »Wir könnten besser mit ihm kämpfen, wenn er ein Zwergpudel wäre. Oder ein grässlicher Dachs«, fügte ich scherzhaft hinzu und sah dann zu Paige hinüber. »Habt ihr dafür einen Zauberspruch?«
    »Ja, haben wir«, sagte sie.
    Ich runzelte die Stirn. »Ehrlich? Ihr könnt ihn zu einem Zwergpudel machen?«
    »Nein, ich meinte das eher allgemein. Wenn wir ihn so, wie er ist, nicht bekämpfen können – weil er zu stark ist –, dann müssen wir ihn schwächen. Wir können ihm seine Zauberkraft nehmen. Ihn zu einem Menschen machen. Oder zumindest menschlicher.«
    Ethan wirkte nun wesentlich zuversichtlicher. »Ist das möglich?«
    Bevor Paige antworten konnte, schlug die Uhr in Ethans Büro plötzlich die zwölfte Stunde.
    Es war Mitternacht – Geisterstunde und der von Darius festgelegte Versammlungszeitpunkt.
    »Wir haben alle nur wenig Zeit«, sagte Ethan und stand auf. »Paige, Seth, Catcher, redet mit Mallory und findet heraus, ob dieser Vorschlag uns irgendwie weiterbringt. Wir treffen uns in zwei Stunden wieder. So Gott will, werden wir dann einen Plan haben.«
    Vielleicht würden wir wirklich einen Plan haben. Die Frage war nur – würden wir dann noch ein Haus haben?

KAPITEL EINUNDZWANZIG
DIE ZWÖLF KOLONIEN
    Ich betrat als Letzte den Festsaal, in dem sich bereits alle Vampire des Hauses versammelt hatten, und bemerkte die aufgeregte, nervöse Magie. Darius stand auf dem Podium an der Saalvorderseite, Ethan und Malik neben ihm. Die Vampire flüsterten und scharrten mit den Füßen, während sie der Dinge harrten, die da kommen mochten.
    Ich bewegte mich leise durch die Menge bis ganz nach vorne und blieb erst stehen, als ich Augenkontakt mit Ethan hergestellt hatte, um ihn wissen zu lassen, dass ich da war. Jederzeit bereit, ihm zu helfen … oder ihn zu trösten, wenn alles vorbei war.
    »Wir leben in einer seltsamen Zeit«, sagte Darius. Für seinen Vortrag in einem Raum, in dem sich viele Vampire Chicagos aufhielten, schien er sich für eine noch schneidigere Sprechweise entschieden zu haben.
    »Die Öffentlichkeit weiß von uns und unseren übernatürlichen Brüdern. Durch die Registrierungsgesetze haben sie von uns verlangt, sie von unserer Existenz in Kenntnis zu setzen. Der Orden durchlebt eine seiner schlimmsten Krisen, und die Führungsriege dieser Stadt versinkt im Chaos. Es gibt viele, die uns beschimpfen; viele, die uns auslöschen würden, wenn die Obrigkeit es erlaubte.«
    Die Magie im Raum spiegelte die wachsende Nervosität der Anwesenden.
    »Gerade in solch schweren Zeiten ist die Stabilität der Häuser von größter Bedeutung. In finanzieller, in leitender und in struktureller Hinsicht. Die Häuser existieren, um die Vampire vor dem Wankelmut der Menschen zu schützen. Ohne sie bricht das Chaos aus. Wir wären heimatlos, hilflos, ohne Führung, die unsere Kräfte bündeln könnte.«
    Das schien mir nicht zwingend wahr zu sein, denn sowohl Noah als auch die anderen Abtrünnigen in Chicago wirkten gut genährt und gut gelaunt.
    »Das Greenwich Presidium hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Häuser zu unterstützen und ihnen den richtigen Weg zu zeigen. Das Greenwich Presidium existiert in der einen oder anderen Form seit sehr langer Zeit, und auch wenn es einige nicht glauben mögen, so haben wir nicht nur Erfahrung, sondern auch reichlich Wissen zu bieten.«
    Die Menge lachte anerkennend. Darius mochte seine Fehler haben, und meiner Meinung nach hatte er zu viele, aber er wusste, wie er sein Publikum fesselte. Allerdings würden faszinierte Zuschauer, die um ihr Überleben fürchteten, wohl kaum ihren vermeintlichen »König« von der Bühne pfeifen.
    »Franklin Cabot ist nicht perfekt«, stellte Darius fest. »Seine Arbeit als Verwalter in diesem Haus ist möglicherweise nicht fehlerfrei verlaufen. Aber dennoch war es seine Aufgabe, es zu begutachten, zu analysieren, zu stabilisieren und uns davon zu berichten. Obwohl er das Haus verfrüht verlassen musste, hat er diese Aufgabe erledigt.«
    Die Vampire in meiner Nähe erstarrten merklich. Sie wussten, dass sie jetzt vermutlich nichts Gutes zu hören bekommen würden. Wenn man Ethan betrachtete – und die Sorgenfalte zwischen seinen Augen sah –, so war er wohl der gleichen Meinung.
    »Cabot ist die Unterlagen dieses Hauses durchgegangen, die es seit seiner Gründung vor fast hundert Jahren angesammelt hat, nicht nur die zu

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