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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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den Finanzen, sondern auch alle anderen. In finanzieller Hinsicht steht das Haus hervorragend da. Seine Anlagen sind breit aufgestellt, sein Vermögen wesentlich größer als seine Schulden, und es steht ausreichend Kapital für Notfälle auf mehreren internationalen Konten zur Verfügung. Das Haus verfügt über ausreichende Notfallkonzepte, und seine hier wohnhaften Vampire scheinen mit ihrem Schicksal sehr zufrieden zu sein. Aber …«
    Ich bereitete mich innerlich auf die Hiobsbotschaft vor.
    »Der offizielle Standpunkt des Greenwich Presidium und seiner Häuser in Bezug auf die Menschen ist, sie zu meiden. Die Vampire bleiben für sich. Menschliche Zivilisationen sind im Lauf der Geschichte gekommen und gegangen, und das wird auch in Zukunft so sein. Es ist in unser aller Interesse, dass wir diese Haltung beibehalten und uns, einfach ausgedrückt, nicht in ihre Angelegenheiten einmischen.
    Das Vorgehen des Hauses Cadogan ist mit diesem Standpunkt nicht zu vereinbaren. Das wirft natürlich die Frage auf, ob Haus Cadogan die Rahmenbedingungen für die Mitgliedschaft im Greenwich Presidium erfüllt.«
    Ich erstarrte. Die Vampire im Saal überdachten offensichtlich die Möglichkeit, auf die Darius anspielte, und waren nervöser denn je … Es bestand die Möglichkeit, dass Haus Cadogan bald schon nicht mehr Mitglied des Greenwich Presidium sein würde. Wir würden seine Feinde sein.
    »Das Haus Cadogan lehnte die Bemühungen des Greenwich Presidium ab, dieses Haus zu begutachten und ihm Halt zu geben. Wenn das Haus Cadogan die Bemühungen des Greenwich Presidium nicht unterstützen will, dann muss sich das Greenwich Presidium die Frage stellen, ob Haus Cadogan noch Mitglied des Greenwich Presidium bleiben kann.«
    Darius ließ seinen Blick über die anwesenden Vampire schweifen und sah dann wieder Ethan an.
    »Das Presidium hat einen Sufetat einberufen«, sagte er. »Und der Sufetat hat dafür gestimmt, die Mitgliedschaft des Hauses Cadogan im Greenwich Presidium schnellstmöglich zu beenden.«
    Panik machte sich breit. Die Vampire redeten im Flüsterton über die Möglichkeit, dass sie binnen Monatsfrist hauslos sein konnten. Ich hörte ihre geflüsterten Worte, und auch wenn viele sich vom Greenwich Presidium verraten fühlten, so schlugen sie sich doch nicht alle auf Ethans Seite.
    »Das Greenwich Presidium hat nicht das Recht dazu.«
    »Ethan bringt das schon in Ordnung – er muss es einfach.«
    »Liegt es an Ethan?«
    Zum ersten Mal war ich froh, dass Ethan nicht telepathisch verstehen konnte, was seine Vampire über ihn sagten.
    »Ich halte einen Ausschluss nicht für die richtige Entscheidung. Auch wenn ich viele der Entscheidungen dieses Hauses kritisch betrachte, so zweifle ich nicht daran, dass sie in bester Absicht getroffen wurden. Getroffen wurden sie aber, und sie wurden von erfahrenen Vampiren im vollen Bewusstsein der möglichen Folgen getroffen.
    Daher werde ich morgen alle Mitglieder des Greenwich Presidium zu einer abschließenden Abstimmung zusammenrufen. Ungeachtet des Ausgangs wünsche ich Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute.«
    Darius ließ ein letztes Mal seinen Blick schweifen, nickte zum Abschied und verließ das Podium. Vor ihm teilte sich die Menge, und alle Augen folgten ihm, bis er den Saal verlassen hatte. Einen Moment standen wir schweigend da und fragten uns, was jetzt passieren würde – und was aus uns werden sollte.
    Konnte Haus Cadogan allein überleben? War der Schutz des Greenwich Presidium wirklich von Bedeutung? Ich war mir dessen nicht sicher. Und wenn ich die Gesichter in meiner Nähe betrachtete, war ich mit meiner Unschlüssigkeit nicht allein.
    Wir drehten uns alle zu Ethan um, denn wir brauchten die Versicherung, dass alles gut werden würde.
    »Schließt die Tür«, sagte er und deutete in Richtung der Vampire am Saalende. Sie fiel mit einem mächtigen Krachen ins Schloss.
    Ethan stand auf dem Podium, den Blick auf die Tür gerichtet, die Arme in die Hüften gestemmt. Die Sorgenfalte zwischen seinen Augen war verschwunden, und er blickte uns mit neuer Entschlossenheit an.
    »Das Greenwich Presidium existiert seit vielen Jahren«, sagte er. »Vampire schlossen sich unter seiner Ägide zu Häusern zusammen, weil es zu ihrem Besten war, weil der Schutz, den das Greenwich Presidium bot – in finanzieller, politischer, militärischer Hinsicht –, es wert war.«
    Er sah auf uns hinab. »Doch die Zeiten haben sich geändert. Das britische Empire beherrscht die

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