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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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in diesem Augenblick eigentlich weniger gedacht.«
    »Oh, ich verstehe«, sagte ich und ging zum ersten Schlafzimmer zurück. »Aber wenn ich dein Ego nicht regelmäßig zurechtstutze, wirst du irgendwann unerträglich.«
    Sein Grunzen klang nicht nur sarkastisch, sondern auch zufrieden.
    Da es meiner Einschätzung nach Sinn ergab, an eine schnelle Fluchtmöglichkeit zu denken, entschied ich mich für das Schlafzimmer direkt neben der Treppe und ließ meine Tasche auf die Seite des Betts fallen, die der Tür am nächsten war. Ich war immer noch die Hüterin und damit verantwortlich für das Wohlergehen meines Meisters.
    Ohne zu zögern, ließ auch Ethan seine Tasche neben das Bett fallen und nahm sich dann die Gläser vom Tablett. Er reichte mir eins, und wir leerten sie in wenigen Sekunden. Wir waren durstig, denn unsere Körper brauchten das Blut, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Der Unfall hatte uns zahlreiche Kratzer und Quetschungen eingebracht.
    Nachdem wir unser dringendstes Bedürfnis gestillt hatten, schloss Ethan die Schlafzimmertür und verriegelte sie. Als er sich zu mir umdrehte, waren seine Augen silbern – das Zeichen für einen erregten Vampir, ob nun emotional oder anderweitig.
    Leidenschaft brandete auf und überdeckte den Geruch des Bluts, des Leders und des eingeölten Stahls unserer Schwerter.
    »Wir beide haben noch etwas zu erledigen, du und ich.«
    Mein Mund öffnete sich leicht. »Etwas zu erledigen?«, fragte ich, aber sein Blick sprach Bände – und ließ keinen Zweifel an seinen Absichten.
    Er hob eine Augenbraue, weil er offensichtlich gerne ein kleines Wortgefecht mit mir austragen wollte, aber den Gefallen würde ich ihm nicht tun. Er war mir zwei Monate lang verloren gegangen, und ich war der Auffassung, dass mir das Universum etwas schuldete … selbst als das Telefonklingeln aus seiner Hosentasche deutlich zu hören war.
    Ethan zog eine Grimasse, schaffte es aber, nicht auf das Display zu sehen.
    Einen Augenblick lang standen wir schweigend da und starrten uns einfach nur an, während unser Verlangen wie die züngelnden Flammen eines unsichtbaren Feuers in uns aufstieg.
    »Es könnte Catcher sein«, sagte ich, obwohl mir die Unterbrechung nicht gefiel – aber genauso wenig gefiel mir die Vorstellung, dass Mallory um das Bauernhaus schlich und wir eine Warnung einfach ignorierten.
    Er ergab sich seinem Schicksal, zog das Handy aus der Tasche und blickte auf das Display. »Es ist Malik. Ich habe offensichtlich einige Anrufe verpasst.«
    Ich rechnete kurz nach. »Hier geht gleich die Sonne auf, was bedeutet, in Chicago ist es schon Morgen. Er ist wach geblieben, trotz des Sonnenaufgangs, um dich zu erreichen. Du musst rangehen.«
    Er runzelte die Stirn, offensichtlich hin- und hergerissen zwischen seinem Pflichtgefühl und seinem Verlangen. Da er normalerweise sofort ans Telefon gegangen wäre, bewertete ich das einfach als Kompliment.
    Immerhin konnte ich ihm die Qual der Wahl erleichtern. »Geh ran«, sagte ich. »Ich werde dich nicht verlassen.«
    Er deutete auf mich. »Das hier ist noch nicht vorbei«, sagte er und nahm den Anruf entgegen. Diesmal stellte er nicht auf laut. Als Vampirin – und damit als Raubtier mit empfindlichem Gehör – wäre es mir nicht schwergefallen, das Gespräch zu verfolgen. Aber ich respektierte seine Entscheidung und bespitzelte ihn nicht. Außerdem würde er mir wahrscheinlich ohnehin alles erzählen, sobald er aufgelegt hatte.
    Ich nahm meinen Schlafanzug und meine Zahnbürste aus der Tasche und verschwand in dem kleinen Badezimmer, das zum Schlafzimmer gehörte.
    Ich hätte vielleicht früher in einen Spiegel blicken sollen. Mein Pony war völlig verfilzt, und mein Pferdeschwanz bestand nur noch aus dunklen Zotteln. Eine Wunde über meiner Augenbraue hatte stark geblutet, aber sie war bereits verheilt und das Blut getrocknet. Meine Wangen waren mit Dreck verschmiert. Ich sah wirklich mitgenommen aus und ganz bestimmt nicht wie ein Objekt der Begierde.
    Auf einem kleinen Tisch auf der anderen Seite des Raums lagen ordentlich gefaltete Handtücher und Waschlappen. Ich befeuchtete einen der Waschlappen und rieb mein Gesicht sauber, bevor ich das Haargummi aus meinen Haaren zog und sie kämmte, bis sie glänzten. Die Badewanne mit ihren Klauenfüßen war mit einem Duschkopf und einem Vorhang versehen, sodass ich schnell den Schmutz loswerden konnte, der noch von dem Graben an mir haftete, der Ethans Mercedes verschlungen hatte.
    Als ich

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