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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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mich gewaschen und meinen Schlafanzug angezogen hatte, ging ich zurück in das Schlafzimmer, in der Hoffnung, dass unsere Wiedervereinigung doch noch stattfand.
    Doch als ich das Zimmer betrat, wusste ich schon, dass dies nicht geschehen würde. Ethan telefonierte immer noch, und der beißende Duft von Magie ließ mich erahnen, dass Maliks Nachrichten keine guten gewesen waren. Er sprach leise noch einige weitere Minuten in sein Handy, bevor er es wieder in die Hosentasche steckte.
    »Die schlechten Nachrichten zuerst«, sagte ich.
    »Es scheint, dass Maliks ›Sie können uns am Arsch lecken‹, das er dem Verwalter an den Kopf geworfen hat, nicht besonders gut angekommen ist.«
    Das Greenwich Presidium hatte Haus Cadogan einen Verwalter aufgezwungen, da es seiner Ansicht nach Chicago Probleme bereitete. Nach Ethans Tod übernahm daher eine Nervensäge namens Franklin Cabot zeitweilig die Leitung des Hauses. Er hatte in seiner erfreulich kurzen Amtszeit furchtbare Vorschriften eingeführt, unter anderem eine Einschränkung unserer Versammlungsfreiheit und eine Einschränkung unseres Blutkonsums. Für Vampire, die praktisch wie in einem Studentenwohnheim zusammenlebten, keine besonders nachvollziehbaren Auflagen.
    Als Ethan zurückgekehrt war, hatten er und Malik Cabot ohne viel Federlesens rausgeworfen.
    »Und wie schlecht ist es angekommen?«
    »Es sind noch keine Entscheidungen getroffen worden, aber Darius hat einen Sufetat einberufen. Das ist eine Krisensitzung, bei der das Greenwich Presidium dringliche Themen bespricht.«
    Darius West war der Vorsitzende des Greenwich Presidium. Er hatte einen so hohen Rang inne, dass selbst Ethan ihn nur als »Sir« ansprach.
    »Wie etwa ein aufmüpfiges amerikanisches Haus, das ihre Autorität nicht akzeptiert?«, fragte ich.
    »So ähnlich«, sagte Ethan, führte das aber nicht weiter aus. Ich begann in Gedanken die verschiedenen Szenarien durchzuspielen, was mit den Vampiren Cadogans geschähe, wenn man sie hinauswarf. Neben den ohnehin schon beträchtlichen Schwierigkeiten müsste ich dann noch eine Wohnung finden. In Chicago. Im Winter. Diese Aussichten gefielen mir gar nicht.
    »Wie ernst ist es wirklich?«
    »Sehr ernst.« Ethan runzelte die Stirn und rieb sich die Schläfen.
    »Alles in Ordnung?«
    Er lächelte schwach. »Nur leichte Kopfschmerzen. Die gehen vorüber.«
    Die Atmosphäre im Zimmer hatte sich schlagartig geändert, von ungestilltem Verlangen zu politischen und magischen Erwartungen. Die Sonne stieg in diesem Augenblick über den Horizont; ich konnte sie durch die Vorhänge nicht sehen, aber als meine Augenlider schwer wie Blei wurden, wusste ich es.
    »Es scheint, dass gewisse Dinge einfach nicht sein sollen«, sagte Ethan.
    Ich nickte, denn viel mehr konnte ich nicht tun. Vampire schliefen tagsüber, nicht nur, weil uns das Sonnenlicht tötete, sondern weil uns der Sonnenaufgang praktisch zur Bewusstlosigkeit verdammte. Wir konnten uns der Erschöpfung entgegenstemmen, aber es war ein harter und nicht zu gewinnender Kampf. Am Ende würden wir doch immer unterliegen.
    Er schien mein Zögern zu verstehen.
    »Wir beide denken an andere Dinge, andere Personen«, sagte er. »Wir werden mehr als genug Zeit für den restlichen Teil haben, wenn wir die momentane Krise überstanden haben.«
    »Und wenn wir das nicht hinbekommen?«
    »Das werden wir aber«, sagte er. »Weil ich dich verdammt noch mal unter vielversprechenderen Umständen nackt sehen werde, noch bevor das Jahr vorüber ist.«
    Ich konnte nicht anders und musste lachen.
    Ethan machte sich frisch und kehrte aus dem Badezimmer in einer Schlafanzughose zurück, die praktisch nichts der Fantasie überließ. Sein Medaillon hing kurz über der Narbe, die sich auf seinem Brustkorb abzeichnete – eine Erinnerung daran, dass ihn Celinas Pflock durchbohrt hatte.
    Er löschte das Licht, viel zu schnell für meinen Geschmack, und wir kletterten auf die harte, quietschende Matratze. Ethan verschwendete keine Zeit und zog mich an sich.
    Ich genoss das Gefühl, die Herrlichkeit, ihn bei mir zu haben. Seine Wärme, seinen Duft, seine Energie, einfach alles .
    »Wir können die Sonne auf ihrem Weg nicht aufhalten«, sagte er. »Lass uns also schlafen, und dann werden wir morgen für das Gute kämpfen.« Er zog mich noch enger an sich heran und schlang seinen Arm um meine Hüfte.
    Reflexartig zitterte ich.
    »Ist dir kalt?«
    »Das ist nur eine Angewohnheit. Ich hatte mal Probleme einzuschlafen.«
    »Vor dem

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