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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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aber wenn es um die nationale Sicherheit geht, dann sind wir nicht vertrauenswürdig.«
    »Ist die Rakete immer noch hier gelagert?«, fragte Ethan.
    »Nein. Sie wurde an einen anderen Ort gebracht, als das Silo stillgelegt wurde. Den Abschusskanal gibt es aber noch. Und das ist für uns äußerst nützlich.«
    Der Flur endete an einer riesigen Betonschiebetür. Paige rollte sie auf ihrer langen Schiene zur Seite.
    »Das ist das Silo«, sagte sie leise und führte uns hinein.
    Der Raum war riesig, ein Betonrund mit tiefen Löchern in der Bodenmitte. Konsolen mit Tausenden kleinen eckigen Knöpfen zogen sich an den Wänden entlang, umgeben von knallbunten Warnungen, diese Knöpfe nicht ohne Erlaubnis zu drücken.
    Ich musste meine Hände zu Fäusten ballen, um die Knöpfe nicht sofort zu drücken und herauszufinden, was dadurch geschehen würde.
    Und das gigantische Betonloch, wo früher die Rakete gestanden hatte? Es war so groß, dass es mir schwerfiel, ihre Ausmaße zu begreifen. Ich stellte mich an das Geländer, das die Vertiefung umgab, und sah hinab. Der Schacht war hell erleuchtet und mit Stahlstreben versehen, die vermutlich die Rakete gestützt hatten.
    »Das Silo ist übrigens etwa dreißig Meter hoch«, sagte Paige. Ihre Stimme hallte durch den riesigen Raum.
    »Wir sind etwa zehn Meter unter der Erde«, sagte Ethan, »was bedeutet, dass sich noch zwanzig Meter dieses Schachts unter uns befinden.«
    »Genau. Der Beton ist überall einen Meter dick. Da kommt man nicht durch.«
    »Man kann es sich kaum vorstellen«, sagte Ethan und sah in den Abgrund hinab.
    Sie deutete auf eine Metalltreppe auf der anderen Seite des Raums. »Über und unter uns erstrecken sich weitere Ebenen. Dort befinden sich Wasserbehälter und zusätzliche Steuerungskonsolen.«
    »Und das Maleficium ?«
    Paige ging zum Geländer und deutete hinab in den Schacht. »Es befindet sich ganz unten, ironischerweise – oder auch nicht – auf einem Podest. Man kann es gerade so sehen.«
    Ich sah hinab und erkannte tatsächlich seinen roten Ledereinband. Es glühte nicht, es vibrierte nicht und gab auch keine seltsame Strahlung ab. Es lag einfach da, kümmerte sich um sich selbst und verfügte über die Macht, eine ganze Stadt zu vernichten oder eine Freundschaft zu zerstören.
    »Das ist der sicherste Ort in der gesamten Einrichtung. Sie müssen sechs Betontüren überwinden, vorausgesetzt, sie finden den Weg nach unten. Das Silo ist ein einziges Labyrinth.«
    Man fand sich hier also nur schlecht zurecht, es sei denn, man würde hinabfliegen und es sich einfach schnappen. Zum Glück verwendeten Hexenmeister keine Besen, aber der Gedanke, dass Mallory mit spitzen schwarzen Hexenschuhen auf einem Besen umhersauste, hob meine Stimmung doch merklich.
    »Sie haben wirklich ganze Arbeit geleistet, den Zugang zu erschweren«, sagte Ethan.
    »Es geht nicht nur darum, Eindringlinge abzuhalten«, sagte Paige. »Es geht vor allem darum, das Böse in Schach zu halten. Die Welt war früher ein wesentlich rauerer Ort. Die Hexenmeister, die das Maleficium erschufen, dachten, dass sie auf kreative Weise ein Problem lösten – einfach das Böse wegsperren und alles ist in Ordnung. Leider stellte sich heraus, dass ein Zauberbuch ziemlich löchrig ist.«
    »Das Böse sickert heraus?«, fragte ich.
    »Genau«, antwortete Paige. »Der Mechanismus ist nicht perfekt, aber er ist nun mal der beste, den wir haben. Es ist also sinnvoll, ihn auch weiterhin zu beschützen.«
    »Vernünftig«, sagte Ethan.
    In diesem Augenblick entschloss sich mein Magen, unhöflich zu knurren. Im gigantischen Raum eines Raketensilos hörte sich das nicht gerade leise an.
    Ethan schüttelte den Kopf. Paige lächelte. »Wir sollten wieder nach oben gehen, und dann werde ich mich um eine vernünftige Mahlzeit kümmern. Sie beide können sich ja das Anwesen ansehen und einen Überblick über die nähere Umgebung gewinnen. Wir reden von einer ziemlich großen Fläche – über zweieinhalb Quadratkilometer, die an allen Seiten von Straßen begrenzt sind. Wenn Sie also Kies unter den Schuhen haben, sind Sie zu weit gegangen.«
    Ethan nickte. »Vielen Dank. Es könnte sich als durchaus nützlich erweisen, einen Eindruck von der Gegend zu bekommen.«
    Zweifellos, dachte ich. Es stellte sich nur die Frage, wie viel Zeit wir dafür noch hatten.
    Wir fuhren auf der Plattform wieder nach oben. Paige verabschiedete sich von uns, setzte ihre Mütze auf und verschloss die Tür wieder, nachdem wir

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