Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
Vom Netzwerk:
lag.
    Es war jetzt an mir, mich wieder ins Spiel zu bringen. »Tate!«
    Er hielt inne und sah zu mir zurück, die Augen zusammengekniffen wie ein Raubtier. Oder ein wahnsinnig gewordener Engel.
    Ich nahm eine entspannte Haltung ein, positionierte mein Schwert und bedeutete ihm mit einer Geste, näher zu kommen. »Komm doch her und hol mich.«
    Tate kam einen Schritt auf mich zu, aber nicht, um sich mir zu widmen. Stattdessen drehte er sich zu dem Polizisten, der mir mein Schwert zurückgegeben hatte, und hob sein eigenes Schwert in die Luft.
    Ich würde ihn niemals rechtzeitig erwischen. Ich sagte das Einzige, das mir jetzt noch einfiel … und tat genau das, was mir Ethan verboten hatte.
    »Tate!«
    Er sah mich wütend an.
    »Lass ihn gehen«, sagte ich. »Nimm mich stattdessen.«
    Ich hatte gehofft, Tate abzulenken oder zumindest ein wenig Zeit zu gewinnen. Aber er verschwendete keine Zeit.
    »Einverstanden«, sagte er. Bevor ich zurückweichen konnte, sprang er auf mich zu und packte mich am Handgelenk.
    Meine Haut begann unter seinem Griff zu brennen, und mir wurde schwarz vor Augen.

KAPITEL VIERZEHN
DU ERHELLST MEIN LEBEN
    Grelles Licht und brennender Schmerz empfingen mich, als ich erwachte. Meine Lederjacke war verschwunden, und Sonnenlicht strahlte auf meine nackten Arme. Ich zog sie in den Schatten zurück, der den Rest meines Körpers schützte.
    Mir standen Tränen in den Augen, als sich Blasen auf meiner Haut bildeten, aber der Schmerz war vermutlich die geringste meiner Sorgen. Völlig benebelt kniff ich meine Augen vor dem grellen Sonnenlicht zusammen und sah mich um.
    Ich befand mich in einem quadratischen Betonzimmer mit einem Fenster an einer Wand. Das Fenster war nicht verhangen, und das Licht ergoss sich ungehindert in den Raum. Ich war in die einzige dunkle Ecke geschoben worden, zusammengekauert und hilflos … und mein Handy hatte ich in meiner Jackentasche.
    »Bequem, oder?«
    Ich hätte um die Uhrzeit auch nicht wach sein sollen. Langsam und wie betrunken sah ich zu Tates Stimme auf. Er stand in der offenen Tür, die sich etwa sechs Meter sonnenüberfluteten Betons von mir entfernt befand.
    Die Tür führte nach draußen. Selbst wenn ich es geschafft hätte, den Raum zu durchqueren, so hätte es für mich keinen Ausweg gegeben.
    Tate hatte mich in ein Gefängnis aus Sonnenlicht gesperrt. Er hatte mir sogar mein Schwert gelassen, denn was hätte ich damit schon ausrichten können? Ich hatte zu wenig Platz, um es wirksam einzusetzen – außer natürlich, ich erhoffte mir damit, den schmerzlichen Tod durch das Sonnenlicht zu ersparen.
    »Du bist ein Sadist«, sagte ich.
    »Wohl kaum. Ich bin ein Realist«, erwiderte er. »Die Welt könnte ein besserer Ort sein. Ich habe vor, dies zu beweisen.«
    Mein Verstand arbeitete viel zu langsam; ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. »Wo sind wir?«
    »Das ist unwichtig«, sagte er. »Die entscheidende Frage ist, warum wir hier sind.«
    »Weil du ein gottverdammter rachsüchtiger Hurensohn bist?«
    Tate lachte und betrat den Raum. Er trug eine dunkle Hose und ein T-Shirt. Seine Flügel waren verschwunden, aber auf seinem T-Shirt waren Blutflecken zu sehen. Ich nahm an, dass Jonah einige Treffer hatte landen können.
    Er lachte leise und kam näher. Es war verstörend, ihm zuzusehen. So wunderschön … und so tödlich. Ich musterte ihn, suchte in seinem Gesicht und auf dem Körper nach einem Detail, mit dem ich die beiden hätte unterscheiden können. Aber da war nichts.
    »Ich bevorzuge den Begriff Bote der Gerechtigkeit. Vielen Dank dafür.«
    Es schien, dass der Bibliothekar recht gehabt hatte. »Du kannst bevorzugen, was du willst. Wer für sich beansprucht, Richter, Geschworener und Henker zugleich zu sein, ist nicht gerecht. Er ist bloß arrogant.«
    »Ich bin hier nicht der Arrogante, Hüterin des Hauses Cadogan.«
    »Du bist einer der gefallenen Engel, oder nicht? Ein Dunkler? Das ist doch schon laut Definition arrogant. Du hast geglaubt, du wüsstest es besser als alle anderen.«
    »Ich kann das Gute vom Bösen unterscheiden.«
    »Ist das hier gut? Mich zu bestrafen, weil ich geholfen habe, vier Polizisten zu retten? Mich in diesen Raum zu sperren, in dem ich in wenigen Stunden zu Asche zerfallen werde?«
    »Diese Männer waren korrupt«, sagte er. »Ihre Seelen waren korrupt.«
    »Diese Männer haben Familien. Sie haben Frauen und Kinder.«
    »Sie haben anderen geschadet. Sie verdienen es, bestraft zu werden«, beharrte er.
    »Das zu

Weitere Kostenlose Bücher