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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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schießen, wenn es geht. Es bringt mich nicht um, aber es tut höllisch weh.«
    Der Polizist nickte, und ich sah, wie sein Blick sich wieder beruhigte, als seine Instinkte die Oberhand gewannen. Er würde es überstehen.
    »Stellt das Feuer ein!«, brüllte er und winkte mit den Armen, um die anderen auf sich aufmerksam zu machen. »Stellt das Feuer ein!«
    Die Schüsse verstummten allmählich und hörten schließlich ganz auf. Die Anwälte hatten ihre Mandanten im Stich gelassen – drei der freigelassenen Polizisten standen schreckensstarr auf der Treppe, während der vierte auf der Stufe unter ihnen lag, Arme und Beine von sich gestreckt.
    Ich betete kurz, packte mein Schwert und ging los.
    »Tate!«, rief ich, als ich die unterste Stufe erreicht hatte.
    Er blieb stehen und hielt inne, und in diesem Moment wusste ich, wie sich Filmheldinnen fühlen mussten, die jemanden zu retten versuchten, indem sie die Aufmerksamkeit des Monsters auf sich lenkten. Das offensichtliche Problem bei diesem Ansatz? Das Monster hatte nur noch Augen für dich.
    Tate drehte sich langsam zu mir um. Ein so schönes und so tödliches Gesicht. Seine Augen brannten wie blaues Feuer, genährt durch einen Fanatismus und eine Macht, die ich noch nie gesehen hatte.
    Es schien mir, dass die gesamte Stadt verstummte, nur damit sie ihn hören konnte. »Das ist nicht dein Kampf, Ballerina.«
    Er erkannte mich, aber bedeutete das jetzt, dass er Tate eins oder Tate zwei war?
    Ich ging einen weiteren Schritt auf ihn zu. »Du hast meine Stadt angegriffen, Tate. Damit wird es zu meinem Kampf. Verschwinde und lass sie in Ruhe.«
    »Glaubst du, du kannst es mit mir aufnehmen?«
    Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sich Jonah Tate erneut näherte, das Schwert einsatzbereit vor sich haltend. »Ob ich das kann oder nicht, ist irrelevant. Ich werde es versuchen, weil du nicht das Recht hast, diese Männer anzugreifen.«
    »Der Gerechtigkeit wurde nicht Genüge getan«, sagte er.
    »Das ist eine Aufgabe für die Menschen. Das geht dich nichts an.«
    »Und dennoch seid ihr hier«, sagte er und packte einen der drei Polizisten am Nacken. Der Polizist schrie und trat um sich, aber das beeindruckte Tate nicht im Geringsten. Er hielt ihn in seiner Armbeuge, als wäre der Mann nicht mehr als einfaches Haarwild, das er zu seinem Vergnügen gefangen hatte.
    Oder, wie in diesem Fall, um zu beweisen, dass er recht hatte.
    »Diese Stadt ist korrupt!«, brüllte Tate und stieß das Schwert mit seiner freien Hand in die Luft, die Leidenschaft eines Fanatikers in der Stimme. »Sie muss von ihren Sünden rein gewaschen werden, und mein Schwert wird sich dieser Aufgabe als würdig erweisen.«
    Es war an der Zeit, ihm einen kleinen Dämpfer zu verpassen. »Weißt du, Tate, wenn ich jedes Mal, wenn ein Politiker versprochen hat, in dieser Stadt aufzuräumen, einen Vierteldollar bekommen hätte, dann wäre ich heute Millionärin.«
    Aus der Menge war anerkennendes Lachen zu hören. Jonah trat von hinten vorsichtig an Tate heran, während ich mich ihm von vorne näherte.
    »Jeder wird seiner gerechten Strafe zugeführt«, sagte Tate, warf dann den Polizisten zu Boden und hob sein Schwert.
    Jonah und ich verschwendeten keine Zeit. Jonah schlug Tate auf den Rücken, und ich sprang mit hoch erhobenem Katana von vorne auf ihn zu. Ich versuchte, sein Schwert zu treffen, und schaffte es, dass er sein Ziel verfehlte.
    Unsere Klingen prallten so brutal aufeinander, dass ich am ganzen Körper erzitterte, aber ich hatte ihn für einen Augenblick abgelenkt und rollte mich schnell ab, um sofort wieder auf die Beine zu kommen.
    »Lauf!«, brüllte ich dem Polizisten zu, der schleunigst das Weite suchte.
    Tate machte seinem Unmut mit einem lauten Schrei Luft und wandte sich um, um auf Jonah einzuschlagen. Seine Flügel drehten sich in meine Richtung, und obwohl ich zurücksprang, streifte eine der Krallen meinen Bauch und jagte einen stechenden Schmerz durch meinen Unterleib.
    Ich fluchte, kam aber sofort wieder hoch. Jonah und Tate bekämpften sich; auf der einen Seite Jonahs dünnes, elegantes Katana, auf der anderen Tates riesiges Breitschwert – als ob sich ein Samurai eines mittelalterlichen Ritters zu erwehren versuchte.
    Sie bewegten sich kreisend umeinander, und Jonah schaffte es geschickt, Tate auszuweichen, der ihm auf Schritt und Tritt folgte.
    Der Polizist, der mir mein Schwert zurückgegeben hatte, ging zu dem freigelassenen Kollegen, der immer noch regungslos auf dem Boden

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