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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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entscheiden ist nicht deine Aufgabe.«
    Er erstarrte, und das war beinahe furchterregender, als mit ihm zu streiten. Ich starrte einen zornigen Mann an, der sich plötzlich in eine Marmorstatue verwandelt hatte.
    »Diejenigen, die das Gute nicht vom Bösen unterscheiden können, haben keinen Mut. Ihnen fehlt der Wille, die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Nur wer über die Willenskraft verfügt, den Worten Taten folgen zu lassen und die Bestrafung durchzuführen, sollte der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen. Niemand hat diese Männer zu diesem Verhalten gezwungen. Sie haben ihren eigenen Weg gewählt. Sie müssen für die Folgen ihres Handelns einstehen.«
    »Das hätten sie auch getan. Deshalb hat man sie eingesperrt.«
    »Und sie wieder freigelassen. Das menschliche Justizsystem hat einfach kein Rückgrat.«
    »Das ist nicht deine Entscheidung. Hat dich diese Haltung nicht schon vor Jahrtausenden in Schwierigkeiten gebracht?«
    Meine Hände begannen zu zittern. Mein erschöpfter Körper wehrte sich gegen die Tatsache, dass ich tagsüber wach war. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und zwang mich dazu, mich zu konzentrieren.
    »Ihr schwachen Kreaturen, die die wahre Gerechtigkeit nicht vertragen.«
    »Was du Gerechtigkeit nennst, nennen wir Krieg. Zerstörung. Chaos.« Ich unterdrückte einen Schmerzensschrei. Ethan suchte vermutlich verzweifelt nach mir, aber Jonah hatte mich bestimmt verschwinden sehen. Mich zu finden würde schwer werden, aber sie würden es schaffen. So Gott wollte, würden sie mich finden.
    »Warum hast du mich hierher gebracht?«, fragte ich.
    »Um ein Exempel an dir zu statuieren.«
    »Mit welchem Ziel?«
    »Du hast mich daran gehindert, meine Aufgabe zu erfüllen, genau wie diese rothaarige Hexe. Das hier war dein Vorschlag, erinnerst du dich nicht?«
    Die rothaarige Hexe musste Paige sein. »Du hast ihr Haus niedergebrannt, weil sie sich dir in den Weg gestellt hat?«
    »Die Gerechtigkeit lässt sich nicht durch Feiglinge aufhalten.«
    »Und Menschen umzubringen macht dich nicht zu einem Helden. Es macht dich zu einem Mörder.«
    »Ich sehe schon, dass du deine Entscheidung bereust, den Platz dieser Polizisten einzunehmen. Noch hast du ein wenig Zeit, dies zu bedauern, nicht wahr?«
    Er deutete auf die Sonnenstrahlen, deren Einfallswinkel sich um einige Grad verändert hatte. Bald schon würde mein schützender Schatten verschwunden sein, und ich wäre der Sonne schutzlos ausgeliefert.
    »Ich gebe zu«, sagte er und ließ den Blick durch den Raum schweifen, »dass dies das erste Mal ist, dass ich mich dieses besonderen Vorgangs bediene. Ein Schlag mit dem Schwert hätte einfach nicht denselben Effekt bei dir, nicht wahr? Das würdest du viel zu leicht überleben.«
    Zum ersten Mal bedauerte ich, dass ich über besondere Heilkräfte verfügte, aber ich würde Tate niemals die emotionale Oberhand gewinnen lassen.
    »Du hast heute schon mal verloren«, sagte ich. »Wir haben dich aufgehalten. Sie werden mich finden, und du wirst wieder verlieren.«
    Doch mit jeder Sekunde schien es unwahrscheinlicher, dass sie mich noch rechtzeitig fanden. Die Pressekonferenz hatte am frühen Abend stattgefunden. Eine ganze Nacht war verstrichen, und die Sonne war wieder aufgegangen. Niemand hatte mich bis jetzt gefunden. Und weder Jonah noch Ethan konnten nach mir suchen, jetzt, wo die Sonne wieder am Himmel stand.
    Mir lief die Zeit davon.
    Tate zog etwas aus seiner Tasche und hielt es hoch. Es glänzte im strahlenden Sonnenlicht, und ich sah zwinkernd zur Seite, damit ich nicht geblendet wurde.
    »Du hast immer noch mein Cadogan-Medaillon«, sagte ich. »Das ist ja nichts Neues.«
    »Eigentlich ist es das.« Ich hörte das Klirren der Kette und ging davon aus, dass er es wieder weggesteckt hatte. Es lohnte sich nicht, es vor meinen Augen baumeln zu lassen, wenn ich nicht einmal hinsah.
    »Ich finde es auf interessante Weise symbolisch. Ein Mädchen, eine Doktorandin, wird eines Nachts gegen ihren Willen zur Vampirin gemacht. Sie wird in eins der Vampirhäuser hier in Chicago wiedergeboren. Sie macht sich selbst zu einer Retterin verlorener Seelen und entschließt sich, mit mir um die Vormacht zu kämpfen. Sie verliert, und hier stirbt sie.«
    »Dann wirst du das ja nicht mehr brauchen.«
    »Im Gegenteil«, sagte er. »Das ist jetzt mein Siegpreis. Ein Erinnerungsstück.«
    Damit meinte er, dass mich irgendwann die Sonnenstrahlen erreichen und ich nicht mehr da sein würde. Ein Häufchen Asche, aber

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