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Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Titel: Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bogenberger
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Person reden, die diesen Mord begangen und die Hände und den Fuß abgetrennt und verteilt hat, denn dass mehrere Menschen gemeinsam so ein Verbrechen verüben, das kommt in der Praxis so gut wie nie vor. Es sind fast immer hochgradig psychisch gestörte Einzelgänger, die solche Taten begehen, ich hab da mal die entsprechenden Statistiken durchgearbeitet, so gut es in der Kürze der Zeit eben ging. Immer vorausgesetzt natürlich, dass es sich bei der Sache nicht doch um groben Unfug handelt.“
    „Woran denkn S’ da zum Beispiel?“, brummte Bamberger.
    „Zum Beispiel an eine Aktion von durchgeknallten Medizinstudenten, die eine Wette am Laufen haben, oder etwa einen entlassenen Krankenpfleger, der sich an seinem Krankenhaus rächen will, das sich dann für verschwundene Körperteile rechtfertigen muss etc., da würden mir schon einige Möglichkeiten einfallen. Aber je mehr Körperteile wir finden, je öfter und stringenter sich ein System darin wiederholt – also in unserem Fall: sauber abgetrennte, gut gereinigte, eingefrorene Extremitäten, die an häufig frequentierten Orten zur Schau gestellt werden –, um so unwahrscheinlicher wird so etwas. Scherzbolde geben sich in aller Regel mit einer einzigen solchen Aktion zufrieden, dann verlässt sie der Mut, sie haben ihren Dampf abgelassen, und eine weitere Aktion wäre ihnen schon zu gefährlich – auch darüber hab ich eine Statistik gefunden.“
    Wildmann reckte einen Stapel Papier in die Luft.
    „Die Systematik in unserem Fall lässt aber eher auf eine sorgfältige Planung und Durchführung schließen. Daher denke ich, dass es sich um Mord handelt. Und ich glaube, dass der Täter gefährlich ist, weil er berechnend und kontrolliert handelt.“
    Hattinger nickte zustimmend. Vielleicht hatte es sich doch gelohnt, dass sie Wildmann zu diesem psychologischen Seminar abgestellt hatten. Jedenfalls deckte sich Wildmanns fast druckreife Analyse absolut mit Hattingers simplem Bauchgefühl. Nur konnte er das nicht halb so eloquent ausdrücken.
    „Mhm. Und wie war des mit dem Bewegungsprotokoll?“ hakte er nach.
    Bevor Wildmann antworten konnte, machte sich Fred Bamberger bemerkbar. Ihm schien plötzlich etwas eingefallen zu sein: „Wenn i amoi a Zwischenfrage stellen derfat: Auf der Fraueninsel, samma da überhaupt no zuständig?“ Er schaute erwartungsvoll in die Runde. „Müssten des net die Traunsteiner machen? So vui i woaß, ghört der Chiemsee doch zum Landkreis Traunstein.“
    „Aber nur der See selber“, entgegnete Andrea Erhard, „die Inseln ghörn zu uns, beziehungsweise nach Rosenheim. Die Gemeinde Chiemsee is des, verwaltungstechnisch gseng.“
    „Wo gibt’s denn so was?“, warf Martin Haller ein. „Der See und die Inseln gehören also zu verschiedenen Landkreisen? Da könnten ja die Traunsteiner theoretisch den See blockieren und die Inseln aushungern.“
    „Aber wir könnten im Gegenzug den Traunsteinern verbieten, die Inseln zu betreten!“, frotzelte Petra Körbel.
    „Wie viel Einwohner hat denn diese Gemeinde Chiemsee?“, wollte Hattinger von Andrea Erhard wissen.
    „I glaub, so zwischen drei- und vierhundert. Die meisten davon wohnen auf der Fraueninsel. Die Krautinsel is unbewohnt.“
    „Dann schlag ich vor, Frau Körbel und Herr Haller, Sie beide fahren gleich morgen Früh nüber und befragen die mal, obs irgendwas beobachtet ham“, meinte Hattinger.
    „Alle?“ Haller traute seinen Ohren nicht.
    „Ja, so weit S’ halt kommen ... Lassen Sie sich von der Frau Erhard a Liste vom Einwohnermeldeamt geben. Wenn da nur a paar hundert Leut lebn, die alle nur mit’m Schiff auf d’ Insel kommen, die kennen sich doch unteranand. Also wissens auch, wer fremd is, wer ned dazughört. Da könnt doch jemand was aufgfallen sein ...“
    „Gibt’s eigentlich die Klosterschul ah no, des Mädcheninternat auf der Fraueninsel?“, wollte Bamberger wissen.
    „Scho seit über zehn Jahr nimmer.“ Andrea Erhard hatte wohl auf alle lokalen Fragen eine Antwort. „Warum?“
    „Dann waarn’s ja vielleicht no a paar hundert mehr ...“
    „Aber vermutlich nicht in den Ferien“, warf Wildmann ein.
    „Stimmt, des Internat ... I konn mi no genau erinnern, wenn ma da früher nachmittags am Kloster vorbeigangen is, dann ham überall de jungen Madl aus de Fenster nauspfiffen, hinter uns Buam her! Des is ma sonst no nirgendwo passiert ...“ Hattinger wusste auch nicht genau, warum er das jetzt erzählte.
    „De san ganz schee kurz ghaltn worn, glaub

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