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Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Titel: Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bogenberger
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Besprechungsraum. Hattinger hatte ihn gebeten, die Telefonnummer von Ostermeiers Schweizer Freund zu überprüfen.
    „Und?“
    „Ja, die Nummer und der Name Gert Bürklin, das passt zusammen. Ich hab angerufen, es war aber keiner da. Hab meine Handynummer auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und um sofortigen Rückruf gebeten.“
    „Anrufbeantworter ... na immerhin. Besser ois gar nix.“
    Hattinger schaute auf die Uhr.
    „In a halbn Stund brech’ma auf nach Marquartstein – mit möglichst wenig Getöse. Würden Sie bitte alle informieren, Karl?“
    „Die Spurensicherung auch?“
    Hattinger überlegte. „Na ja, es handelt sich ja ned um an Tatort, vermutlich ... Außerdem ham die bestimmt no den Daimler in der Reissn ...“
    „Wie bitte?“
    „... in der Mangel, in Arbeit ...“, erläuterte Hattinger. „Und des Pichler-Haus ah no. Die ruf’ma an, wenn ma tatsächlich was finden. Dann konn wenigstens der Bamberger amoi wieder ausschlafen, wenn er scho ned an Gardasee kommt.“
    Karl Wildmann zog ab.
    Hattinger kaute auf seinem Bleistift und drehte sich langsam in seinem Bürostuhl hin und her. Er hätte jetzt verdammt gern eine geraucht. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass er etwas Wichtiges übersehen hatte.
    Er musste sich auf jeden Fall noch bei Lena melden. Er rief bei sich Zuhause an.
    „Hallo Paps! Wie steht’s? Wann krieg ich meinen Braten? Wo bist du?“, meldete sie sich gleich. Als hätte sie schon auf seinen Anruf gewartet.
    „Hallo ... du Lenilein ...“
    „Paps, ich hab dir doch gesagt, dass du mich nicht mehr Lenilein nennen sollst! Ich bin voll groß und überhaupt ... Du kommst nicht, oder?“
    „Na ja ... es schaut ned so aus im Moment. Der Fall is ziemlich kompliziert ...“
    Lena sagte nichts. Ihre Enttäuschung war aber trotzdem zu hören.
    „Duat ma leid, aber i hab keine Ahnung, wie lang des heut no dauert. Wenn ma hinter am Mörder her is ...
    „Okay ... Ich wollte vielleicht sowieso noch den Peter treffen. Wenn er mag ... Paps?“
    Ja?“
    „Hast du was dagegen, wenn ich den Schweinsbraten selbst mache?“
    Hattinger gab sich einen Ruck. Schweinsbraten war eigentlich seine Domäne. „Naa ... im Prinzip ned. Wenns d’ die Küch wieder auframst.“
    „Okay, und wie machst du den immer, der ist immer so awesome bei dir!“
    Schweinsbraten awesome – Hattinger dachte sich längst nichts mehr bei solchen Wortkombinationen. Er freute sich über das Kompliment.
    „Oiso, im Schnelldurchlauf: pfeffern, anbraten ringsrum in a bissl Öl, aber ganz hoaß, dann legstn in die Reine, gießt mit am halben Liter Brühe oder so auf und schmeißt gelbe Rüben, Lauch, gviertelte Zwiebeln, a paar Knoblauchzehen, a Stückl Sellerie nei, oder was halt no so da is an Gmias ... Und dann ab ins Rohr, 160 Grad, die erste dreiviertel Stund mit der Schwartn nach unten und dann drahst’n um. Ganz am Schluss no an Grill dazua, dann werd die Schwartn schee knusprig. Ah ja, die muasst einschneiden vorher, so rautenmäßig, am besten geht’s mit’m Teppichmesser. Und ab und zua mit Bier übergiaßn. Aus dem Bratensatz und dem Gmias machst dann die Soß. Des Braune in der Reine unbedingt mit am Pinsel ablösen – da steckt die ganze Essenz drin! Und salzen erst beim Essen, dann bleibt er ganz zart ...
    „Und du glaubst, dass ich mir das jetzt alles gleich merken kann?“
    „Komm, du bist doch begabt! Zur Not schaust beim Schuhbeck nach, in dem Kochbuch im Regal, des Rezept is ah ned schlecht. Und da liegt ah des Semmelknödelrezept von der Oma drin, auf am handgschriebnen Zettel. Gibt koa bessers.“
    „Ist das das, wo die Knödel so fluffy werden? Gut, dann lad ich den Peter ein, okay?“
    „Aber lassts ma was übrig ... Guad, i muass jetzt.“
    Beide waren ein bisschen traurig, als sie sich verabschiedeten. Er wäre jetzt viel lieber nach Hause gefahren als nach Marquartstein.

38
    Das Schlauchboot mit dem kleinen Elektromotor glitt praktisch lautlos in der Dunkelheit über den Chiemsee. Es war jetzt sehr hilfreich, dass er sich auskannte, dass er diese Fahrt sowohl bei Tag als auch bei Nacht schon mehrmals erprobt hatte, sonst wäre es nicht leicht gewesen, sein Ziel auf Anhieb zu erreichen. Er konnte schließlich keinen Scheinwerfer benutzen, wenn er unerkannt auf die Insel kommen wollte. Für Segler, die in ihrer Yacht auf dem See übernachten wollten, war es einfach noch zu kalt, damit musste er kaum rechnen. Die durften zwar um die Zeit sowieso nicht herumfahren, das hieß

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