Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
brauchte er nicht. Soweit ich weiß, gehörte keiner unserer Jungs zur GSA - was an sich schon irgendwie ironisch ist.«
»Also sagt ihr mir, dass ich hier wegmuss?«, fragte ich.
»Du erzählst uns, dass deine Mutter dich nach Hause holen möchte«, antwortete Kevin. »Wir können dir dazu nur folgendes sagen: Wir haben rechtlich überhaupt keine Möglichkeit, uns dagegen zu wehren. Und selbst wenn, würden wir uns deiner Mutter nicht widersetzen.«
»Das hatte ich befürchtet«, sagte ich. »Ich habe mir schon gedacht, dass ihr mich nicht wirklich liebt.«
Ich wollte aufstehen und gehen, aber Rick schob mich zurück auf die Couch.
»Nun warte mal eine Sekunde, Mister«, sagte er. »Du redest hier nicht so einen Scheiß und machst dich dann einfach aus dem Staub. Todd, Kevin und ich lieben dich genauso wie jeden anderen Jungen, der in unser Haus gekommen ist. Du verhältst dich gerade sehr unreif, mein Junge. Wie kannst du es nur wagen...«
Er beendete den Satz nicht, sondern begann zu weinen.
»Todd, wie kannst du nur denken, dass wir dich nicht lieben?«, sagte Kevin. »Wir lieben dich, Mann. Du bist einer unserer Söhne.«
Jetzt fing auch er an zu weinen. Das war zu viel für mich und ich brach ebenfalls in Tränen aus.
»Todd, wir haben einfach keine Wahl«, brachte Kevin heraus. »Es ist die Entscheidung deiner Mutter, dass du gehen musst. Nicht unsere. Kannst du das nicht verstehen?«
»Doch«, sagte ich und schluchzte. »Aber warum muss es so sein?«
»Weil deine Mutter dich liebt, Todd. Und weil sie deine Mutter ist. Rick und ich sind deine Pflegeeltern, für eine begrenzte Zeit. Ich bin mir sicher, dass du den Geist dieser Familie mit dir nehmen wirst und ich hoffe, dass er dich dein ganzes Leben lang begleiten wird. Wir werden dich nie vergessen, Todd. Niemand in diesem Haus. Und ich kann dir versprechen, dass hier immer ein Platz für dich sein wird. Immer!«
»Ich möchte nicht gehen«, sagte ich.
»Aber es muss sein«, antworte Kevin.
Kapitel 8: Justin
In einem meiner Englisch-Kurse mussten wir etwas lesen, von dem sie sagten, dass es ein Gedicht sei. Für mich reimt sich ein Gedicht und ist wie ein Lied, aber dieses Gedicht war nicht so. Es hieß ›Das wüste Land‹ und stammte von demselben Typen, der die Worte für ›Cats‹ geschrieben hatte, T. S. Eliot. Die erste Zeile lautete: April ist der übelste Monat von allen .
Meine Lehrerin sagte, dass es uns an die erste Zeile der Canterbury-Erzählungen erinnern sollte. Von denen hatte ich natürlich noch nie gehört, ganz zu schweigen davon, dass ich sie gelesen hätte. Ich war der Meinung, Canterbury seien Süßigkeiten, aber Alex sagte mir, dass ich dabei vermutlich Cadbury gedacht hatte. Ich wusste es nicht, aber egal. Der April war jedenfalls nicht der übelste Monat von allen. In Wirklichkeit war er ziemlich gut.
Alex und ich standen davor, unseren College -Abschluss zu machen. Ich meine, es war nur ein Junior College , aber ich war nicht einmal zur High School gegangen. Und nun war ich schon fast ein Absolvent eines verdammten Junior College .
»Du nimmst an der Feier teil, oder?«, fragte Alex.
»Die hatte ich doch gerade«, antwortete ich. »Am Abend vor Ostern. Hast du das schon wieder vergessen?«
»Ich rede nicht von der Zeremonie in der Kirche, Mann. Ich rede von der Abschlussfeier am College . Du musst daran teilnehmen. Ich bestehe darauf.«
»Oh«, sagte ich. »Ich bin mir da nicht so sicher. Ich befürchte, dass ich durchfallen werde.«
»Ach ja?«, fragte er. »Was war deine schlechteste Note bisher?«
»Die schlechteste Note war bisher ein B «, gab ich zu. »Aber es kann jeden Tag bergab gehen.«
»Davis, du definierst das Wort Dummheit völlig neu. Du bist ein ausgezeichneter Student und hast in akademischer Hinsicht rein gar nichts zu befürchten. Du wirst deinen Abschluss machen, also halt die Klappe.«
»Woher willst du wissen, dass nicht in letzter Minute noch etwas richtig schiefgeht?«
»Das weiß ich nicht wirklich, Justin. Du könntest vielleicht deinen kleinen Freund aus der Hose holen, auf deine Prüfung pissen und dich dann wie ein Affe an der Lampeninstallation durch den Raum schwingen. Und wer weiß, vielleicht mache ich das Gleiche? Aber vielleicht setzt du dich auch in Ruhe hin, schreibst deinen verdammten Test, wie du es schon eintausend Mal zuvor gemacht hast und bekommst ein A . Im Anbetracht deiner Leistungen und deines Summa-Cum-Laude -Notendurchschnitts würde ich mein Geld auf die
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