Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
Noch bevor das Schuljahr vorbei war, begannen die Coaches, mich unter Druck zu setzen, damit ich mich für die American Legion Baseball Season anmeldete. Jede Schule stellte im Sommer ein Team und es war im Grunde die gleiche Mannschaft, die auch während der Schulzeit spielte. Das Problem war allerdings, dass ich nicht wusste, was ich tun sollte.
»Kann ich mit euch reden?«, fragte ich Kevin und Rick irgendwann.
»Natürlich«, antwortete Rick. »Du kannst jederzeit mit uns reden - und auch über jedes Thema, okay?«
»Ja, Sir.«
»Was geht dir durch den Kopf?«
»Eine Menge«, sagte ich und seufzte. »Wisst ihr, dass ich mich, seitdem ich hier bin, wirklich wohlfühle damit, wer und was ich bin? Es war bisher so großartig hier.«
»Ich schätze, das wissen wir.«
»Hat einer von euch mit meiner Mutter gesprochen?«
»Nicht in letzter Zeit«, meldete Kevin sich zu Wort. »Aber ich hoffe, du telefonierst regelmäßig mit ihr. Ist alles okay?«
»Ja, Sir, ich rede mit ihr«, versicherte ich ihm. »Ihr geht es gut, aber sie hat mir gestern Abend gesagt, dass sie und mein Dad sich getrennt haben. So wie es aussieht, werden sie sich scheiden lassen.«
Beide sahen mich eine Zeit lang nur an, ohne etwas zu sagen.
»Bist du traurig deswegen?«, wollte Kevin schließlich wissen.
»Ich denke, dass ihr die Wahrheit wissen wollt, also werde ich euch nichts vormachen. Nein, ich bin nicht traurig deswegen. Um ehrlich zu sein, ich freue mich. Ich weiß, dass ich meinen Vater lieben sollte. So wie ich euch liebe. Aber er hat mir das Leben so lange zur Hölle gemacht. Ich glaube nicht, dass ich ihn wirklich liebe. Ich habe ihn sowieso nicht besonders oft gesehen und wenn das mal der Fall war, dann hat er mich immer nur unter Druck gesetzt. Er wollte, dass ich ein verdammter Chirurg werde. Ich musste immer der Beste meines Jahrgangs sein, immer nur am Lernen. Etwas Anderes hat er nicht akzeptiert. Ich durfte nie mit meinen Freunden rumhängen. Und ich musste hetero sein. Gott, das war die größte Sache überhaupt für ihn.«
»Das wissen wir«, bemerkte Kevin.
»Okay«, sagte ich und holte tief Lust. »Aber jetzt kommt das Problem: Da er jetzt weg ist - und er ist bereits aus dem Haus ausgezogen - möchte meine Mom, dass ich nach Hause komme. Ich soll zurückkommen, sobald das Schuljahr vorbei ist.«
Ich weiß nicht, welche Reaktion ich von ihnen erwartet hatte oder was ich dachte, dass sie darauf sagen würden. Aber sie sagten gar nichts.
»Aber ich möchte nicht nach Hause«, fuhr ich fort. »Hier ist mein Zuhause. Hier sind meine Freunde und hier spiele ich Baseball. Hier kann ich einfach so sein wie ich bin, in der Gesellschaft der tollsten Menschen auf der Welt.«
Als Kevin merkte, dass ich den Tränen nahe war, legte er einen Arm um mich.
»Todd, du hast dich hier großartig eingefügt und entwickelt«, sagte er. »Jeder hier im Haus liebt dich. Die Baseball-Saison ist fast vorbei und auch dort hast du eine Menge erreicht. Wir sind alle stolz auf dich. Dafür gibt es viele Gründe, einschließlich Baseball.«
»Kevin, sie setzen mich unter Druck, damit ich mich für die American Legion anmelde. Was soll ich machen? Sie wollen mich und sie brauchen mich vielleicht sogar. Aber werde ich dann überhaupt noch hier sein?«
»Todd, deine Eltern sind diejenigen, die das entscheiden«, sagte Rick. »Nicht wir.«
»Ihr wollt mich hier haben, oder?«, fragte ich.
»Todd, mein Junge«, sagte Kevin. »Wir wollen, dass du den Rest deines Lebens hierbleibst. Aber in dieser Frage haben wir nichts mitzureden. Das haben deine Eltern zu entscheiden.«
»Meine Mom wird das Sorgerecht für uns bekommen«, sagte ich. »Und sie will, dass ich nach Hause komme.«
»Wenn dem so ist, gehst du von hier aber nicht mit leeren Händen weg«, sagte Kevin.
»Ja, Sir, das weiß ich.«
»Wenn du denkst, dass es möglich ist, bring deine Mom dazu, dich auf eine öffentliche Schule zu schicken anstelle dieser vornehmen Privatschule, auf die du gegangen bist«, schlug Rick vor. »Die Privatschule ist teuer und ich denke, die öffentliche Schule hat dir in sozialer Hinsicht mehr zu bieten. Gab es einen GSA -Verband an deiner Privatschule?«
»Nein, Sir.«
»Wenn es an der öffentlichen Schule keine GSA -Gruppe gibt, weißt du, was du zu tun hast?«
»Eine gründen?«, fragte ich und sah, wie Rick nickte. »Hat Alex die GSA an der Harbor High gegründet?«
»Nein, das war nicht er. Um ehrlich zu sein, war er nie Mitglied dort. Das
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