Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
schwul und ich habe mehrere enge Freunde durch diese Krankheit verloren. Warum siehst du dir nicht diese beiden Entwürfe an? Vielleicht gefällt dir ja einer davon.«
Er gab mir zwei Blätter mit den farbigen Entwürfen. Ich meine, er hatte sie nicht komplett ausgemalt, aber er hatte mit Farbstiften angedeutet, welche Fläche seiner Meinung nach in welcher Farbe sein sollte.
»Wow!«, sagte ich zu Brent. »Ich finde, beide Entwürfe sind großartig. Was meint ihr?«
Ich gab meinen Brüdern die Entwürfe und auch sie mochten die Zeichnungen.
»Sein Gesicht konnte ich natürlich nicht zeichnen, da ich nicht weiß, wie er aussah«, entschuldigte sich Brent. »Vielleicht könnt ihr ein Foto von ihm einscannen und auf weiße Baumwolle drucken. Den Stoff könntet ihr dann annähen.«
»Die Idee gefällt mir«, sagte ich. »Weißt du, wie man das macht, Alex?«
»Nein, aber ich wette, Jeff weiß so etwas. Und wenn nicht, wird er es sicherlich herausfinden.«
»Der Rest ist alles Stickarbeit«, bemerkte Brent. »Wisst ihr, wie man das macht?«
»Brent, ich weiß noch nicht einmal, wie man eine Nadel richtig hält«, gab ich zu. »Aber ich kann es lernen. Ich werde dieses Ding machen.«
»Wir werden es alle lernen«, fügte Alex hinzu. »Auch wenn ich hoffe, dass es das erste und einzige Panel für den Quilt sein wird, das wir jemals machen werden.«
»Ich hoffe, ihr habt recht«, sagte Brent und seufzte.
Dann drehte er sich um und ging davon.
»Er möchte nicht unhöflich sein«, entschuldigte Reggie seinen Kollegen. »Aber sein Partner, mit dem er seit sechs Jahren zusammen ist, stirbt gerade an AIDS. Sein Partner wurde mit dem HI-Virus infiziert, als er vierzehn Jahre alt war. Die Medikamente haben am Anfang ziemlich gut gewirkt, aber seitdem sich das AIDS manifestiert hat, helfen sie nicht mehr. Brent war sehr gerührt, als ich ihn darum gebeten hatte, an diesen Zeichnungen zu arbeiten. Sein Mann wird es nicht schaffen und das weiß er auch.«
»Scheiße«, brachte ich heraus. »Vierzehn!«
»Vierzehn ist nicht zu jung, um sich zu infizieren, Justin«, sagte Reggie. »Teenager denken, sie könnten ungeschützten Sex haben und glauben, dass es ihnen nicht passieren kann. Aber das kann es und es passiert auch.«
Ich sah zu Brian und er lächelte mich an. Ich wusste, dass wir niemals ungeschützten Sex haben würden - ganz gleich wie viele meiner HIV-Tests ein negatives Ergebnis lieferten.
Plötzlich - und ich meine wirklich plötzlich - dämmerte es draußen. Wir mussten so etwas wie eine magische Linie überschritten haben, denn von einer auf die andere Sekunde drang Sonnenlicht durch die Fenster ins Flugzeug ein. Die anderen Flugbegleiter tauchten plötzlich auf, weckten die Leute und servierten Frühstück. Ich hatte allerdings noch immer den Becher Whiskey-Cola vor mir stehen. Ich hatte ihn bisher kaum angerührt. Und dann stellte jemand das Frühstück vor uns. Verdammt!
»Was mache ich damit?«, fragte ich Alex und deutete auf den vollen Becher.
»Ich würde sagen: Trink ihn aus. Ich habe genauso viel wie du und ich werde meinen trinken.«
Damit nahm er seinen Becher in die Hand und trank ihn in einem Zug aus.
Wir landeten irgendwann in Rom und es dauerte eine geschlagene halbe Stunde, bis wir aus dem Flugzeug aussteigen konnten. Wir hatten jeder nur eine Reisetasche dabei, aber im Vergleich zu dem, was andere Passagiere durch die Gegend schleppten, waren sie klein. Den Flughafen selbst fand ich nicht besonders beeindruckend. Allerdings war ich geschockt, als ich sah, dass im Flughafen Soldaten mit Maschinengewehren herumstanden. Am liebsten wollte ich zu einem von ihnen hingehen und ihn fragen, ob ich mir so ein Ding einmal ansehen könnte, aber Alex scheuchte uns durch den Flughafen. Unser erster Halt war der Zoll.
»Halte beim Zoll deine Klappe und sag kein Wort«, sagte Alex. »Sie werden wahrscheinlich in deine Taschen sehen wollen. Das ist nichts Persönliches, also reiß die Klappe nicht auf.«
»Außerdem werden sie vielleicht eine Leibesvisitation durchführen wollen«, bemerkte David.
Er und Alex waren bereits in Europa gewesen, also dachte mir, dass sie wussten, wovon sie sprachen.
»Ja, inklusive deiner Körperöffnungen«, fügte Alex hinzu.
»Was meinst du damit?«, wollte ich wissen.
»Wo sind deine Körperöffnungen?«, fragte Alex. »Dein Mund und dein Hintern, richtig?«
»Lasst uns wieder in das verdammte Flugzeug steigen«, sagte ich. »Ich lasse doch keinen verdammten
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