Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
sicher, dass mehr als nur ein Elternpaar die Gelegenheit nutzte, um ihren Kindern zu erklären, warum wir in der Hölle schmoren würden. Aber das war uns egal. Wir hielten aber nicht lange Händchen, da wir beide der Meinung waren, dass es auf Dauer unbequemer war als einfach so nebeneinander herzugehen.
Wir verbrachten mehr Zeit im Gulf World als wir erwarten hatten, also beschlossen wir, unseren Besuch bei Zoo World zu verschieben. Als wir uns gerade auf den Heimweg machen wollten, kamen zwei Männer auf uns zu, die ich vielleicht auf Mitte Fünfzig schätzte.
»Wir haben gesehen, wie ihr Händchen gehalten habt«, sagte einer der beiden.
»Ja, und?«, sagte Rick und ich sah, wie angespannt er auf einmal war.
Ich war mir sicher, dass er sich gedanklich auf eine Prügelei oder so etwas einstellte, aber für mich war sofort klar, dass diese beiden Typen in unserem Team spielten.
»Vielen Dank dafür«, sagte der andere Kerl. »Das war ziemlich inspirierend für uns.«
»Oh«, brachte Rick heraus und entspannte sich. »Entschuldigt. Ich war mir nicht sicher, worauf du hinauswolltest.«
»Das ist verständlich«, sagte der erste Kerl. »Wo kommt ihr her?«
»Von hier«, sagte Rick. »Wir leben hier.«
»Wirklich?«
»Ja, wirklich. Wir haben nur einen ziemlich stressigen Monat mit Schulabschlüssen und so weiter hinter uns und unsere Kinder machen alle zusammen einen Campingausflug. Wir haben uns entschlossen, einfach mal ein paar Touristensachen zu unternehmen.«
»Kinder? Wie viele und wie alt?«
»Acht Kinder«, sagte Rick. »Pflegekinder, keine leiblichen Kinder. Wie alt sind sie alle, Kevin?«
»Zwei von ihnen sind neunzehn, einer achtzehn, einer siebzehn, drei sind sechzehn und unser Jüngster ist vierzehn«, zählte ich auf. »Alles Jungs und sie alle sind schwul.«
»Oh, mein Gott!«, stieß der zweite Kerl aus. »Das ist unglaublich! Wenn ihr noch nichts vorhabt, würden wir euch gerne zum Abendessen einladen. Wir würden gerne mehr über eure Familie hören. Ich bin übrigens Ryan und das ist Ricky. Also, was meint ihr?«
Sie schienen wirklich nett und ausgesprochen interessiert zu sein. Wir stellten uns ihnen ebenfalls vor.
»Was meinst du, Baby?«, fragte ich Rick.
»Warum nicht? Ich glaube, wir haben ein paar neue Freunde gefunden.«
Wir gingen mit ihnen essen und sie luden uns in ein Restaurant ein, das als eines der fünfzig besten Restaurants in Nordamerika galt. Die Warteschlange schien diese Einschätzung zu bestätigen.
Wir waren mit den Jungs ein paar Mal dort gewesen. Alex kannte irgendein geheimes Passwort für Beachrats und wir hätten innerhalb von zehn Minuten einen Tisch bekommen, wenn er dabei gewesen wäre. Wir kannten dieses Passwort jedoch nicht, also mussten wir uns über eine Stunde lang gedulden. Es war aber alles andere als unangenehm. Während wir begannen, von unserer ungewöhnlichen Familie zu erzählen und etwas tranken, hatten wir von der Terrasse aus einen wundervollen Blick über die Lagune. Es war ein wirklich netter Abend und wir tauschten mit Ryan und Ricky Telefonnummern aus. Ich hatte das Gefühl, dass wir tatsächlich neue Freunde gefunden hatten.
Die Jungs kamen am Sonntagnachmittag von ihrem Ausflug zurück. Es war schon zu spät, um noch zur Kirche gehen zu können, also ließen wir es an diesem Wochenende ausfallen. Am Abend herrschte in unserem Haus eine ziemlich gedämpfte Stimmung. Todd verließ uns am nächsten Tag, um nach Houston und damit nach Hause zu seiner Familie zurückzufliegen. Niemand hatte besonders gute Laune deswegen.
Während wir alle zusammen im Wohnzimmer saßen und uns unterhielten, musste ich immer wieder darüber nachdenken, wie unterschiedlich Todd und Sean waren. Ich meine, sie kamen beide aus Familienverhältnissen, die sich gut miteinander vergleichen ließen. Beide kamen aus wohlhabenden Familien, genauso wie ich, schätze ich. Beide Jungs hatten Eltern, die sehr auf ihre Karrieren fixiert waren. Charakterlich unterschieden sie sich jedoch völlig voneinander. Wie auch immer, Todd war ein wirklich großartiger Junge und wir waren dabei, ihn zu verlieren. Dass es in unserem Haus zum Abschied unsere großen Eisbecher gab, brauche ich vermutlich nicht extra erwähnen.
Der Abschied am Montag auf dem Flughafen war schrecklich. Ich war froh, dass sein Flieger pünktlich war. Das lag natürlich nicht daran, dass ich ihn loswerden wollte, aber beim Frühstück in diesem winzigen Flughafenrestaurant herrschte so dicke Luft,
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