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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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erleichtert, wieder seine ruhigere Stimmlage einnehmen zu können. »Gary ist gefeuert worden, Lucy. Für etwas, was man Frontrunning nennt. Ich überprüfe gerade, was das bedeutet. Aha, da haben wir’s.«
    Lucy hob ihren Stuhl an und stellte ihn neben den von James. »Was hast du gefunden?«, erkundigte sie sich eifrig.

    »Ich kenne mich in der Finanzwelt nicht gut aus, aber gemäß dieser Definition bedeutet es, dass ein Händler auf eigene Faust ordert, ehe er eine größere Order ausführt, die von seiner Firma oder einem Kunden, für den er arbeitet, in Auftrag gegeben wurde. Aufgrund dieser großen Order weiß er, wie der Markt sich entwickeln wird, und versucht vorher ein paar Schäfchen für sich ins Trockene zu bringen.«
    »Was du da sagst, finde ich sehr verwirrend.« Lucy schüttelte den Kopf. »Kannst du mir bitte erklären, was genau Gary getan hat, und zwar in der Terminologie Börsenhandel für Doofe ?«
    James las die Begriffserklärung auf dem Bildschirm noch einmal durch. »Ich versuche es. Okay, nehmen wir an, Solmes Investments beschließt, zehntausend Aktienanteile von, äh … Saftige Hundehäppchen zu kaufen.«
    »Saftige Hundehäppchen!« Lucy lachte. »Das hast du jetzt erfunden, oder?«
    »Genau. Und nun sieht Gary die Order für zehntausend Anteile und überlegt sich, dass dieser Kauf den Kurswert der Saftige-Hundehäppchen-Aktie in die Höhe treiben wird. Also kauft er für sich zum derzeit gültigen Preis ein paar Anteile, führt die Order für die zehntausend aus und verkauft seine Anteile dann zu einem höheren Preis. In nur wenigen Minuten macht er auf diese Weise eine Menge Geld.«
    »Wie viel Geld?«
    James zuckte mit den Achseln. »Es könnten jedes Mal mehrere Tausend sein.«
    »Aber er wurde dabei erwischt und dann wegen dieses Frontrunning gefeuert.«

    »Offensichtlich«, fuhr James mit sarkastischem Unterton fort, »er wurde gefeuert und tauchte dann auf wundersame Weise in Quincy’s Gap auf, um Kinsley in ihrer Notlage beizustehen. Wie rührend.«
    »Und es schadet dabei auch nicht, dass Kinsley millionenschwer ist.« Lucy war wütend. »Wir müssen es ihr sagen, James! Die arme Frau hat schon genug durchgemacht. Ich werde nicht zulassen, dass so ein gieriger, betrügerischer, verlogener Abschaum ihr noch mehr Kummer bereitet!«
    »Das ist die Lucy, die ich kenne und liebe«, sagte James zärtlich, und merkte erst an Lucys vor Freude aufleuchtenden Augen, dass er die falschen Worte gewählt hatte, um seine Freundin zu ihrer Loyalität und ihrem Gerechtigkeitsstreben zu beglückwünschen. Um seine Verlegenheit zu vertuschen, schaute er demonstrativ auf die Wanduhr über Lucys Kopf und fuhr dann fort: »Oh, ich denke, wir sollten uns jetzt trennen. Ich sehe dich dann bei Lindy. Sie wollte ja, dass wir uns treffen und Informationen austauschen, bevor die anderen Gäste auftauchen. Wann sollten wir noch mal dort sein?«, fragte er, obwohl er die Antwort genau kannte.
    »Sie möchte, dass wir alle um acht Uhr erscheinen - einschließlich Murphy, die zu einem inoffiziellen Mitglied des Supper Club geworden zu sein scheint«, sagte Lucy ein wenig bitter.
    James ging nicht darauf ein, aber er konnte auch nicht so ohne weiteres verschwinden, weil er zwischen Lucy und der hinteren Bürowand feststeckte. »Wirst du dich besonders schick machen, da du schließlich der Ehrengast bist?«, fragte er sie und hoffte, damit den Abschied
zu beschleunigen. Lucy hatte einen rätselhaften Gesichtsausdruck, als sie sich erhob. »Da kannst du sicher sein«, sagte sie, »du wirst heute Abend deinen Augen nicht trauen, James.«
    Als James sie zur Tür begleitete, fühlte er, dass sie damit recht haben könnte und sich auf Lindys Party viele unerwartete Dinge ereignen würden.

17
    Champagner und Cranberry Saft
    9 mg Natrium
pro Portion

    Murphy rief James an und teilte ihm mit, dass sie sich verspäten werde, weshalb er schon mal ohne sie zur Party gehen solle. Er traf zehn Minuten zu früh in Lindys kleinem Bungalow ein und war begeistert davon, wie schön sie ihn geschmückt hatte. Statt weißer oder vielfarbiger Weihnachtsbeleuchtung hatte Lindy die wuchernden Azaleenbüsche, die links und rechts ihrer Eingangstür standen, mit Dutzenden von leuchtenden Chilischoten geschmückt.
    Lindy öffnete die Tür, gab ihm einen Begrüßungskuss und drückte ihm einen Zettel in die Hand. »Hier gibt es eine festgelegte Kleiderordnung, Professor.« Sie grinste und zeigte auf ihr fuchsiafarbenes Diadem,

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