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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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unglaublich!«
    Lucy schien sein Erstaunen zu freuen. »Und dabei
habe ich noch vergessen zu erwähnen, dass ich diesen blöden hundertsechzig Pfund schweren Dummy fünf Meter weit ziehen, zwischen den jeweiligen Hindernissen sprinten und einen Verdächtigen identifizieren musste, der mir beschrieben wurde, bevor die Stoppuhr dann die Tortur beendete. So was wird dann wohl als Deputy auch auf mich zukommen.«
    »Ich bin wirklich beeindruckt von deiner Leistung, Lucy.« James klopfte ihr anerkennend auf den Rücken, als wären sie zwei Männer, die in der Bar den Sieg ihres Fußballvereins feiern. »Du hast hart dafür gearbeitet!« Er lächelte sie zärtlich an. »Es muss ein gutes Gefühl sein, sich ein so hohes Ziel gesetzt und es dann auch erreicht zu haben. Es gibt nicht viele Menschen, die das zu Ende führen, was sie begonnen haben. Wie schön für dich, Lucy. Wie schön für dich!«
    Lucy errötete und schaute dann aus dem Fenster auf die entlaubten Bäume, die den Parkplatz der Bibliothek säumten. »Aber überleg mal, was mich das gekostet hat, James. Ich hätte mich beinahe von meinen treuen Freunden entfremdet und … und dich habe ich verloren.«
    James, der sich angesichts ihrer Ehrlichkeit sofort unwohl fühlte, versuchte es mit Schnodderigkeit. »Aber ich bin doch noch hier, oder?«
    »Du weißt schon, was ich meine«, erwiderte Lucy düster.
    Schwer hing das nachfolgende Schweigen im Raum, und James beschäftigte sich damit, seinen Shake zu trinken, als hätte er schrecklichen Durst. Lucy tat es ihm nach, und so saugten beide an ihren Strohhalmen. Sie
waren damit beschäftigt, bis jeder auch noch den letzten Tropfen Mokka-Shake geleert hatte.
    Lucy stellte ihren Becher ab und räusperte sich, als wollte sie die trübe Stimmung bannen. »Ich habe dir noch mehr wichtige Neuigkeiten zu erzählen.« Sie warf ihren Becher treffsicher in den Abfalleimer, der ziemlich weit entfernt in der Ecke stand. »In Colin Crabtrees Büro ist am vergangenen Samstag in der Nacht eingebrochen worden.«
    »Am Abend unseres Fix’n-Freeze- Kurses?«, rief James, erleichtert über diesen Themenwechsel. »Was ist denn gestohlen worden?«
    »Nach allem, was ich am Telefon verstehen konnte - du darfst nicht vergessen, dass Crabtree in einem anderen County praktiziert - sein ganzes Bargeld, ein paar Beruhigungsmittel und sein gesamter Vorrat von irgendeiner anderen Droge. Warte, ich habe mir den Namen aufgeschrieben.«
    Sie holte ein verknittertes Notizpapier aus ihrer Tasche. Dabei ergossen sich mehrere Gummibänder, zwei gebrauchte Papiertaschentücher und jede Menge Kassenbelege aus dem Lebensmittelladen auf den Teppich. Unangenehm berührt davon schüttelte James den Kopf über das Durcheinander, das sich in Lucys Handtasche befand. Er hoffte, dass sie die verteilten Papiere aufheben und in den Müll werfen würde, aber sie schob sie einfach zurück in ihre Tasche und widmete sich dann dem zerknitterten Papier, das in ihrer Hand verblieben war. »Hier. Es nennt sich Wildnil . Kannst du das mal im Internet suchen? Ich hatte noch keine Gelegenheit dazu.«

    »Gewiss.« James wandte sich dem Computer zu und hatte binnen Sekunden grundlegende Informationen über dieses Arzneimittel. »Also, zu seinen Inhaltsstoffen gehört Carfentanil-Citrat, und das wird als Beruhigungsmittel für große Tiere benutzt.« Er machte eine Pause. »O Mann. Es ist außerdem für Menschen höchst gefährlich. Auf dieser Site werden alle Gefahren aufgelistet.«
    Er tauschte besorgte Blicke mit Lucy aus. »Und Colin war am Samstagabend praktischerweise krank.« Lucy schürzte ihre Lippen, während sie nachdachte. »Vielleicht hat er den Einbruch vorgetäuscht und beabsichtigt nun, Wildnil bei irgendjemandem in verbrecherischer Absicht anzuwenden?«
    »Aber bei wem?«, fragte sich James und spürte den nahenden Kopfschmerz. Ihm fiel ein, dass er morgens vergessen hatte, sein blutdrucksenkendes Mittel einzunehmen. Stattdessen nahm er zwei Aspirin, die er mit den Resten der warmen, schal schmeckenden Diätcola, die seit der Mittagspause auf seinem Schreibtisch stand, hinunterspülte.
    »Ich weiß es nicht.« Lucy zeigte auf das Stück Papier. »Aber das ist noch nicht alles. Ich rief heute bei Solmes Investments an, um einen Versuch zu starten, mehr über Gary herauszufinden … und weißt du was?«
    James rieb sich die Schläfen. »Will ich das überhaupt wissen?«
    Lucys Augen funkelten. »Sie sagten mir, dass keiner dieses Namens für ihre Firma

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