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China

China

Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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(Kanton) geboren. Er studierte Medizin und arbeitete als Arzt in Hongkong. 1894 gründete Sun die „Gesellschaft zur Wiederbelebung Chinas“, die sich für Reformen in China nach westlichem Muster und die Abschaffung des Kaiserreichs einsetzte. Nachdem der von ihm 1895 organisierte Kanton-Aufstand fehlgeschlagen war, wurde in China ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt. Deshalb setzte er seine revolutionären Aktivitäten vom Ausland aus fort. Im Oktober 1911 führte ein Aufstand in Wuchang zum Ende des Kaiserreiches. Die Revolutionäre baten Sun daraufhin, eine republikanische Regierung anzuführen. Ende Dezember 1911 wurde er zum Präsidenten der vorläufigen Republikanischen Regierung gewählt. Sun galt als Kompromisskandidat der unterschiedlichen Gruppen; er war angesehen, aber politisch unerfahren. In Nanjing rief Sun Yatsen am 1.1.1912 die Republik China aus. Die Qing-Dynastie war aber formell immer noch an der Macht. Deshalb bot Sun dem Qing-General Yuan Shikai im Tausch gegen militärische Unterstützung das Präsidentenamt an, wenn dieser den Kaiser zum Abdanken bewegen könnte. Nachdem der letzte Kaiser Puyi 1912 abgedankt hatte, trat Sun zugunsten von Yuan Shikai zurück. Dieser ließ sich aber nicht für die Sache der von Sun 1912 gegründeten Nationalen Volkspartei Guomindang (KMT) einspannen: Er bot Sun untergeordnete Ämter an, entmachtete ihn dann jedoch, verbot die KMT, regierte diktatorisch und ernannte sich 1915 selbst zum Kaiser. Sun Yatsen starb 1925 an Leberkrebs und wurde in Nanjing in einem Mausoleum beigesetzt.
    Die berühmten Schwestern Song
    In der Geschichte Chinas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielen die drei Schwestern der christlichen Familie Song eine erstaunlich große Rolle. Ein zeitgenössisches Bonmot fasst dies in folgende Worte: „Eine liebte das Geld, eine die Macht, eine das Volk“: Ailing heiratete das Geld (den Bankmanager Kong Xiangxi), Meiling die Macht (Jiang Kaishek) und Qingling das Volk (in Gestalt Sun Yatsens). Qingling bemühte sich nach dem Tod Suns um die Weiterführung seiner Ideale. Sie setzte sich stets für die Zusammenarbeit von KMT und KPCh ein, wofür sie 1949 zum Dank zur stellvertretenden Staatspräsidentin der Volksrepublik gewählt wurde
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Die Drei Prinzipien des Volkes
    Sun Yatsen entwickelte 1905 als politische Philosophie die Vorstellung von den Drei Volksprinzipien: Nationalismus, Demokratie und Volkswohl. Die Anwendung dieser Prinzipien sollte für Freiheit, Einheit, Wohlstand und Frieden in China sorgen. Als er 1912 mehrere kleine politische Gruppen zur KMT zusammenschloss, boten sich die Drei Prinzipien als Text für ein Parteilied an. Dieses wurde 1930 zur Nationalhymne der Republik China erklärt. Die Parteifahne der KMT – eine stilisierte weiße Sonne auf blauem Grund – wurde später in die Fahne der Republik China integriert. Ihre Farben sollen die Drei Prinzipien symbolisieren: Blau für Freiheit und Demokratie; Weiß für Gleichheit und Volkswohl; Rot für Brüderlichkeit und Nationalismus. Die Drei Prinzipien bilden auch die Grundlage für die Verfassung der Republik China, die 1947 in Kraft trat.

Sun Yatsen zeigt sich 1924 mit seiner 26 Jahre jüngeren Ehefrau Song Qingling, die er 1914 geheiratet hatte. Kurz vor seinem Tod ist er bereits von Krankheit gezeichnet
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    (c) Interfoto, München

Yuan Shikai schneidet alte Zöpfe ab
(1912)
    Der Militärführer und Premierminister Yuan Shikai vollzog mit dem Abschneiden seines Zopfes symbolisch seine Abkehr von der Vergangenheit. Damit machte er auch seinen Bruch mit dem Kaiserhaus deutlich, das ihn bisher protegiert hatte.
Einflussreicher Militärführer
    Die Kaiserinwitwe Cixi hatte ihn zum Befehlshaber einer bedeutenden Armeeeinheit ernannt, die im Boxeraufstand erfolgreich kämpfte. Zudem war Yuan für die Niederschlagung der „Hundert-Tage-Reform“ des Kaisers Guangxu verantwortlich. Um seine Einheiten unterhalten und modernisieren zu können, bekam er direkt vom Hof hohe Geldsummen zugesprochen, die seine Position und seinen Einfluss auf die Politik weiter stärkten. Aber auch für den Machtanspruch der Qing-Dynastie wurde der mächtige Befehlshaber Yuan Shikai mit der Zeit geradezu unersetzbar. Deshalb war sein Überlaufen zu den Gegnern des Kaisertums besonders schmerzlich. Mit dem Abschneiden des Zopfes verwandelte Yuan sich aber nur äußerlich in einen Revolutionär – seit 1911 hatten Aufständische damit begonnen, sich die Zöpfe abzuschneiden. Bald war das Fehlen

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