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China

China

Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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Bekannte chinesische Auslandsstudenten in Frankreich waren die kommunistischen Politiker Deng Xiaoping, Zhou Enlai und Liu Shaoqi, die Militärführer Chen Yi und Nie Rongzhen sowie der Arbeiterführer Li Lisan. In den USA studierten die Schriftsteller Hu Shi und Lin Yutang sowie der kommunistische Jugendfunktionär Lu Dingyi. Auch in Japan, das sich mit der Meiji-Restauration 1868 bereits dem Westen geöffnet hatte und in der industriellen Entwicklung weiter als China fortgeschritten war, studierten wichtige Persönlichkeiten: Jiang Kaishek, der Politiker Lin Boqu, der Schriftsteller Yu Dafu sowie Wang Jingwei, der erste Mitarbeiter Sun Yatsens.

In dieser Vorlesung zur Betriebswirtschaftslehre an der TU Chemnitz sitzen unter den Studenten viele Chinesen. Sie bilden an dieser Universität die größte Gruppe unter den ausländischen Studierenden
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    (c) picture-alliance/dpa

Der erste „Chinese“
(1921–1929)
    Teile des fast 12 Zentimeter hohen Schädels eines Menschen aus dem Zeitalter des Mittleren Pleistozän, die 1966 gefunden wurden, zählen zu den wichtigsten Funden der Stammesgeschichte des Menschen.
    Die Menschengattung, zu dem der Schädel gehört, wurde nach dem ersten Fundort im Jahre 1927 „Homo Erectus Pekinensis“, Pekingmensch, genannt. Bei archäologischen Ausgrabungen menschlicher Fossilien in China wurden bis 1966 sechs fast gänzlich erhaltene Schädel oder Schädeldecken, 19 größere Schädelfragmente und zahlreiche kleinere Schädelteile und Zähne sowie Knochen des übrigen Körperbaus gefunden. Die meisten Funde sind im Nationalmuseum in Beijing ausgestellt.
Eine archäologische Sensation
    Der Homo Erectus ist eine ausgestorbene Art der Gattung des Menschen. Seinen Namen „aufrechter Mensch“ erhielt er von der Wissenschaft, weil er der erste Mensch war, der kontinuierlich aufrecht ging. Er lebte bereits im Zeitalter des Unteren Pleistozän. Knochenfunde dieser Gattung gab es außer in Europa auch in Afrika und Asien. Der Körperbau des Homo Erectus ähnelte dem des modernen Menschen, war jedoch robuster. Er war bereits Jäger und Sammler und benutzte schon Werkzeuge.
    Der Ort Zhoukoudian ist für sein Höhlensystem bekannt und liegt 42 Kilometer südlich von Beijing. Der schwedische Geologe und Archäologe Johan Gunnar Andersson, Bergbauberater der chinesischen Regierung, erahnte bereits die Bedeutung dieses Höhlensystems. In den Jahren 1918 und 1921 führte er bereits ergebnislos private Ausgrabungen durch. Erst 1927, als die offiziellen Ausgrabungen begannen, fand das archäologische Team einen Zahn, der zweifelsfrei dem Homo Erectus zugeordnet werden konnte. Zwei Jahre später fand man auch einen kompletten Schädel dieser Gattung, die man nun Homo Erectus Pekinensis nannte. Er lebte in Höhlen und trockenen Steppengebieten. Vom Körperbau her ähnelt der Homo Erectus Pekinensis eigentlich mehr seinem Verwandten, dem Homo Ergaster, hatte jedoch gegenüber diesem ein um die Hälfte größeres Gehirnvolumen.
    Pleistozän
    Der Begriff „Pleistozän“ bezeichnet in der Geologie die erdgeschichtliche Epoche von vor 1,8 Millionen Jahren bis vor 11 500 Jahren. Es ist die vorletzte Epoche des Erdneuzeitalters und war geprägt von den Wechseln der Warm- und Kaltzeitepochen. Das Pleistozän wird in die Steinzeit, in der noch keine Werkzeuge benutzt wurden, und die Altsteinzeit, deren Merkmal die Benutzung erster Werkzeuge ist, unterteilt. Die Altsteinzeit untergliedert sich wiederum in das Untere (1 806 000–781 000 v. Chr.), das Mittlere (781 000–126 000 v. Chr.) und das Obere Pleistozän (126 000–11 784 v. Chr.)
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Geheimnisvolle Ursprünge
    Vor einem Felsabriss fand man auch eine sechs Meter hohe Ascheschicht, die man als Feuerstelle deutete. Andere Wissenschaftler bezweifeln jedoch noch immer, dass der Homo Erectus Pekinensis bereits das Feuer kontrollieren konnte. Auch die Anfänge der chinesischen Kultur sind noch weitestgehend unbekannt. Sie werden lediglich in mythologischen Überlieferungen angedeutet, die jedoch bislang nicht archäologisch belegt werden konnten. Daher sind die Funde der ersten menschlichen Ansiedlungen in China von besonderem Wert. Sie lassen den Schluss zu, dass der Osten Chinas während der Altsteinzeit durchgehend menschliches Siedlungsgebiet war.

Der Schädel eines Pekingmenschen aus dem Mittleren Pleistozän mit einer Höhe von 11,9 Zentimetern. Es wurden nur Fragmente des Schädels gefunden – die fehlenden Stücke wurden rekonstruiert
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