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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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würde. Er überlegte, ob etwas im Schiff war, etwas, das Dinge zerstörte, das die Energiekreisläufe zerstört und vielleicht den Captain getötet hatte. Und er ängstigte sich, weil er wusste, dass Hutch seine Furcht erkennen würde.
    »Tor.« Ihre Stimme durchbrach die rote Wolke, die ihn eingehüllt hatte. Gott sei Dank. »Tor, ich höre dich. Kannst du mir genauer sagen, was los ist?«
    Was zum Teufel sollte er noch sagen? »Nein. Ich bin hier eingesperrt, und das Schiff verliert Energie. Vielleicht hat es schon fast alles verloren. Alles läuft auf Notbetrieb, glaube ich.«
    »Okay. Bleib auf Empfang. Ich versuche, Kurt zu erreichen und herauszufinden, was da los ist. Sobald ich mehr weiß, melde ich mich bei dir, und wir machen uns auf den Weg.«
    Süße, wunderbare Frau, dachte er. Und: Bitte, beeil dich.
     
    Hutch hatte die neu eingetroffenen Lebensmittel in den automatischen Zubereiter geladen, als Tors Hilferuf hereingekommen war. Während sie mit ihm sprach, rief sie ein Bild der Wendy auf den Schirm, vergrößerte den vorderen Abschnitt des Schiffs und ließ sich die oberen Decks anzeigen. Das Metall schien sich unter den Positionsleuchten der Wendy zu kräuseln, als würde eine Hitzewelle darüberstreichen. Dann gingen nacheinander die Lichter aus, erloschen eines nach dem anderen vom Bug aus, bis das Schiff beinahe vollkommen dunkel war. Nur im Heckbereich arbeitete das Licht noch.
    Als sie das Gespräch mit Tor beendet hatte, versuchte sie, Kurt zu erreichen, doch erfolglos. Also wandte sie sich an Bill.
    »Ich habe versucht, mit der KI der Wendy zu kommunizieren, Hutch«, sagte der. »Aber sie reagiert ebenfalls nicht.«
    »Kannst du mir verraten, was da vorgeht?«
    »Etwas frisst sich durch den Rumpf.«
    »Um Gottes willen, Bill, was ist das?«
    »Unbekannt. Ich habe keine optische Erfassung. Aber es steht außer Frage, dass der Rumpf seine Integrität verliert.«
    »Wo?«
    »Mittschiffs. A-Deck. Und das Problem scheint sich nach vorn bis zur Brücke fortzupflanzen.«
    »Kannst du dich in die Systeme der Wendy einschalten? Wir müssen wissen, was da vorgeht.«
    »Negativ. Die Schnittstelle ist außer Funktion. Was immer da passiert, das Schiff hat erheblichen Schaden genommen.«
    »Okay.« Sie ging zurück zum Laderaum. »Ist die Landefähre an Bord?«
    »Angedockt und flugbereit.«
    George meldete sich atemlos und offenbar rennend zu Wort. »Hutch, ich habe gerade Nachricht von Tor erhalten. Was zum Teufel geht da vor?«
    »Das weiß ich noch nicht. Irgendeine Panne.«
    Bills Bild tauchte neben der Landefähre auf. Er sah besorgt aus. »Hutch«, sagte er. »Ich denke, wir sollten uns aus dem Gebiet zurückziehen.« Was sie kaum tun konnte, solange noch zwei Personen auf der Wendy auf ihre Hilfe warteten. »Ich bekomme immer noch kein Bild von den Vorgängen, aber was es auch ist, es frisst das Schiff auf. Hier sind die Bilder, die ich aufzeichnen konnte.«
    Das Sichtpaneel leuchtete auf. Der Raum über der Hauptluftschleuse war verzerrt, verdreht. Das Licht der Begrenzungsleuchten der Memphis huschte über den Bereich hinweg. Dort war ein weiterer Tarnkappensatellit, kein Zweifel. Aber dieser gehörte offensichtlich einer weniger harmlosen Variante an.
    »Tor«, sagte sie, »wo bist du jetzt?«
    »In einem der Lagerräume. Hutch, wird das Schiff explodieren?«
    »Nein.«
    »Dann passiert hier nicht das Gleiche wie auf der Condor?«
    »Etwas Ähnliches. Aber das ist eine andere Situation. Es sieht aus, als würde euch etwas angreifen. Es frisst sich durch den Rumpf, aber es ist in der Nähe der Brücke, nicht hinten bei den Maschinen.«
    »Was bedeutet…?«
    »Wenn man ein Loch in das Eindämmungssystem im Maschinenraum schlägt, gibt das ganze System nach. Das ist auf der Condor geschehen.«
    »Okay.«
    »Du musst dir keine Sorgen darum machen. Das Ding ist weit vom Maschinenraum entfernt.«
    »Gut. Ich bin froh, das zu hören.«
    »Also, du sagst, du bist eingesperrt. Weißt du, wie man den manuellen Öffnungsmechanismus bedient?«
    »Ja. Klappe auf, runterdrücken, richtig? Funktioniert nicht.«
    »Manche muss man hochdrücken. Oder rausziehen. Oder…«
    »Was auch immer. Das Ding rührt sich nicht. In keiner Richtung. Weißt du, was aus Kurt geworden ist?«
    »Nein. Tor, bist du jetzt in der Nähe der Luke?«
    »Ich bin direkt davor.«
    »Siehst du irgendwelche Lämpchen auf dem Bedienelement?«
    »Ja, rote.«
    Hutch unterdrückte einen Fluch. Die anderen standen um sie herum und

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