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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gehangen.
    »Wisst ihr, woran mich das erinnert?«, fragte Nick. »An den leeren Raum in der Mondstation.«

 
Kapitel 19
     
     
Ferne Orte schmeicheln der Seele und
befeuern die Kreativität
    James Pickering,
Gesunder Rückzug, 2081
     
    Nick fand die Gräber.
    Vielleicht war es einfach Glück, vielleicht lag es auch daran, dass im Haus alles derart aufgeräumt war, wie es die meisten Leute zu tun pflegten, wollten sie die Stadt verlassen, nur, dass anscheinend niemand diesen Ort verlassen hatte, denn schließlich stand die Fähre noch immer draußen auf dem Plateau. Vielleicht hatten auch die Instinkte eines Bestattungsunternehmers Regie geführt. Der Innenhof mit der Erde, in der, wie Nick vermutete, einmal Pflanzen gezüchtet worden waren, war der einzige Ort, der sich zu einem Begräbnis eignete.
    Aber wer hatte die Beerdigung ausgeführt?
    Er lächelte, als er sich einen kosmischen Bestattungsunternehmer vorstellte, eine Gestalt, die ihm nicht unähnlich war, aber über eine bessere Ausrüstung verfügte. Vielleicht bürgte er gegenüber trauernden Freunden und Verwandten in einem anderen Teil des Alls dafür, dass alles seinen Gang genommen hatte. Dass den Verstorbenen die erforderliche Ehre zuteil geworden war.
    Es war ein Tribut, ein letzter Akt des Respekts gewesen, das konnte er fühlen. Er wusste, dass er Recht hatte.
    Diese Leute, wer immer sie gewesen waren, hatten ihre Gräber nicht gekennzeichnet. Das war seltsam, aber wer wollte schon sagen, wo in der Kultur anderer Wesen Merkwürdigkeiten beginnen mochten?
    Das Beet in dem Innenhof war zwölf mal zwölf Meter groß und von einem mit Ziegelsteinen gepflasterten Gehweg gesäumt. Ziegelsteine. Er fragte sich, welche Art Lebewesen seine Ursprünge so sehr hochhalten mochte, dass es Ziegelsteine über interstellare Distanzen bewegte.
    Zwei überdimensionierte graue Sitzbänke standen in der Nähe. Eine von Ihnen war teilweise zusammengebrochen. Nick stand zwischen ihnen auf dem Gehweg und musterte den aufgewühlten Erdboden. Genau dort, neben einer Leuchte, die natürlich nicht mehr in Betrieb war.
    »Nicht lange her«, sagte er zu George.
    »Wie lange?«
    »Um ehrlich zu sein, muss ich raten, weil es hier anders ist als zu Hause, wo sich die Dinge ziemlich schnell verändern…«
    »Wie lange?«, fragte George erneut.
    »Wären wir zu Hause, würde ich sagen, ein paar Tage.«
    George kniete nieder und beäugte die Erde. Sie schien frisch aufgeworfen zu sein, daran konnte kein Zweifel bestehen. Er ergriff etwas Erde, rieb sie zwischen seinen Händen und blickte zum Himmel hinauf. »Sind sie zusammen hier beerdigt worden?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht. Möglich.«
    Das Haus war seit Jahren unbewohnt. Vermutlich sogar seit Jahrzehnten, das verriet ihm die dicke Staubschicht, die sich überall abgesetzt hatte.
    George machte sich auf die Suche nach Hutch.
    Als sie Augenblicke später zurückkamen, war er augenscheinlich bereits verärgert. »Ich glaube nicht, dass es im Werkzeugschrank der Memphis einen Spaten gibt«, sagte Hutch gerade, »aber selbst wenn es einen gäbe, sollten wir sie nicht ausgraben.«
    »Warum nicht? Ist das nicht genau das, was Archäologen tun?«
    »Wir sind keine Archäologen, George. Und das ist der Grund, warum wir das lassen sollten. Wir müssen Leute hierher holen, die wissen, was sie tun.«
    George sah sich zu Nick um, worauf jener angestrengt die Kuppel studierte. Nettes Design. »Haben Sie eine Alternative zu bieten?«
    »Sicher«, sagte sie. »Bill kann sich die Sache mit seinen Sensoren ansehen. Dann werden wir erfahren, was da begraben ist. Sie werden keine Gelegenheit haben, Gebeine auszubuddeln, aber sie werden den Fundort für die weitere Erforschung erhalten, und die Akademie wird es Ihnen danken.«
    »Also schön«, sagte er. »Legen Sie los.«
    Nick sah zu, während sie die Instruktionen an die Memphis schickte.Das Schiff befand sich jenseits des Horizonts, also würden sie warten müssen. Hutch kehrte ins Haus zurück, aber die beiden Männer blieben in der Nähe des Grabes. George redete ununterbrochen darüber, was hätte passieren können, wären sie ein paar Tage früher eingetroffen. »Wie groß wäre wohl die Chance gewesen«, sagte er, »an einem solchen Ort tatsächlich auf unbekannte Dritte zu treffen?«
    »Wer immer sie waren«, entgegnete Nick, »sie müssen gewusst haben, dass jemand hier war. Ich meine, einen Ort wie diesen findet man nicht per Zufall.«
    »Wir schon.« Er blickte zu den Ringen auf

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