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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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er sein ganzes Leben nachgejagt hatte.
    Er ließ sich auf die Knie fallen und drohte erneut abzutreiben, aber der gute alte Nick war da, legte ihm eine Hand auf die Schulter und hielt ihn fest.
    Auf den ersten Blick war keine manuelle Öffnungsvorrichtung zu erkennen, kein Hebel, keine Klinke, keine im Fels verborgene Schalttafel. Da war nur eine schlichte, runde Metallplatte, etwa so groß wie das Einstiegsloch eines Straßenschachts und zehn Zentimeter höher als das umgebende Gestein. Er folgte dem Rand mit der Fingerspitze, tastete und versuchte, die Luke anzuheben.
    Kein Erfolg.
    »Es muss eine Möglichkeit geben, sie zu öffnen«, stellte Tor fest.
    »Vielleicht eine Art Fernbedienung«, meinte Hutch und sah George an. »Es ist ihre Show, großer Mann. Und Ihre Chance.«
    Sie schenkte ihm das koboldhafte Grinsen, das besagte, sie hätten genug Zeit mit Reden vergeudet. Zeit für den Sprung ins kalte Wasser. George zog den Schraubenschlüssel hervor. Dies war der Augenblick des Triumphs. Und er schlug zweimal auf die Luke. Natürlich konnte er keinen Laut hören, aber die Vibration raste durch seinen Arm.
    Sie wichen ein paar Schritte zurück.
    Niemand sagte ein Wort. Er hörte ein Klicken auf dem persönlichen Kanal, dann Atmen, als hätte jemand mit ihm sprechen wollen, es sich aber anders überlegt.
    Ihre Schatten fielen in alle möglichen Richtungen in unterschiedlicher Ausdehnung, hervorgerufen von der Sonne, von Cobalt und von den diversen Ringsystemen.
    Er versuchte es noch einmal. »Hallo«, sagte er. Klirr. »Jemand zu Hause?« Klonk. Die flache Seite des Schlüssel löste stärkere Vibrationen aus, und er stellte sich vor, wie das Geräusch durch das große Schiff hallten musste.
    Sie warteten, und George war bewusst, dass Bill auf der Memphis lauschte, ebenso wie Alyx auf der Brücke.
    Sie wechselten die Plätze, sahen einander an, starrten die Luke an.
    Bewunderten die Ringe von Autumn, die sich aus diesem Winkel als rasiermesserscharfe Lichtscheiben hoch oben am Himmel zeigten. Hinter ihnen dehnte sich eine verschwommene, schmale Wolke bis in alle Ewigkeit.
    »Wir warten schon ziemlich lange«, sagte Tor. »Ich glaube nicht, dass da jemand drin ist.«
    »Immer mit der Ruhe«, entgegnete Nick. »Das ist ein großes Schiff. Durchaus möglich, dass sie bis zu der Luke mehrere Kilometer zurücklegen müssen.«
    Hutch enthielt sich eines Kommentars. In dem wabernden Licht sah sie beinahe einschüchternd aus. Ein kleines Mädchen mit einem Laser, bereit, die Welt gegen alles zu verteidigen, was sich hinter der Tür verbergen mochte. Was immer er sonst von ihr halten mochte, er wusste, es wäre gut, sie hinter sich zu haben, sollte er je in Schwierigkeiten geraten.
    »Passiert irgendwas?«, fragte Alyx.
    »Nein«, sagte George. Natürlich konnte sie auf den Monitoren alles beobachten, Bilder, die von den Aufnahmegeräten an ihren Westen übertragen wurden. Aber Alyx konnte nicht wissen, ob sie Vibrationen unter den Füßen spürten, ob es irgendein Anzeichen von Aktivität aus dem Inneren des Schiffs gab.
    George fing an, innerhalb seines Energiefelds zu frieren.
    »Sie halten nicht viel von Besuch«, stellte Nick schließlich fest. »Vielleicht sind sie zu hoch entwickelt, um sich mit uns zu befassen.«
    Hutch schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich. Sehen Sie sich die Technologie an. Sie blasen immer noch irgendwas hinten raus, um voranzukommen.«
    »Genau wie wir.«
    »Aber so wird es nicht ewig bleiben. Inzwischen sind längst andere Methoden in Planung.« Ihre Augen wanderten zwischen ihm und der Luke hin und her. »Vielleicht sind sie nur ein wenig misstrauisch gegenüber Fremden.«
    George warf einen Blick auf die Uhr, konnte sich aber nicht erinnern, wann sie angekommen waren. War es fünf Minuten her? Zwanzig? »Ich denke, wir haben lange genug gewartet«, sagte er.
    Tor und Nick stimmten zu.
    Hutch bedachte ihn mit einem ernsten Blick dieser tiefblauen Augen. »Sind Sie sicher, dass Sie das tun wollen?«
    »Ich habe keine Wahl.«
    »Sie wollen ein Loch in einen Rumpf reißen, der vielleicht unter Druck steht. Sie könnten jemanden umbringen.«
    Jemanden auf der anderen Seite. George hatte sich angestrengt bemüht, nicht über diese Gefahr nachzudenken. »Ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    Tor sah nicht sehr glücklich aus. »Das wäre ein zweifelhafter Start für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen«, sagte er. »Vielleicht sollten wir besser aufgeben.«
    George schüttelte den Kopf.

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